Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King
Autoren: Julie Kagawa
Vom Netzwerk:
hier verschwinden«, flüsterte sie und deutete mit dem Kopf auf einen Parkplatz in der Nähe. »Warst du schon zu Hause? Ich kann dich fahren, wenn du willst.«
    »Ähm …« Das verwirrte mich erneut, und ich sah Ethan fragend an. Er war blass und wirkte müde, als er zu mir aufsah. Trotz meiner Bedenken wollte ich ihn eigentlich nur so schnell wie möglich nach Hause bringen. Und auch wenn ich noch gewisse Zweifel hegte, schien Angie sich doch ziemlich verändert zu haben. Kurz fragte ich mich, ob ein großes Unglück die Menschen stärker machte. »Klar, gern.«
     
    Auf der Fahrt stellte sie mir jede Menge Fragen: Wo ich gewesen sei, warum ich verschwunden war, ob ich wirklich wegen einer Schwangerschaft abgehauen sei.
    Ich antwortete so vage wie möglich und ließ natürlich den Teil mit den mörderischen Feen komplett weg. Ethan rollte sich neben mir zusammen und schlief ein. Bald war sein leises Schnarchen das einzige Geräusch neben dem Brummen des Motors.
    Schließlich hielt Angie an der vertrauten Kiesauffahrt, und mein Magen krampfte sich nervös zusammen, als ich die Wagentür öffnete und Ethan hinter mir herzog. Die Sonne war inzwischen untergegangen, und irgendwo über unseren Köpfen kreischte eine Eule. In der Ferne schimmerte die Verandalampe in der Dämmerung wie ein Leuchtturm.
    »Wirklich nett, dass du uns gefahren hast«, sagte ich zu Angie, als ich die Tür zuschlug. Sie nickte, und ich
zwang mich, die beiden magischen Worte auszusprechen: »Vielen Dank.« Schuldbewusst musterte ich ihr Gesicht. »Und es tut mir leid wegen … du weißt schon.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Mach dir keine Gedanken. In ein paar Wochen habe ich einen Termin bei einem Schönheitschirurgen. Der macht das schon.« Sie wollte den Gang einlegen, zögerte dann aber und drehte sich noch einmal zu mir um. »Weißt du«, sagte sie stirnrunzelnd, »ich kann mich nicht einmal daran erinnern, wie sie so geworden ist. Manchmal glaube ich fast, sie war schon immer so. Aber dann sehen mich die Leute so seltsam an, als könnten sie es einfach nicht verstehen. Als hätten sie Angst vor mir, weil ich anders bin.« Sie zwinkerte mir zu. Unter ihren Augen lagen tiefe Schatten, und ihre Nase schien aus ihrem Gesicht springen zu wollen. »Aber du weißt ja, wie das ist, oder?«
    Ich nickte benommen.
    Angie blinzelte verwirrt, als würde sie mich gerade zum ersten Mal sehen. »Tja, dann …« Etwas verlegen winkte sie Ethan zu und nickte knapp. »Wir sehen uns.«
    »Ciao.« Ich sah zu, wie sie anfuhr und ihre Rücklichter kleiner und kleiner wurden, bis sie um eine Kurve bog und verschwand. Plötzlich erschien die Nacht finster und beklemmend still.
    Ethan nahm meine Hand, und ich schaute besorgt auf ihn hinunter. Er redete immer noch nicht. Mein Bruder war schon immer ein ruhiges Kind gewesen, aber diese völlige brütende Stille war erschreckend. Ich konnte nur hoffen, dass die ganze Tortur ihn nicht zu sehr traumatisiert hatte.

    »Endlich zu Hause, Kleiner.« Seufzend blickte ich die lange, lange Auffahrt hinauf. »Meinst du, das schaffst du noch?«
    »Meggie?«
    Erleichtert sah ich ihn an. »Ja?«
    »Bist du jetzt eine von denen? «
    Es war, als hätte er mich geschlagen, und ich holte angestrengt Luft. »Was?«
    »Du siehst anders aus.« Ethan zupfte sich am Ohr und musterte dabei meine. »Wie der böse König. Wie eine von denen. « Er schniefte leise. »Wirst du jetzt bei denen wohnen ?«
    »Natürlich nicht. Ich gehöre nicht zu denen. « Ich drückte seine Hand. »Ich werde bei dir und Mom und Luke wohnen, wie immer.«
    »Der finstere Mann hat mit mir geredet. Er hat gesagt, ich würde die vergessen, in einem Jahr oder zwei, und dass ich die dann nicht mehr sehen kann. Heißt das, dass ich dich auch vergessen werde?«
    Ich kniete mich vor ihn und sah ihm fest in die Augen. »Keine Ahnung, Ethan. Aber weißt du was? Das ist egal. Was auch immer passiert, wir sind trotzdem eine Familie, okay?«
    Er nickte ernst, viel zu ernst für sein Alter. Dann machten wir uns zusammen auf den Weg.
     
    Das Haus schien immer größer zu werden, je näher wir kamen. Es wirkte gleichzeitig fremd und vertraut. In der Einfahrt stand Lukes verbeulter Laster und Moms Blumenvorhänge bauschten sich hinter den Fenstern. Mein
Zimmer war dunkel, aber hinter Ethans Fenster leuchtete ein orangefarbenes Nachtlicht. Wenn ich daran dachte, was dort oben schlief, drehte sich mir der Magen um. Im Erdgeschoss war nur ein einziges Fenster erleuchtet, und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher