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Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Titel: Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst
Autoren: Michelle Stern
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»Ixik, sa tuslon, saigez haldor.«
    »Hör, mein Bruder, uns rufen die Sterne.«
    Mehandor
     
    1.
    Perry Rhodan
    2. Januar 2037, weit fort von daheim
     
    Die Sterne flackerten im Holo auf, als könnten sie sich nicht entscheiden, ob sie bleiben oder für immer erlöschen wollten. Licht und Dunkelheit stritten miteinander. Perry Rhodan klammerte sich an den Lehnen seines Kontursessels fest. Ein Messer schien nach seinen Halswirbeln zu stechen, der Nacken brannte wie unter Rohrstockschlägen. So plötzlich, wie er aufgeflammt war, verschwand der Schmerz wieder.
    »Neue Schäden am Transitionstriebwerk!«, rief Thora neben ihm. Die Arkonidin hatte sich schneller von der Transition erholt als er; für die erprobte Raumschiffskommandantin musste der Entzerrungsschmerz vertraut sein.
    Zitternd wischte sich Rhodan Schweiß vom Hals und straffte die Schultern. Kann man sich je daran gewöhnen, wenn einem eine unsichtbare Klinge mit Wucht in den Nacken getrieben wird?
    Rhodan lehnte sich zurück, sah die zahlreichen Holografien, die hufeisenförmig um Thora lagen und sie wie eine Mauer aus Licht einschlossen. Weitere Bilder und Statusmeldungen leuchteten am Kommandostand auf. Die Einfärbungen zeigten gut zwei Dutzend Systemausfälle. Die Positronik war überlastet und musste manuell unterstützt werden. Akustische Informationen blieben aus, lediglich das schrille Heulen einer Sirene war zu hören, als käme es von überall zugleich.
    Rhodan brauchte keinen zweiten Blick, um zu erkennen, dass die TOSOMA sich in ein besseres Wrack verwandelt hatte. Durch die erneute Transition gab es zahlreiche zusätzliche Schadensanzeigen, die sich mit rhythmischem Blinken in den Vordergrund drängten. Offensichtlich war dieses Mal besonders die äußere Kugelschale in Mitleidenschaft gezogen worden. Die noch vorhandenen Teile der gepanzerten Außenhülle aus Arkonstahl waren zerlöchert wie nach einer Raumschlacht, der Ringwulst des Kugelraumers wies mehrere Dellen und Einkerbungen auf. Ein Segment war aus dem Schiff herausgefetzt worden, als hätten sich die Zähne eines mondgroßen Raumriesen hineingegraben. Diesen Teil hatten sie absprengen müssen.
    Bilder der letzten Minuten vor dem Sprung rasten in Sekundenbruchteilen durch Rhodans Gedächtnis. Er, Thora und Reg hatten fünfhundert Menschen mit Traktorstrahlen aus dem All herausgefischt, nachdem die Besatzungsmitglieder durch eine Öffnung in den Raum gesogen worden waren. Innerhalb weniger Sekunden konnten sie alle zurück an Bord bringen, die keine Raumanzüge trugen.
    Grund für das Manöver und die anschließende Sprengung war der verheerende Atombrand gewesen, ausgelöst durch eine Arkonbombe, von der niemand gewusst hatte, dass sie überhaupt an Bord war. Rhodan glaubte, den Gestank noch wahrzunehmen, der von den verbrennenden Wänden ausgegangen war. Hätte Thora die betroffene Region nicht abgesprengt, wäre die gesamte Besatzung bereits tot.
    Er zwang sich, die Erinnerungen hinter sich zu lassen. Die Gegenwart wartete mit neuen Herausforderungen auf. Auch wenn sich die Schwerkraftverhältnisse der inneren Kugel stabilisierten, war es höchste Zeit, sich um die neuesten Schäden zu kümmern. Mit raschen Bewegungen berührte Rhodan die Schaltflächen des Steuerpults auf seiner Konsole, um weitere Holoelemente zu erzeugen. Innerhalb eines Augenblicks umgaben ihn Thoras Darstellungen. Jede Schadensmeldung schien laut der Farbgebung aufgrund der fehlerhaft arbeitenden Positronik die wichtigste zu sein.
    Rhodan griff mit ruhigen Händen nach den Daten der Lebenserhaltung und zoomte sie mit Daumen und Zeigefinger heran. In wenigen Sekunden würden gleich zehn Aggregate versagen, die Systeme endgültig zusammenbrechen. Die Zentrale würde also nicht mehr durch Energie und Sauerstoff versorgt werden. Dann käme er sich wieder wie in der Hölle vor, in der er erst vor Kurzem gewesen war, beim zweiten und verheerenden Fehlsprung der TOSOMA.
    »Positronik, Energie in Lebenserhaltungssysteme umleiten! Restliche Impulstriebwerke dafür desaktivieren!« Solange wir wie Raumschrott im All treiben, brauchen wir sie nicht. Atemluft und Druck gehen vor.
    »Neue Brände durch Aggregatversagen in vier Außensektionen!«, sagte Thora. »Löscharbeiten sind eingeleitet!«
    Neben ihnen erklang ein Fluchen. »Verdammt, wer hat mich denn niedergeboxt? Mein Nacken fühlt sich an, als hätte jemand die Finger nicht vom Elektroschocker lassen können!«
    Rhodan ignorierte Reginald Bulls Kommentar,
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