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Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Titel: Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst
Autoren: Michelle Stern
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konnte seine tiefe Überzeugung schwer in Worte fassen. Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß, was ich tue, Reg. Wenn die TOSOMA zum Wrack wird, haben wir endgültig verloren. Wenn wir kooperieren, ist vielleicht eine Einigung möglich. Wir lassen einen Teil der Besatzung vorübergehend da, aber nur um ihn später gegen Freiwillige auszutauschen. Ohne Schiff ist das unmöglich.«
    Reg senkte den Kopf wie ein Stier, der zum Angriff auf ein rotes Tuch übergehen wollte. Doch er griff nicht an. Sein Blick blieb auf den Boden der Zentrale gesenkt. Auch Thora sah fort. Beide gaben Rhodan stillschweigend ihre Einwilligung, ihm die Entscheidung zu überlassen.
    »Belinkhar, steht die Verbindung?«
    Die Matriarchin bestätigte mit dem bereits vertrauten Drehen der Hände. Rhodan wollte gerade ansetzen zu sprechen, als ein heller Ton durch die Zentrale pfiff. Eine heftige Erschütterung ließ die TOSOMA erbeben. Das Schiff vibrierte, als würde ein zu hoher Ton es wie Glas erschüttern. Einen Moment fürchtete Rhodan, der Stahl könnte gleich amorphem Kristall zerbrechen.
    »Was ist das?«, fragte Reg. Er sprang von seinem Sitz auf.
    »Strukturerschütterungen«, meldete die Positronik.
    »Beim Zepter des Imperators!«, stieß Belinkhar aus.
    Das Holo der Matriarchin wanderte verkleinert auf ein Nebenfeld. Im Hauptfeld leuchtete das All um das Gespinst auf. Elf Kugelraumer tauchten aus dem Nichts auf. Ihre Formation bildete einen spitzen Pfeil, der in Richtung TOSOMA zeigte. Die Ankunft brachte das gesamte Gespinst zum Schwingen wie plötzlich aufkommender Wind das Netz einer Spinne. Rhodan las die eingeblendeten Daten. Der Verband besaß ein gut 800 Meter großes Schlachtschiff, zwei 500-Meter-Kreuzer, sechs Schwere Kreuzer von je 200 Metern Durchmesser. Begleitet wurde er von unbewaffneten Versorgungsfrachtern.
    »Ein Verband der Imperiumsflotte!«, stieß Thora aus. Ihre Augen glänzten feucht. Aufgeregt erhob sie sich. »Das ist das Ende!« Sie stand fassungslos zwischen ihrem und Rhodans Platz, als könnte sie nicht begreifen, was da geschah.
    »Die wollen eine Verbindung«, sagte Reg. Seine Stimme klang, als wären die Töne ausgewaschen worden.
    »Annehmen.« Mehr brachte Rhodan nicht heraus. Er wusste, dass die altersschwache TOSOMA gegen dieses Aufgebot nicht den Hauch einer Chance hatte. Neun der elf Schiffe waren schwer bewaffnet. Die Thermostrahler konnten den Kugelraumer innerhalb weniger Augenblicke in eine atomare Trümmerwolke verwandeln.
    Das Holo wechselte, ein schwarzhäutiges Wesen von gut drei Metern Höhe drehte sich in der Zentrale wie ein Baumstamm. Sein von Furchen durchzogenes Gesicht mit den drei dominierenden Augen wirkte so lebensecht, dass Rhodan zusammenzuckte. Der Herr der Albträume , dachte er im ersten Impuls und schalt sich gedanklich. Zwar wirkte das kahle, ledrige Gesicht mit den drei Augen und dem ovalen Mund wenig einladend – besonders der Mund schien jede Hoffnung einfach hinunterschlucken zu können –, doch die schwarzsilberne Uniform war beeindruckend gut gearbeitet, der Stoff von einem Glanz, mit dem terranisches Gewebe auch in der besten Färberei nicht aufwarten konnte. Mehrere Symbole prangten an der rechten Seite der tonnenförmigen Brust. Rhodan vermutete, dass dieses Geschöpf von einer Welt mit hoher Schwerkraft stammte.
    »Ein Naat!«, schrie Thora auf. Sie schloss die Finger zu Fäusten. Einen verrückten Moment glaubte Rhodan, sie wollte sich auf die Projektion stürzen.
    »Was ...«, setzte Rhodan an.
    Der Naat unterbrach ihn. Seine Stimme dröhnte durch die Zentrale. Das Arkonidisch war akzentfrei. »Novaal spricht, Kommandant der KEAT'ARK und Reekha der 247. vorgeschobenen Grenz-Patrouille. Ergeben Sie sich, Kommandantin da Intral, oder sollte ich Sie lieber Thora da Zoltral nennen? Sie wurden anhand von Holoaufnahmen identifiziert. Hiermit sind Sie und Ihr Schiff meiner Befehlsgewalt unterstellt. Fügen Sie sich meinen Anweisungen. Dies ist eine ultimative Aufforderung. Sie und Crest da Zoltral haben sich wegen Hochverrats vor dem Regenten zu verantworten. Verhandlungen werden nicht akzeptiert.«
    »Hochverrat?«, fragte Reg.
    Thoras Augen tränten, sie schien in der Bewegung erstarrt zu sein. Schweigend sah Rhodan sie an. Aus. Vorbei. Die stolze Arkonidin hatte aufgegeben.

»Lache nie über einen Naat, der zurückweicht.
    Er könnte Anlauf nehmen.«
    Arkonidisch
     
    26.
    Belinkhar
    Der Verrat
     
    Äußerlich war Belinkhar die Ruhe selbst. Nur hinter ihrem
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