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Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Titel: Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega
Autoren: Christian Montillon
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vermutet, Fantan-Leute sein oder nicht.
    Das Schott gab den Blick auf etwas frei.
    Oder – auf jemanden? War das einer der Außerirdischen? Bull, dem bereits sein Name und eine möglichst lockere Begrüßungsfloskel auf den Lippen lag, schluckte beides wieder hinunter. Ihm verschlug so leicht nichts die Sprache, aber dieser Anblick war einfach unfassbar.
    Das Ding – Bull schämte sich ein wenig für diese Bezeichnung, die sich in seine Gedanken drängte – mochte knapp zwei Meter groß sein. Mit diesem doch sehr allgemeinen und vagen Merkmal endete bereits die Ähnlichkeit zu einem Menschen oder auch einem Arkoniden.
    Es sah aus wie ein feingeschuppter Zylinder mit abgerundeten Enden.
    Es – oder er. Der Fantan-Mann. Oder die Fantan-Frau. Falls es diesen Unterschied überhaupt gibt. Bull hörte Eric Manoli ächzen. Von Sid kam ein erstickter Laut. Aus dem Augenwinkel sah er, wie der Junge einen Augenblick lang taumelte. Vielleicht ist es zu viel für ihn. Ich weiß ja nicht mal, ob es zu viel für mich ist!
    Dieses Wesen konnte ebenso gut einem uralten Schwarz-Weiß-Science-Fiction-Film entstiegen sein wie einem technisch perfekten 3-D-Schocker. Aber in der Realität hatte es nichts zu suchen. Noch nicht einmal in der Post-STARDUST-Zeit voller Arkoniden und Überlichtgeschwindigkeits-Raumschiffen, mit denen Perry Rhodan mal eben 27 Lichtjahre zum nächsten Sonnensystem flog!
    In der oberen Hälfte des Zylinderkörpers gab es mehrere Öffnungen, die wie dunkle Löcher aussahen. Bull fragte sich, ob es sich um Sinnesorgane handelte, um Münder, vielleicht Nasen, Ohren oder Augen.
    Gliedmaßen ragten an scheinbar völlig willkürlichen Stellen von dem Körper weg. Insgesamt fünf, nein sechs solcher ... Arme und Beine entdeckte Bull. Auf zweien davon stand der Zylinderkörper, zwei weitere hielten etwas, das Reginald Bull nicht erkennen konnte; er sah lediglich ein metallisches Blitzen, als sich das Wesen vorbeugte und ein Sonnenstrahl darauf fiel.
    Auf einem der freien Extremitäten, die er eben noch als Arm eingeschätzt hatte, ruhte der Fantan im nächsten Augenblick. Die ganze Gestalt hüpfte aus dem Schott und landete auf dem Boden der Wüste Gobi.
    Einer kleiner Schritt für ihn, schoss es Bull durch den Kopf, aber ein großer Schritt für die Fantan-Leute. Fast hätte er gelacht, egal wie unangemessen es in dieser Situation sein mochte. Im nächsten Augenblick nahm ihn das bizarre Geschehen wieder gefangen.
    Ein zweiter Zylinderkörper tauchte im offenen Schott auf. Spontan hielt Bull ihn dem ersten Alien für absolut ähnlich, als sei er diesem aus dem Gesicht – das es nicht gab – geschnitten. Dann erkannte er die Unterschiede, die am augenscheinlichsten darin bestanden, dass der Neuankömmling zwar auch sechs Gliedmaßen besaß, diese aber an völlig anderen Stellen aus dem Körper ragten. Ob sie vollbeweglich über den Leib wandern konnten? Oder von Geburt an je nach Individuum verschiedenartig ansetzten? Gab es für diese Wesen überhaupt eine Geburt?
    Tausend Fragen stürzten auf Reginald Bull ein, und ihm wurde wieder einmal klar, dass er so gut wie nichts wusste über die Wunder, die der Kosmos bereithielt. Die ganze Menschheit, die sich für ach so unendlich schlau hielt mit ihrer Wissenschaft und Bildung, musste umdenken. Sie war nur ein Staubkorn, stolz darauf, sich selbst zu verstehen – und blind dafür, dass rundum eine riesige Wüste existierte.
    Plötzlich flirrte es in der Hand der Gestalt, die das Spindelschiff verlassen hatte. Etwas sirrte auf Bull und seine Begleiter zu.
    Sid schrie, Reg sah im Augenwinkel Funken sprühen. »Nicht springen!«, rief er dem Jungen zu. Sie durften sein Geheimnis nicht offenbaren, nicht ohne echte Gefahr, denn das, was auf sie zuflog, konnten keine Schüsse sein. Es ging viel zu langsam.
    Vor Bull und den anderen landeten kleine silberne Scheiben auf dem Boden. Wie CD-Rohlinge aus meiner Jugend, dachte er.
    Er bückte sich, hob seine Scheibe auf. Sie fühlte sich kühl an. Bei dem Gedanken, dass eben noch ein vollkommen fremdartiger Außerirdischer sie berührt hatte, überlief ihn ein Schauer. Was, wenn er sich allein durch die Berührung mit irgendeinem Virus oder Bakterium infizierte, das aus einer fremden Welt stammte?
    In Gedanken hielt er dagegen, dass die Fantan sicher einen einfacheren Weg wüssten, um ihn umzubringen. Und wenn sie mit ihrem riesigen Schiff nur mitten in Terrania gelandet wären und alles unter sich zermalmt hätten. Andererseits
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