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Perry Rhodan - 2527 - Kleiner Stern von Chatria

Titel: Perry Rhodan - 2527 - Kleiner Stern von Chatria
Autoren: Arndt Ellmer
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unvorsichtig vorbeiging, blieb er an der Schnur hängen und weckte den Mann.
    Das Mädchen wandte sich in die entgegengesetzte Richtung. Ein ovaler Durchgang markierte das Ende des Schlafbezirks. Dahinter lagen zwei Räume, ein langer schmaler mit einem Holztisch und Stühlen. Auf dem Tisch standen Teller und Becher. Ein Nebenraum besaß eine halb geöffnete Tür. Auch hier entdeckte Sativa eine Schnur, die mehrere Glöckchen auf der linken Seite mit einem Kantholz auf der rechten Seite verband.
    Das einzige Möbel in dem Nebenraum war ein Tisch, auf dem Landkarten und Notizzettel lagen. Sativa legte sich auf den Boden und kroch vorsichtig unter der Schnur hindurch.
    Am Tisch angelangt, richtete sie sich auf. Die Karte ganz oben erregte ihre Aufmerksamkeit. Deutlich erkannte sie Tekana-Tam, den sprudelnden See, die Tiefebene und dahinter die Thoronis. Ein Ausschnitt der Karte, den der Zeichner ein Stück nach links versetzt hatte, zeigte jenen Bereich, in dem sie aus der Ferne die dunklen Flecken gesehen hatten.
    Sativa kannte solche Lagepläne aus alten Schulbüchern ihrer Brüder. Jemand hatte in tefrodischer Handschrift Begriffe auf den Folien notiert, die etwas mit der Lage und der Anzahl der Gebäude und Eingänge zu tun hatten.
    Den Anmerkungen nach handelte es sich um eine geheime Anlage. Überdies war es der einzige Ort auf Chatria, den die Gaids rund um die Uhr bewachten. Eine Information schien Sativa von allen die wichtigste zu sein.
    Ein kleiner roter Kreis auf der Karte markierte den Ausgang des Höhlensystems. Der Weg hinab zur Ebene führte durch mehrere Felseinschnitte und Täler.
    Kein Problem, fand Sativa. Wenn sie sich nicht verirrte, war sie nach einer Stunde wieder zurück. Sie warf einen letzten Blick auf die Karte, kritzelte schnell ein paar Worte auf einen leeren Zettel, huschte unter der Schnur hindurch und legte den Zettel vor die Tür.
    Bestimmt war es besser, Mato kurz zu informieren. Eine innere Stimme sagte Sativa jedoch, dass ihre Mutter sie nicht gehen lassen würde. Die Erwachsenen hatten immer Gründe, warum sie etwas verboten oder anordneten.
    Wenn jemand herausfinden konnte, was dort unten passierte, dann ein Kind. Damit rechneten die Gaids nicht.
    Sativa folgte dem Gang aufwärts, bis sie an eine steinerne Tür gelangte. Von innen war der Mechanismus einfach zu bedienen. Sie drückte einen Stein zur Seite, daraufhin schwang die Tür nach außen auf. Kühle Luft drang herein.
    Schnell machte das Mädchen zwei, drei Schritte ins Freie, während sich die Tür hinter ihr wieder schloss. Im Licht der Dämmerung erkannte Sativa, dass sie nackte Felsen vor sich hatte. Jeder sah aus wie der andere.
    Sativa hatte gelernt, wie man in solchen Fällen verfuhr. Sie zählte die Felsen bis zum nächsten Einschnitt und merkte sich die von Wasser ausgewaschenen Vertiefungen, die an Versteinerungen aus der Urzeit erinnerten. Ein Stück weiter abwärts gabelte sich der Weg. Sie musste rechts abbiegen. Vorsichtshalber drehte sie unauffällig einen Stein so, dass sie bei ihrer Rückkehr den richtigen Einschnitt nicht verfehlen würde.
    Bald würde Mato erwachen. Eloa würde die gesamte Gruppe aufscheuchen. Nicht einmal der Zettel würde sie besänftigen.
    Die Tefroder würden sich sofort auf die Suche nach ihr machen. Sie konnten sich denken, in welcher Richtung sie sich wenden mussten.
    Sativa ging schneller. Ihre Wangen glühten, ihre Stirn war heiß. Sie wich kleinen Steinchen und Zweigen aus, um ja keinen Lärm zu machen. Sie versuchte sich vorzustellen, worauf Erwachsene in ihrer Situation achten würden. Ganz bestimmt auf Kameras, feststehende und fliegende.
    Die Gaids sicherten das Gelände nach allen Seiten ab, denn sie rechneten mit Widerstand. Nicht umsonst waren sie in der Stadt so rigoros gegen die Bevölkerung vorgegangen.
    Der Felseinschnitt wurde breiter, er mündete in ein grünes Tal mit Bäumen und Büschen. Sativa huschte vorwärts, verschwand in der Deckung der Zweige und Äste. Immer wieder lauschte sie auf Geräusche wie das Trampeln von Füßen und das Sirren winziger Flugobjekte. Es blieb still, und nach einer Weile erwachte die Natur für einen neuen Tag.
    Vögel zwitscherten, Reptilien zischten. Irgendwo galoppierten Huftiere entlang. In diesem Orchester aus Geräuschen fiel es dem Mädchen leicht, sich lautlos fortzubewegen.
    Wie viel Zeit verging, wusste Sativa nicht. Als sie das Ende des Tals erreichte, sah sie zwischen den Büschen plötzlich die Ebene vor sich. Sicatemo
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