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Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel

Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel

Titel: Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel
Autoren: Christian Humberg
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war.

2.
    Im Schein der Fahlen Brüder
    Topsid, Nacht der drei Monde
     
    Eric Manoli rannte um sein Leben. Mal wieder.
    »Hier rüber! Schnell!«
    Khatleen-Tarrs winkende Echsenhand war wie ein Leuchtturm hinter stürmischer See. Eric drehte sich nach rechts, wo die junge Topsiderin und die Flugechse Kikerren gerade durch ein Loch in einer unverputzten Hauswand flohen – und schaffte es im letzten Moment, dem Strahlerschuss des Stadtsoldaten auszuweichen, der ihm gegolten hatte. Verflucht, die Echsen in den Uniformen kamen immer näher.
    Megh-Takarr, der Herrscher dieser Welt, hatte sie ausgesandt, die beiden Flüchtenden aufzuhalten. Seit Manoli und Khatleen-Tarr in dem Bordell Zum Purpurnen Gelege den Zugriff Megh-Takarrs entkommen waren und der Führung einer eigenartigen Flugechse folgend durch die nächtliche Hauptstadt eilten, hatten sie die Soldaten auf ihren Fersen.
    »Sag mir bitte noch mal«, keuchte Manoli, als auch er jenseits des Loches war und sich in einer anderen Straße des Gettos wiederfand, »warum wir nicht in deiner Wohnung geblieben sind.«
    Khatleen-Tarrs Zunge fuhr schnell und mehrfach aus ihrem Maul, ein deutliches Zeichen von Verwirrung. »Weil sie dort als Erstes nach uns gesucht hätten«, antwortete sie im Laufen. » Falls sie inzwischen von ihr wissen, heißt das ... Aber wir dürfen das Risiko nicht eingehen, das Gegenteil vorauszusetzen. Wir müssen in Bewegung bleiben, wenn wir überleben wollen.«
    »Ach ja, genau. Darum.« Erics Lunge brannte. Sämtliche Muskeln seines strapazierten Körpers schienen sich zum gemeinschaftlichen Protest entschieden zu haben, und obwohl er ihren Unmut verstand und sogar teilte, durfte er ihnen nicht nachgeben. Es wäre sein Tod.
    Die drei Verfolger hingen bereits seit mehreren Kreuzungen an ihren Fersen. Eric brauchte ihre Helme nicht zu sehen, um zu wissen, worüber sie via Helmfunk bereits sämtliche anderen Einsatzkräfte informiert hatten: Die flüchtige Hure und ihr Arkonide wollten sich nach Norden durchschlagen, das Getto verlassen.
    Wir brauchen ein anderes Versteck , schoss es ihm durch den Kopf. Eines, mit dem Megh-Takarrs Häscher nicht rechnen, weil sie es gar nicht kennen können.
    Die Straße war voll mit Echsen. Das Fest der drei Monde trieb sie ebenso auf die Straßen wie die Explosionen. Überall sah Eric in Echsengesichter, die er trotz seines inzwischen mehrwöchigen Aufenthalts auf dieser Welt nur selten wirklich zu deuten vermochte. Waren ihm diese Wesen freundlich gesinnt, oder verrieten sie ihn bei erstbester Gelegenheit an die Stadtwächter? Sicherheitshalber mühte er sich, sein ganz und gar unechsenhaftes Antlitz vor ihren Blicken zu verbergen, ergriff Khatleen-Tarrs ausgestreckte Hand und ließ sich von ihr weiterziehen.
    Zwischen den Passanten erschien ein Stadtsoldat. Er deutete mit dem Finger seiner ausgestreckten behandschuhten Rechten auf sie beide. »Hey! Hier vorne!«
    Khatleen-Tarr fluchte. Dann zischten wieder die Energiestrahlen.
    »Stehen bleiben! Im Namen des Despoten!«
    »Vergiss es!«, knurrte die junge Echsenfrau und schubste Eric in die Deckung des erstbesten Hauseingangs, der sich ihnen bot. Eric fand sich in einem Treppenhaus wieder, erdfarbene Wände konkurrierten mit dunklem Holz und dem Schein brennender Fackeln in eisernen Halterungen. Von draußen hallte das panische Geschrei der entsetzten Masse herein.
    »Rauf, Erikk! Dritte Etage.« Angst flackerte im Blick ihrer Echsenaugen, doch Khatleen-Tarr gab ihr nicht nach. »Vertrau mir.«
    Was blieb ihm auch übrig? Er war allein unter Fremden, der einzige Mensch auf einer Welt, deren Obrigkeit alles daransetzte, ihn zu fassen zu kriegen, und deren Bevölkerung, Khatleen-Tarr einmal ausgenommen, ihn für einen Arkoniden und somit entweder für den personifizierten Erzfeind der Topsider oder für eine kuriose Attraktion hielt.
    Die Stufen der Treppe knarrten unter ihren Laufschritten. Soldatengebrüll erfüllte den Raum. Wohnungstüren wurden aufgerissen, angsterfüllte Visagen spähten vorsichtig in den Flur. »Sie sind hier oben!«, rief eine sichtlich feige ältere Bewohnerin dieses Hauses in Richtung der von unten nacheilenden Wachleute und kassierte prompt einen strafenden Blick ihres nicht minder alt wirkenden Nebenmannes. Doch auch dieser half den Fliehenden nicht.
    Manoli seufzte innerlich und aktivierte weitere Kraftreserven. Angst gebar Mitläufer, das war wohl auf allen Welten der Galaxis gleich.
    Wieder zischte ein Strahlerblitz heran, schlug
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