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Perry Rhodan - 2527 - Kleiner Stern von Chatria

Titel: Perry Rhodan - 2527 - Kleiner Stern von Chatria
Autoren: Arndt Ellmer
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Was sie dort trieben, ließ sich schwer sagen. Manchmal zitterte der Boden, manchmal erschütterten Explosionen den Untergrund der Stadt. Derzeit sah es so aus, als zögen die Eroberer ab.
    Beobachter sagten allerdings, dass die Schrumpfköpfe lediglich ihre Aktivitäten verlagerten, hinaus in die Ebene zwischen der Stadt und dem Thoronis-Gebirge. Dort fingen sie an zu graben, wonach auch immer. Es gab dort keine Bodenschätze, die Tefroder hätten das gewusst. Nach bunten Steinen oder Regenwürmern suchten die Gaids bestimmt nicht.
    In den Trivid-News berichteten die Wissenschaftler in der Hauptstadt, dass die Gaids überall auf Chatria Probebohrungen vornahmen. Vor 120 Jahren hätte Eloa sie deswegen für Agenten der Terminalen Kolonne gehalten, die sich anschickten, Chatria in ein Kabinett zu verwandeln. Aber so?
    Sechs Jahre hielten die Gaids das Sicatemo-System schon besetzt, und noch immer traf keine Flotte ein, um Chatria und seine Bewohner zu befreien. Längst hatten die Chatrianer den Glauben an die Zentralwelt verloren. Den Virth nannten viele einen Verräter, die schlimmste Beleidigung in dieser Zeit.
    Satol hatte genau mit dieser Entwicklung gerechnet, erinnerte sich Eloa. Die Funkfragmente von damals, dass der Virth die tefrodischen Flotten nur dorthin schickte, wo es sich um eine strategisch, politisch oder wirtschaftlich wichtige Welt handelte, enthielten die Wahrheit.
    Im Tefa-System hatten sie Chatria längst abgeschrieben. Wahrscheinlich interessierte man sich dort nicht einmal dafür, was aus den Bewohnern wurde.
    Im Nachhinein begann Eloa die Entscheidung Satols zu akzeptieren, der sich dem Widerstand angeschlossen hatte und seither im Untergrund lebte. Auch Tokul war gegangen. Der Gedanke, dass Vater und Sohn gemeinsam gegen den Feind kämpften, beruhigte Eloa ein wenig. So konnten sie sich gegenseitig Mut machen.
    Wissen sie überhaupt voneinander? Oder leben sie an zwei weit voneinander entfernten Orten?
    Wie so oft übermannte sie die Müdigkeit. Sie rutschte vom Bett ihres kleinen Sterns hinüber in den Sessel, deckte sich mit einer Wolljacke zu und schlummerte sofort ein.
    Sie schlief, bis ein schrilles, schmerzhaftes Geräusch sie weckte. Sie riss die Augen auf, starrte zum Fenster, durch das die erste Helligkeit der Morgendämmerung drang. Etwas kratzte von außen über die Scheibe und hinterließ fünf Striemen wie von scharfen Nägeln, die jemand über das Glasitplast zog. Aber da draußen war niemand, es sei denn ...
    Eloa fuhr auf. Sie berührte den Sensor über dem Bett. Der Projektor trat in Aktion. Er legte ein Schleierfeld über die Innenseite des Fensters. So konnten die Gesichtslosen wenigstens keine Facettenblicke auf die beiden Frauen richten.
    »Die Gaids beginnen eine neue Offensive ihrer psychologischen Kriegsführung«, murmelte die Tefroderin. »Mein kleiner Stern, wach auf. Wir müssen uns verstecken.«
    Es klopfte an der Wohnungstür. Eloa huschte hinaus. Ihre Gedanken kreisten um Growan Vendredi, der einst auch nachts gekommen war. Voller Hoffnung musterte sie den Bildschirm. Nein, er war es nicht. Ein anderer Nachbar stand draußen, Lanidor Drag. Eloa riss die Tür auf, zog ihn herein.
    »Sie kratzen an euren Fenstern. Ihr müsst weg«, sagte Drag.
    Eloa nickte. Hastig warf sie die Kinder aus dem Bett. Schlaftrunken zogen sie sich an, während Eloa ein paar Kleinigkeiten packte und im Dunkeln die Waffen aus dem Tresor holte. »Andrag, Sativa, fertig?«
    »Ja, Mato!« klang es aus dem Bad. »Wir sind gleich so weit.«
    Auf Zehenspitzen folgten sie Drag zu einer der Treppen. So schnell ihre Beine sie trugen, stiegen sie abwärts bis zur nächsten Querspange. Über die Hochbrücke wechselten sie hinüber in den nächsten Turm, wo sie sich von noch funktionierenden Antigravs bis in die Kelleretagen tragen ließen.
    »Dort drüben, die Tür, sie führt in das unterirdische Verbindungssystem von Godelis«, sagte Drag. Er blieb stehen und sahen ihnen nach.
    »Du kommst nicht mit?«
    »Nein. Viel Glück!«
    Eloa verwunderte es, aber sie sagte nichts. Durch die Tür kamen sie in einen erleuchteten Korridor, an dessen hinterem Ende ein Rollfahrzeug wartete.
    Als Eloa einsteigen wollte, hielt Sativa sie zurück. »Mato, es ist besser, wenn wir zu Fuß gehen und an die Oberfläche zurückkehren.«
    Eloa musterte ihren kleinen Stern aufmerksam. »Wie kommst du auf diesen Gedanken?«
    »Ich weiß es nicht. Aber hier unten lauert Gefahr, ich rieche das.«
    Eloa entschloss sich, auf
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