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Planeten-Türkisfeuer (German Edition)

Planeten-Türkisfeuer (German Edition)

Titel: Planeten-Türkisfeuer (German Edition)
Autoren: Pia Römmler
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ihn mit hochgezogenen Brauen fragend an. Aber mutig, mutig, er drückte tatsächlich den Knopf, der die Tür öffnete.
    „ Habe ich nicht gerade noch gesagt,“ kam es wütend aus den geheiligten Hallen, nur um sofort abzubrechen. Oh, diese himmlische Ruhe! So ein Mist, es hatte ihr die Sprache verschlagen. Vorsichtig lugte Marcos um die Ecke und dann sah er es. Er war ihr Vater. Jetzt, wo sie so vor einander standen, war es sogar unverkennbar. Trefor Kyrillian hatte seine ebenso apfelgrünen Augen auf seine Tochter gerichtet, mit denen auch sie ihn nun unverwandt ansah. Jeder schien im Gesicht des anderen nach etwas zu suchen. Einem Zeichen des Erkennens? Der väterlichen oder kindlichen Liebe, die sie verloren hatten? Marcos fluchte. Einem Vater, der jahrelang durch Abwesenheit geglänzt hatte, konnte man nur sehr vorsichtig gegenübertreten, oder? Also, warum lag Isene dann auf einmal in seinen Armen? Weinte sie etwa? Der Dreckskerl konnte was erleben! Als er sich gerade aufplustern wollte, glitt die Tür der Suite, wie von Geisterhand zu und nicht einmal sein königlicher Zeigefinger konnte den Knopf zum Öffnen dazu bringen genau das zu tun.

    2

    Isene, Königin von Limbat träumte. Es musste einfach so sein, denn sonst wäre der Mann, den sie von den wenigen erhaltenen, heimlich zugespielten, Bildern kannte, nicht hier. Er würde sie nicht so warm und sicher im Arm halten und seine Haarfarbe hätte nicht eben von brünett zu ihrem fast weißblond gewechselt. Blieb die Frage, warum er jetzt erst erschien, nicht als sie ihn am dringendsten gebraucht hatte.
    „ Du würdest dich wundern, wie sehr du mich noch brauchen wirst. Fast genauso wichtig ist das Wissen um deine tatsächliche Herkunft. Vertraue mir Tochter, ich werde dir alles erklären.“ Seine dunkle Stimme beruhigte sie, lullte ein und machte sie ein wenig schwach. Isene riss sich zusammen, das konnte sie sich nicht leisten. Sie durfte nicht schwach werden, las er etwa ihre Gedanken?
    „ Genauso ist es. Du kannst das auch lernen, wir werden sehen, ob du Talent hast.“ Langsam sollte sie auch mal was von sich geben.
    „ Ist nicht nötig, wir können uns auch wortlos unterhalten.“ Isene war die Anstrengung, mit der sie sich auf die telepathische Verbindung konzentrierte förmlich anzusehen. Dennoch platzte Trefor beinahe vor Stolz. Nicht jeder hätte sofort auf diese Art mit ihm kommunizieren können. Sie war außergewöhnlich und er bedauerte sehr, ihr nicht sofort reinen Wein einschenken zu können.
    Also gut Daddy, dann bitte ich um eine kurze Erklärung, warum du erst jetzt zurückkommst und vorher will ich noch unbedingt wissen, wie du überlebt hast und warum du danach weg bist, ohne dich nach mir umzusehen und …
    Halt, halt, alles zu seiner Zeit, immer einen Schritt nach dem anderen. Alle Fragen kann ich dir jetzt noch nicht beantworten. Nur so viel. Es war meine Aufgabe dich zu zeugen, um Limbat zu retten. Frag jetzt nicht wie, das werde ich dir später erklären. Als deine Mutter versucht hat mich umzubringen, habe ich mich einfach des Mittels der Bestechung bedient und einen Leichnam an den Fuß besagter Burgmauer gelegt. Als sie mich dann runtergestoßen haben, konnte ich mich meiner Fähigkeiten bedienen. Den armen Kerl dort unten hätte nicht einmal seine eigene Mutter wiedererkannt. All die Jahre hatte ich meine Spione auf Limbat, die dich beobachtet haben. Es ist mir nicht leicht gefallen, dich nicht dort raus zu holen, aber ich hatte noch andere drängende Verpflichtungen.
    Isenes Augenbrauen schossen nach oben, was konnte wichtiger sein, als für das Wohl des eigenen Kindes Sorge zu tragen. Wie hatte er sie bei ihrer mörderischen Mutter lassen können? Drängte sich also nur noch eine Frage auf.
    Zum Beispiel noch mehr Kinder zur Rettung des Alls zu zeugen?
    An dieser Stelle lachte Trefor laut auf.
    „ Nein, ich hatte nur die Aufgabe, dich zu zeugen und sieh, wie prachtvoll du gediehen bist. Der Prinz von Estoria ist hinter dir her, wie Selvastos hinter einem Todeskandidaten.“
    Isene schnaubte unwillig. Schließlich schlenderte sie, immer bemüht gefasst zu erscheinen, zur Kredenz hinüber und griff nach der Karaffe mit Kelvawein. Stumm bot sie ihrem Vater einen Becher an, den dieser langsam ergriff. Fast schien es, als hätte er seinen Körper nicht ganz unter Kontrolle. Manchmal flackerte er, wie eine schlechte Bildübertragung. Wahrscheinlich war sie übermüdet, nach den vergangenen Tagen kein Wunder. Aber möglicherweise
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