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Planeten-Türkisfeuer (German Edition)

Planeten-Türkisfeuer (German Edition)

Titel: Planeten-Türkisfeuer (German Edition)
Autoren: Pia Römmler
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beschäftigt. War ihm doch egal, warum sollte nur er hier frustriert und unbefriedigt rumrennen? Lysander Xanteros, sein hochverehrter Vater, der keinen Tag älter, als er selber aussah, trotz seiner einhundertvierzig Jährchen, riss die Tür auf. Nur ein Laken bedeckte seine Blöße und Marcos kniff schnell die Augen zu. Kannten die alle denn keine Scham mehr? Seit sein Onkel einen Erdling, seine hochverehrte Tante Elexia, geheiratet hatte, ging es mit der Moral seines Stammes Ma'kaa bergab.
    „ Bei den Göttern, Vater, bedecke dich ein wenig mehr, willst du, dass dein einziger Sohn blind wird?“ Sein alter Herr knurrte, aber er ließ die Tür offen stehen und eilte ins Schlafzimmer der Suite, um seinen Morgenmantel zu holen. Ein Geschenk von Susann, aus dunkelroter Seide. Sehr männlich, sehr leicht wieder abzulegen. Resolut verbot sich Marcos die Richtung, in die seine Gedanken gerade abzuschweifen suchten. Leises Gemurmel und Gelächter drang an sein Ohr, bevor sein Vater wieder zu ihm stieß. Seinem Gesicht war anzusehen, dass er über die Störung nicht erfreut war.
    „ Fasse dich kurz, Sohn. Ich habe noch zu tun.“ Energisch verkniff sein Spross sich ein dreckiges Grinsen.
    „ Ich wollte nur eine Staatskrise verhindern. Also ich werde Isene mit der Ekantor nach hause fliegen, als Wiedergutmachung für mein gestriges Benehmen und...“ Seine Stimme verklang, als Lysander in scharf musterte.
    „ Woher hast du denn das Veilchen? Einer von Isenes Verehrern, denen du aufgelauert hast?“ Ein amüsiertes Lächeln war jetzt in den Augen seines Erzeugers zu sehen. Marcos wand sich. Leise öffnete sich die Tür und Susann kam herein, ebenfalls in rote Seide gehüllt. Sie riss die Augen auf und zeigte auf ihn,“Was ist dir denn passiert? Wen soll ich für dich fertig machen, armes Baby?“ Sie war ja so süß. Er war zwar älter als sie, aber sie verhielt sich, wie eine Mutter, das tat sogar dem stärksten Kerl hin und wieder gut.
    „ Das war Isene,“ er zeigte vorsichtshalber nochmal auf sein Veilchen, nur für den Fall, dass es ihnen noch nicht richtig ins Auge gesprungen war.
    „ Sie hat mir gezeigt, was sie von meiner Einmischung gestern Abend gehalten hat.“
    Verlegen rollte er die Schultern, als er Susanns leises Lachen hörte.
    „ Ach Schatz, wenn du mit ihr einen netten Einkaufsbummel machst und sie in deinem Super-Luxus-Schiff herumschipperst, wird sie dir schon vergeben, sie liebt dich.“ Er war, wie von Donner gerührt. Isene? Ihn lieben? Susann war zwar schlauer, als sie alle zusammen, aber da musste sie sich einfach irren. Jedenfalls sollte er sich jetzt mal beeilen, bevor sein Schiff noch ohne ihn losflog.
    „ Ähm, ich bin dann jetzt auf jeden Fall weg, die Krise mit Limbat ausbaden. Wollte nur, das ihr es wisst.“ Und ab durch die Mitte, bevor sie ihm noch Ratschläge in Liebesdingen gaben.

    Als die Tür hinter Marcos ins Schloss fiel, wandte Lysander sich zu seiner Frau um.
    „ Isene ist in ihn verliebt? Das ist ja noch besser, als ich dachte. Wieso weiß ich nichts davon?“
    Zärtlich zupfte Susann an seinem Morgenmantel und streichelte seine nackte Brust unter dem weichen Stoff.
    „ Du weißt fast alles, Schatz, aber das ist so ein Frauending, für mich auch ganz neu, aber ein prima Konzept, um die Kerle auf die Palme zu bringen.“ Mit einem Quietschen klammerte sie sich an ihm fest, als er sie auf die Arme hob und Richtung Schlafzimmer steuerte.
    „ Dann würde ich vorschlagen, du zeigst mir mal das Frauending, Herzchen, bevor ich mich noch fragen muss, welche Geheimnisse du noch vor mir hast.“ Damit waren alle weiteren Diskussionen wirkungsvoll beendet. Es würde ein langer, sehr langer Morgen werden. Susann hatte nämlich nicht vor, so bald nachzugeben.

    Wenn er ehrlich war, konnte Marcos die Erleichterung fast schmecken, die er empfand, als er Isene nicht auf der Brücke der Ekantor vorfand. Wie sein erster Offizier ihm mitteilte, hatte sich die Königin bereits in eine der Suiten an Bord seines Raumgleiters zurückgezogen. Gut so, dann konnte sie es sich auch nicht mehr anders überlegen und behaupten, er hätte sie mit dem Besuch Amarats, der Hauptstadt Estorias, überrumpelt. Er konnte sie ja leider nicht fragen, ob sie immer noch einverstanden war. Also legte er den Kurs an und überließ alles weitere seinen Offizieren.
    Gerade, als er leise pfeifend in Richtung seines eigenen Quartiers schlenderte, öffnete sich hinter ihm eine Tür und seine Nackenhaare richteten
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