Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Titel: Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst
Autoren: Michelle Stern
Vom Netzwerk:
sich zu ihr und griff in alter Gewohnheit in seine Tasche. Da waren sie, die süßen Lebensovale. Das Pad lag leicht mit der glatten Seite auf der Handfläche, als wöge es nichts, kein Gewicht, keine Verantwortung.
    Unschlüssig hielt Levtan die ovale Klebefolie hoch. Sie schwebte über seinem Gelenk, die feinen Härchen schienen sich nach dem Fleisch zu sehnen, wollten in die oberste Hautschicht einstechen.
    »Mach schon!«, zischte Izkat. Wie hypnotisiert starrte sie Levtan an. Ihr Mund stand geöffnet, die Armmuskeln spannten sich.
    Sie kann es nicht ertragen, zuzusehen , erkannte Levtan. Er hatte einmal einen Swoon im Dasganlu gesehen, der einer anderen Swoon ein Glas Savia aus der Hand geschlagen hatte vor Zorn, weil sie es nicht leer trinken wollte. Kein Süchtiger konnte es begreifen, wenn seine Droge missachtet wurde.
    Stück für Stück senkte er das Pad. Izkats Pupillen sprangen auf, sie beugte sich vor, als würde sie mit ihm die berauschende Wirkung fühlen können, wenn er sein Werk zu Ende brachte.
    Levtan hielt inne, keinen Fingerbreit von den Adern entfernt, die wie verschlungene, rätselhafte Wege seinen Unterarm überzogen. Er sah den Arkoniden vor sich – Mahinran da Uktir –, den er damals bestohlen hatte. Ein Rangabzeichen aus Trillium-Kristall, das hatte er mitgehen lassen. Der Wert hätte für drei Wochen Kan'or gereicht, doch der Preis war wesentlich höher gewesen. Was musste man zahlen, um den verletzten Stolz eines Arkoniden aufzurichten? Wenn es nach da Uktir gegangen wäre, hätte er Levtan ohne Schutzanzug hinaus ins All katapultiert. Dabei hatte der alte General sein Abzeichen wiederbekommen.
    »Es ist beschmutzt!«, hatte da Uktir immer wieder gerufen. »Beschmutzt von diesem Ma'pek!« Der Arkonide hatte darauf bestanden, dass Levtan zum »Zantlu« wurde, einem aus der Sippe Verstoßenen, der sich gegen das Gesetz vergangen hatte. Das hätte die Verbannung bedeutet, aber darauf war Matriarchin Gyrikh nicht eingegangen. In ihren Augen war die Strafe hart genug gewesen, und Levtan erinnerte sich gut an den mitleidigen Blick, mit dem sie ihn bedachte. Gyrikh hatte gewusst, dass dies sein Abstieg war. Niemand würde mehr mit ihm zu tun haben wollen. Die Einzige, die immer zu ihm gehalten hatte, war Izkat.
    Mit geschlossenen Augen fühlte Levtan in sich hinein. Er wusste, dass er kein Kan'or mehr brauchte. Sein Körper war frei. Wenn er es dieses Mal richtig machte, würde er durch den Tunnel der Sieger schreiten, statt von außen an der Wandung zu kratzen. Vielleicht nicht durch den echten Tunnel, drüben bei der Rennstrecke, aber es würde sich bei jedem Schritt so anfühlen als ob. Es würde sich gut anfühlen. Richtig.
    Levtan hob die Lider und betrachtete Izkat, ganz ein Bild der Gier. »Ich schenk's dir.«
    Sie starrte ihn an, als sei er wahnsinnig geworden. »Was?«
    »Ehrlich, Izkat, du kannst es haben. Ich hab dich verarscht. Es gibt keinen Hyperfunkspruch. Das ist die Überraschung. Du bekommst mein Kan'or, bevor du an Bord gehst. Alles, die ganzen Vorräte. Sind fünfhundert Gramm. Das sollte für die Zeit auf der ESTATOR dicke reichen, meinst du nicht?«
    Ihre Augen traten vor, die Finger krallten sich in die Lehne. »Spielst du ein dummes Spiel mit mir, Lev?«
    »Nein. Ich spiele nicht mehr.« Sein Gewissen meldete sich und sagte ihm, dass er ihr das Kan'or nicht überlassen durfte, weil es ihr schadete. Er überhörte das belehrende Quengeln. Nur zu gut wusste er, wie aussichtslos es gewesen wäre, Izkat zu bitten, gemeinsam mit ihm aufzuhören. Ebenso gut konnte er Mahinran da Uktir bitten, sein Stiefel putzender Sklave auf Lebenszeit zu werden. Nein. Izkat würde seine Vorräte bekommen. Wenn sie irgendwann von selbst aufhören wollte, würde er sie unterstützen. Anders lief es nicht.
    Er gab ihr das Klebeoval in seiner Hand und holte auch das letzte aus der Anzugtasche. »Glaubst du mir nun?«
    Sie nickte heftig, als würde ein unsichtbarer Riese sie schütteln. »Ich ... ich verstehe das nicht, Levtan.«
    »Ich verstehe es selbst nicht«, gab er zu, die Fingerspitzen aneinandergelegt. »Aber mit Kan'or bin ich fertig. Für immer.«
    Sie sah ihn lange an, schien zu spüren, dass er es ernst meinte. Angst rötete ihr Gesicht. »Bist du dann auch mit mir fertig, Lev?«
    Er nahm sie in die Arme, sein Mund lag dicht an ihrem Ohr. »Ich bleibe bei dir, Izkat. Und gehe mit dir auf die ESTATOR. Raus ins All. Das ist so was von überfällig.«
    Sie weinte. Er war nicht sicher,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher