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Perry und das unheimliche Haus von Hackston

Perry und das unheimliche Haus von Hackston

Titel: Perry und das unheimliche Haus von Hackston
Autoren: Wolfgang Ecke
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vielleicht gar glaubhaft zu machen, daß Ihnen die Polizei gefolgt ist?“
    „So ist es!“
    „Kein guter Schluß, Mister Clifton!“
    Clifton zuckte ostentativ mit den Schultern. „François“, rief Lash, „hat Clifton nach Ihrem Besuch noch mit jemandem telefoniert?“
    „Nein, Chef!“ versicherte der Franzose, vor Furcht zitternd, und streckte die Hand in die Luft. „Ich kann es beschwören. Ich habe ihm auch, wie es mir Mister Mason gesagt hat, die dreihundert Pfund abgenommen. Hier...“ Er bückte sich, doch Lash winkte ab. „Ich glaube Ihnen! Also, Mister Clifton, wie ist das mit der Polizei? Spielen Sie nicht ein bißchen zu lebhaft mit Ihren angeblichen Beziehungen zu Scotland Yard? Ich gebe zu, daß Sie einiges wissen, was nur aus dieser Quelle stammen kann, aber reicht das aus, um uns Furcht einzujagen?“
    „Ich arbeite seit langer Zeit von Fall zu Fall mit dem Yard zusammen. Das zu Ihrer Information. Und was den Franzosen anbetrifft, so kann ich gern bestätigen, daß er unschuldig ist. Auch er hat seine Rolle gut gespielt. Uneingeweiht wäre ich sicher ahnungslos in die Falle getreten. Er sollte es später mal auf der Bühne versuchen...“
    „Monsieur!!“ keifte Mellier, und in seine müden Augen kam Leben.
    „Ich will es Ihnen erklären: Nachdem er mich um ein Stelldichein gebeten hatte, habe ich Scotland Yard angerufen, den Halter meines Telefonhörers festgeklemmt und den Hörer wieder zurückgelegt. So wurde das Telefon sozusagen zum Mikrofon. Alles, was ich mit Mellier besprochen habe, wurde im Yard mitgehört! “
    Der Franzose machte einen Sprung nach vorn und legte beteuernd seine Hand vor die Brust. „Er lügt, Chef, mon dieu, Monsieur, er lügt. Ich hätte ja was merken müssen!“ Und lauter, verzweifelter: „Ich hätte doch was merken müssen!“ Lash überflog die Schar seiner Komplicen mit einem ironischen, fast geringschätzigen Blick. Sie alle, einschließlich Mason, schienen Cliftons Worten Glauben zu schenken. Das aber bedeutete eine Katastrophe. Besonders die Craig und der Franzose zeigten deutliche Spuren von Panik. Peggy Craig hielt die geballte Faust vor den Mund gepreßt. Lash musterte Mason und sagte dann liebenswürdig: „Wenn deine Frau zu schreien beginnt, sperre ich sie zu Gordon!“
    Mason wandte sich Peggy zu und rief heiser: „Reiß dich zusammen!“
    „Nun, Mister Clifton, Sie können mit dem Ergebnis Ihres Bluffs zufrieden sein. Ich muß es noch einmal sagen: Ich bewundere Ihre Kaltschnäuzigkeit. Sie hat etwas Selbstmörderisches an sich... Es sei denn, Sie bluffen nicht! Und das können wir feststellen. Morris!!“ Lashs Stimme war plötzlich hart und kalt. Nichts mehr war übrig von der eben noch zur Schau gestellten Liebenswürdigkeit. In seinen Augen tanzten eisige Lichter.
    „Ja, Chef?“
    „Geh hinaus und sieh nach, ob du irgendwas entdeckst, was nach Polizei aussieht...!“
    „Ja, Chef!“
    „Und sollte Ihr Bluff, Clifton, wirklich nur Bluff gewesen sein, werde ich mich auf meine Weise revanchieren. Ich werde Sie hierlassen! Hier — ganz allein. Dort, wo Frank Gordon die letzten Monate verbracht hat, werden Sie den Rest Ihres Erdendaseins verbringen.“ Er wandte sich an Morris, der noch immer unschlüssig herumstand. „Was ist, warum gehst du nicht?“
    „Soll ich den Weg durch den Keller nehmen oder den durch den Gang?“
    „Geh durch den Gang!“
    Als Morris Batallin den Raum verließ, schickte Perry Clifton ein Stoßgebet zum Himmel.

    Inspektor Scott Skiffer spuckte Gift und Galle. Die nochmalige Untersuchung sämtlicher Räumlichkeiten war erfolglos geblieben.
    Besonders dem Kellergeschoß samt Heizungsraum hatte man sich mit besonderer Akribie angenommen. Keine Wand blieb unabgeklopft. Sogar den morschen Schrank hatten sie untersucht (ohne den Versuch zu machen, ihn beiseite zu schieben).
    Dr. Berry Tyler verhehlte nicht, daß er die Wiederholung der Durchsuchung für unnötige Zeitverschwendung hielt. Und auch Kriminalinspektor O’Mally merkte man eine Spur von Ungeduld an.
    „Ich bin dafür, die Aktion in diesem Haus abzubrechen!“ schlug Dr. Tyler vor. Er, O’Mally und Scott Skiffer standen auf dem Hof, während man es im Inneren des Hauses noch rumoren hörte.
    „Und. wo wollen Sie weitersuchen, Doktor?“ fragte Skiffer heftig.
    „Das ist Ihre Sache. Ich bin nur Falschgeldexperte.“ Und O’Mally fügte hinzu: „Könnte es nicht sein, daß Clifton und der andere hier nur den Wagen abgestellt haben und zu einem
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