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Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Titel: Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst
Autoren: Michelle Stern
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vielen Male, die er sich übernommen hatte und mit der Überdosis kämpfte. Er hielt sich an einer swoonschen Säule fest, neben dem »Mastinklu«, der offiziellen Botschaft der Swoon auf dem Gespinst. Er musste sich übergeben, spie helle Brocken über eine sorgsam gezüchtete Garneli-Blütenpracht und glaubte, sterben zu müssen vor Scham und Schmerzen.
    Weitere Bilder kamen, sie alle hatten eine erschreckende Gemeinsamkeit: Sie ließen Levtan sprachlos zurück, als wäre er nach einer entsetzlichen Nacht aufgewacht und würde mit der Decke über dem Kopf daliegen, während die Impressionen eines durchlittenen Albtraums durch ihn jagten.
    Das Recht auf unsere Droge , dachte er. Der Satz erschien ihm bitter wie Gallenflüssigkeit. Was hatte er anderes getan, als die beste Zeit seines Lebens zu verschwenden? Die Droge war wie ein Monster aus den Märchen der Mütter und Väter. Es hatte ihm in einer dunklen Tunnelecke aufgelauert und kettete sich seitdem an ihn. Es würde ihn nie mehr aus seinem Energiefeld entlassen, ihn ewig an sich binden wie eine verrückte Mutter, die ihr Kind nicht hinaus ins All lassen wollte und es lieber einsperrte, als es fremdgehen zu lassen.
    Ich bin ein Sklave von Kan'or. Die Eindringlichkeit dieses neuen Gedankens ließ ihm schlecht werden.
    »Haltan, verdammnt!«, lallte Iztkat neben ihm. »Wirsin schon da.«
    Er bremste ab, kam eine Fakulänge vor dem nächsten Gefährt zum Stehen. Wie betäubt stieg er aus und half Izkat beim Absteigen. Vor ihnen lag eines der Gespinstteile, die einen Kommunikationspunkt enthielten. Von dieser Stelle aus war es möglich, Zugriff auf den Hypersender der Station zu bekommen.
    Sie fuhren mit einem Lift in den zehnten Stock und passierten die Sicherheitskontrollen. Am Empfangsschalter saß ein zierlicher Funkwächter, der die Zeit der Reife kaum hinter sich gelassen hatte. Mit seinem selbstgefälligen Grinsen hatte er sicher mehr Punkte auf dem Familienholo geholt als Levtan seinerzeit. Er winkte ihnen lässig zu und verwies auf eine freie Zweierkabine mit Terminal. Eigentlich war die Geste überflüssig, denn der breite Lichtbalken über dem Gleitzugang zeigte deutlich die Unbesetztheit an.
    Levtan ging voran und aktivierte das Terminal. Izkat schloss hinter ihm per Sensorberührung die Tür und setzte sich auf einen der beiden Sessel. Hastig zog Levtan seinen Chipwürfel hervor und klinkte ihn ein. Ein leises Piepen erklang, es dauerte einen Moment.
    Was tue ich überhaupt? Levtan hatte keinen Verbindungsmann, er würde einen privaten Funkspruch vortäuschen, um an Belinkhar vorbei die Arkoniden zu erreichen. Von Izkat wusste er, wie es ging. So, wie die Mehandor ihre Informationen aus den höchsten Kreisen des Regenten bezogen, besaßen auch die Arkoniden Spitzel und Möglichkeiten, wie man über Leute wie ihn und Izkat an Sippeninterna kam. Vor einem Jahr war es Levtan gelungen, eine Anweisung Belinkhars an den Kommandanten eines nahen Sektors des Imperiums zu verkaufen, die von niederem Rang war, ihm aber immerhin zehn Tage Kan'or beschert hatte.
    Die Antwort auf seine Frage war klar: Er tat, was er immer tat, was er die letzten Jahre getan hatte, so zuverlässig, wie der Schein der Sonnen auf KE-MATLON fiel. Die wesentliche Frage war eine andere: Wollte er das wirklich? Er brauchte kein Kan'or mehr.
    »Der Zugriff auf den Hypersender ist derzeit nicht möglich«, informierte eine sonore Stimme, die Vertrauen suggerieren sollte. Man hörte ihr die Künstlichkeit nicht an.
    Levtan zögerte, dann vervielfachte er die Summe. Es waren seine letzten Einheiten. Auch ohne Kan'or würde es genug Dinge geben, die er sich immer hatte leisten wollen und es nicht konnte. Eine neue Zeit brach an, ohne Entbehrungen und falsche Bescheidenheit. Ohne Kan'or. Obwohl der Gedanke ihn lockte, hörte er in seiner Erinnerung die Stimme der Kolonistin mit dem hübschen Gesicht: »Bitte, tun Sie es nicht.«
    »Sie sind im vordersten Rang«, sagte die Positronik. »Sobald der Sender wieder freigegeben ist.«
    Izkat legte den Kopf in den Nacken. »Was ist das für ein Mist? Du hast so viel abgedrückt, da müsste schon Belinkhar selbst das Ding nutzen!«
    »Vielleicht tut sie's.« Levtan bereute, die vielen Chronnor bezahlt zu haben. Wer am meisten gab, kam auch zuerst dran – nur die Matriarchin hatte das oberste Vorrecht. Sie warteten.
    »Nutz die Pause!«, riet Izkat und klopfte sich gegen den Schenkel. »Du hattest schon lange keine Dosis mehr, oder?«
    Levtan setzte
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