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Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst

Titel: Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst
Autoren: Michelle Stern
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seine Augen weiteten sich, aufsteigendes Entsetzen machte ihn sprachlos. Mit angehaltenem Atem starrte er auf eine gelb schillernde Anzeige. Die Fusionsreaktoren standen kurz vor der Überlastung. Würde das Schiff sich in einen Glutball verwandeln? Zehntausend Jahre auf dem Grund des Atlantiks gingen an einem arkonidischen Raumschiff nicht spurlos vorüber. Im Neuzustand wären die Schäden sicher schnell behoben und die richtigen Schritte eingeleitet worden. So jedoch reagierte die Positronik quälend langsam. Zum Glück sanken die bedrohlichen Werte.
    Rhodan presste die Luft aus den Lungen und widmete sich einem anderen Problem. »Wie viele Verletzte?«, fragte er Thora.
    »Weitere hundert, mindestens. Die Synchronisation der Transition ist nicht exakt gelungen. Kreislaufprobleme und Krämpfe sind die Folge. Medizinische Erstversorgung ist auf dem Weg.«
    In den Daten sah Rhodan die Anzahl der Besatzungsmitglieder. Die Rettung der im Hangar Eingeschlossenen war ein voller Erfolg gewesen. Sie hatten niemanden im Weltraum zurücklassen müssen, und die Verletzungen hielten sich in Grenzen. Vermutlich würde es keine bleibenden Schäden geben. Zumindest das war ein Lichtblick. An die zwölf Menschen, die direkt oder an den Folgen der ersten missglückten Transition gestorben waren, durfte er nicht denken, sonst würden ihn Trauer und Entsetzen überwältigen. Er kannte ihre Namen und hatte jedem von ihnen die Hand geschüttelt, als sie an Bord kamen.
    »Die Lebenserhaltungssysteme stehen!«, stieß Thora hervor. Sie blinzelte Tränen der Erregung fort.
    Um sie herum erstarb das enervierende Heulen der Sirene. Stille trat ein.
    Rhodan merkte erst in diesem Augenblick, wie sein Herz raste. Es hämmerte in seiner Brust, als wollte es die mangelnde Aktivität der Positronik ausgleichen. Schweißtropfen lagen auf seiner Stirn. Trotzdem fühlte er sich körperlich um Längen besser als nach der ersten Transition.
    »Basismodus stabilisiert sich«, sagte er zu Thora, aber auch zu Reg und den anderen Besatzungsmitgliedern in der Zentrale der TOSOMA.
    Viele von ihnen kamen in diesem Moment stöhnend und fluchend wieder zu sich. Der Entzerrungsschmerz hatte sie außer Gefecht gesetzt. Ein medizinischer Roboter nahm sich John Marshalls an, der noch immer bewusstlos war, und verabreichte ihm eine Injektion. Ein Mechaniker übergab sich röchelnd. Reg war aufgestanden und kümmerte sich um den wimmernden und sich windenden Tako Kakuta, der vor der Transition auf einer behelfsmäßigen Liege fixiert worden war. Die Anstrengungen der vielen Teleportersprünge zur Rettung der Eingeschlossenen hatten ihn gezeichnet. Seine bleiche Haut spannte über den Knochen. Zwei Schritte weiter lag Gucky auf einer ähnlichen Trage. Der Mausbiber regte sich nicht, er schien bewusstlos zu sein.
    Rhodan sah von ihm zu Anne Sloane, die sich über Gucky beugte, um nach ihm zu sehen. Trotz der Mutanten haben wir einen Koch gebraucht, um den Großteil der Eingeschlossenen zu retten. Er hatte die Idee, die Leute mit dem Traktorstrahl zurück ins Schiff zu ziehen. Wenn dieser Rhino mein Appartement im Stardust Tower haben will, sei es ihm mit Kusshand geschenkt.
    Im großen Holo unter der Decke der Zentrale veränderte sich das Bild der Sterne. Sie erloschen endgültig, um der Schwärze Raum zu geben.
    »Wiederherstellung der Optik voraussichtlich in drei Minuten«, informierte Thora. Ihre Bewegungen waren atemberaubend schnell, doch Rhodan hatte keine Zeit, ihr länger zuzusehen. Er war damit beschäftigt, zusätzliche Löschroboter manuell zu aktivieren, um sie in die Hauptbrandregion zu schicken. Danach kanalisierte er die medizinische Hilfe für die Besatzung und überschlug mithilfe der Positronik die Möglichkeiten an Unterstützung sowie einer Erstversorgung. Die Bordmittel reichten aus, wenn auch knapp.
    »Ortung in vier Minuten möglich!«, mischt sich Crest ein. Der alte Arkonide sprang auf und half Reg, eine bewusstlose Ingenieurin in die stabile Seitenlage zu bringen.
    Mehrere Augenblicke vergingen in angespanntem Schweigen. Um sich hörte Rhodan, wie die Zentralebesatzung die Arbeit wieder aufnahm. Nach und nach gelang es den Männern und Frauen, Herr über das Chaos zu werden.
    Wir schaffen es , machte sich Rhodan Mut. Wir haben den Atombrand aufgehalten und sind entkommen. Wir meistern auch diese Situation.
    Die Notbeleuchtung wich dem Licht mehrerer kranzförmig angeordneter Strahler, deren heller Schein Rhodan blendete. Er blinzelte,
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