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Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht
Autoren: Julie Kagawa
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Chase«, flüsterte er gepresst, als würde ihm jeder Moment, den er länger blieb, Schmerzen bereiten. »Und ich schwöre, falls es einen Weg gibt, wie wir zusammen sein können, werde ich ihn finden. Ganz egal, wie lange es dauert, selbst wenn ich deine Seele bis ans Ende aller Zeiten suchen muss. Ich werde nicht ruhen, bis ich dich gefunden habe, das verspreche ich.«
    Und dann war er fort.
    Jetzt, allein am Fuß der Rieseneiche, ließ ich mich zurücksinken und kämpfte gegen den Drang an, einfach loszuheulen und meine ganze Angst und Einsamkeit herauszuschreien. Dafür hatte ich keine Zeit mehr. Die Welt wurde immer dunkler, und eine Sache musste ich noch tun.
    Ich schloss die Augen und streckte meine Sinne aus, bis ich spürte, wie Sommer und Eisen auf mich reagierten. Vorsichtig tastete ich nach den Wurzeln der riesigen Eiche und folgte ihnen tief in die gesprungene, trockene Erde hinab, wo ich die Verwüstung des Landes ringsum spüren konnte. Der Eiserne Schein, der die eine Art tötete, aber der anderen Kraft gab.
    Ich dachte an meine Familie. An Mom, Luke und Ethan, die immer noch zu Hause auf mich warteten. Ich dachte an meinen menschlichen Vater Paul und an meinen richtigen Vater, den Sommerkönig. An alle, denen ich auf meinem Weg begegnet war: Glitch, die Rebellen, Razor. Eisenpferd. Sie gehörten dem Eisernen Königreich an, waren aber trotzdem Feen. Sie hatten eine Chance auf Leben verdient, genau wie alle anderen auch.
    Ich dachte an Grimalkin und Puck. An meinen weisen Lehrer und meinen tapferen, treuen besten Freund. Sie würden leben, dafür würde ich sorgen. Sie würden lachen, die Menschen zu Geschichten inspirieren und Gefälligkeiten sammeln bis ans Ende aller Zeiten. Das hier war für sie. Und für meinen Ritter, der alles für mich gegeben hatte. Der bis zum bitteren Ende bei mir geblieben wäre, wenn ich ihn gelassen hätte.
    Ash, Puck, ihr alle. Ich liebe euch. Erinnert euch an mich.
    Dann packte ich die Kraft des Eisernen Königs in eine große wirbelnde Kugel und schickte sie mit einem letzten, entschlossenen Stoß tief in die Wurzeln der riesigen Eiche.
    Der Baum erschauerte und das Beben breitete sich in das Land ringsum aus wie Kreise auf einem stillen Teich. Es lief immer weiter, erfasste die toten Bäume und Sträucher, und die ehemals verdorrten Pflanzen regten sich, als der neue Schein ihre Wurzeln streifte. Ich spürte, wie das Land erwachte, diese neue Magie in sich aufsog und so die Vergiftungen heilte, die der Eiserne Schein im Land hinterlassen hatte. Bäume streckten sich und an ihren stählernen Ästen sprossen frische Blätter. Die harte Obsidianebene brach auf und grüne Sprösslinge schoben sich an die Oberfläche. Die gelben Wolkenfetzen begannen sich zu verziehen und durch die Lücken brachen helle Sonnenstrahlen, blauer Himmel war zu sehen.
    Von irgendwoher kam ein frischer Wind, der mein Gesicht kühlte und Blätter auf mich herabregnen ließ. Die Luft roch nach Erde und frischem Gras. Ich ließ mich von dem zutiefst friedlichen Geräusch der wachsenden Dinge um mich herum einlullen, schloss die Augen und ergab mich endlich der Dunkelheit.

Die Eiserne Königin
    Auf der anderen Seite erwartete mich Machina.
    »Hallo, Meghan Chase«, begrüßte er mich lächelnd in der strahlenden Helligkeit, die uns umgab.
    Das war nicht mehr der schwarze Abgrund aus meinen Träumen oder das grelle Weiß meines Geistes, doch eigentlich wusste ich gar nicht so genau, wo ich war. Nebelschwaden trieben um mich her, und ich fragte mich, ob das wieder nur ein Test war, bevor ich im Leben danach ankam – oder was auch immer sonst hinter diesem Dunst lag.
    »Machina.« Ich nickte. Er war in dem Nebel kaum zu erkennen, aber hin und wieder lichteten sich die Schwaden und ich sah ihn klarer, auch wenn er manchmal als riesiger Baum erschien. »Was machst du hier?«, seufzte ich. »Erzähl mir nicht, du bewachst das Himmelstor. Du hast auf mich eigentlich nie besonders engelhaft gewirkt.«
    Der Eiserne König schüttelte den Kopf. Seine Kabel waren so hinter seinem Rücken gefaltet, dass sie fast wirkten wie glänzende Flügel, aber Machina hätte man niemals für irgendetwas anderes halten können. Ich blinzelte und schien für einen Moment wieder unter den breiten Ästen der riesigen Eiche zu stehen. Aber das Land ringsum hatte sich verändert, jetzt waren Grün und Silber nahtlos miteinander verbunden. Ich drehte den Kopf, und da stand wieder Machina vor mir und sah mich mit unverkennbarem
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