Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht
Autoren: Julie Kagawa
Vom Netzwerk:
Stolz an.
    »Ich wollte dich beglückwünschen«, murmelte er, und seine Stimme klang wie das Flüstern des Windes in den Blättern. »Du hast es weiter geschafft, als jemals jemand vermutet hätte. Den falschen König zu besiegen, indem du dich selbst opferst, war phänomenal. Und dann hast du deine Kraft an das eine Wesen weitergegeben, das euch beide retten konnte – an das Land selbst.«
    Farben wirbelten um mich herum, sie zeigten mir ein Land, das mir gleichzeitig vertraut und fremd vorkam. Mächtige Schrottberge beherrschten die Landschaft, doch jetzt waren sie mit Moosen und Flechten bewachsen, die sich schnell ausbreiteten und bunt blühten.
    In einer riesigen Stadt aus Stein und Stahl standen sowohl eiserne Laternen als auch blühende Bäume an den Straßen und in einem Brunnen im Zentrum sprudelte klares Wasser. Über eine mit Gras bewachsene Ebene zogen sich Eisenbahnschienen und aus verfallenen Ruinen ragte eine riesige silberne Eiche auf, die metallisch glänzte, aber quicklebendig war.
    »Sommer und Eisen«, fuhr Machina leise fort, »miteinander verschmolzen und zu einer Einheit verbunden. Du hast das Unmögliche geschafft, Meghan Chase. Die Vergiftung des Nimmernie wurde behoben. Die Eisernen Feen haben jetzt einen Ort zum Leben, ohne den Zorn der anderen Reiche fürchten zu müssen.« Seufzend schüttelte er den Kopf. »Zumindest, falls Mab und Oberon uns in Frieden lassen können.«
    »Was ist mit den normalen Feen?«, fragte ich, als die Bilder verblassten und wieder nur ich und der Eiserne König da waren. »Können sie auch hier leben?«
    »Nein.« Machina musterte mich ernst. »Auch wenn du das Gift beseitigt und die Ausbreitung des Eisernen Scheins aufgehalten hast, ist unsere Welt noch immer genauso tödlich für die Altblütler wie zuvor. Die Eisernen Feen repräsentieren immer noch alles, was die normalen Feen fürchten und verabscheuen. Wir können nicht am selben Ort überleben. Das Beste, worauf wir hoffen können, ist eine friedliche Koexistenz in getrennten Reichen. Und selbst das könnte für die Herrscher der anderen Feenhöfe schon zu viel sein. Sommer und Winter stecken im Sumpf ihrer Traditionen fest. Sie brauchen jemanden, der ihnen einen anderen Weg zeigt.«
    Schweigend dachte ich darüber nach. Was Machina sagte, ergab durchaus einen Sinn, aber er hatte nicht gesagt, wie er das bewerkstelligen würde. Wer sollte denn vortreten und zum Fürsprecher der Eisernen Feen werden, also zum neuen Eisernen König?
    Natürlich. Seufzend schüttelte ich den Kopf. »Man sollte doch meinen, dass man irgendeine Art von Urlaub kriegt, wenn man gerade erst das gesamte Feenreich gerettet hat«, murmelte ich und dachte mutlos an die gewaltige Aufgabe, die vor mir lag. »Warum muss ich es sein? Kann das nicht jemand anders machen?«
    »Als du deine Kraft aufgegeben hast, hast du dadurch das Land im Kern geheilt«, erklärte Machina und schenkte mir ein schmales Lächeln. »Und da ihr miteinander verbunden seid, hat das Land im Gegenzug dich geheilt. Du, Meghan Chase, bist das lebendige, schlagende Herz des Eisernen Reiches. Seine Magie nährt dich, deine Existenz schenkt ihm das Leben. Einer kann nicht ohne den anderen überleben.« Er begann zu verblassen und die Helligkeit um uns herum verdunkelte sich, wurde zu einem schwarzen Abgrund. »Also«, murmelte der letzte Eiserne König so leise, dass seine Stimme kaum mehr ein Flüstern in der Dunkelheit war. »Bleibt die Frage, was du jetzt tun wirst?«
    Etwas streifte mein Gesicht und ich öffnete die Augen.
    Ein kleines, besorgtes Gesicht starrte mich an. Die Augen glühten grün und von seinem Kopf ragten riesige Ohren auf. Razor quiekte, als ich ihn anblinzelte, dann grinste er entzückt.
    »Meister!«
    Stöhnend scheuchte ich ihn weg. Mein Körper war geschwächt und fühlte sich an, als wäre er bis zur Kapitulation durchgeprügelt worden, aber zum Glück hatte ich keine Schmerzen mehr. Über mir wiegten sich die Metalläste der großen Eiche sanft im Wind und Sonnenstrahlen fielen durch das Blattwerk und überzogen den Boden mit hellen Flecken. Als ich mich vorsichtig aufsetzte und erstaunt umsah, strichen meine Finger über kühles Gras.
    Ich war umringt von Eisernen Feen: Gremlins und Eiserne Ritter, Hackerelfen und mechanische Hunde, Drahtmänner, Zwerge, Spinnenschrullen und viele mehr. Glitch stand schweigend da, einen Arm in der Schlinge, neben ihm Schienenstift und zwei seiner eisernen Pferde, die mich mit ernsten Augen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher