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Perry Rhodan - 2527 - Kleiner Stern von Chatria

Titel: Perry Rhodan - 2527 - Kleiner Stern von Chatria
Autoren: Arndt Ellmer
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ich mir das vorgestellt.«
    »Was ...« Ein Gluckern in ihrem Bauch ließ sie verstummen. Es kam ihr vor, als fülle jemand einen Schlauch mit heißem Wasser, irgendwo in ihrem Inneren. Nach wenigen Sekunden verschwand der Eindruck wieder.
    Eloa ertappte sich dabei, wie sie unkontrolliert die Finger bewegte und mit den Händen über den Bauch tastete. Gleichzeitig spürte sie, wie der Winzling seine Hände synchron bewegte.
    »Ich ... was geht vor? – Bolufer!«
    Der Mediko wandte sich zu ihr um. Sein Gesichtsausdruck wirkte entrückt, der Tefroder lächelte. »Deine Tochter besitzt eine extrem hohe Sagh-Quote. In den letzten Tagen vor ihrer Geburt führt das zu kleineren Komplikationen. Neuronale Rückkopplungen. Nichts Ernstes, aber ungewohnt.«
    Das Kind in ihrem Bauch hielt inne, gleichzeitig hörten auch Eloas Hände auf, sich zu bewegen.
    »Mein Kind steuert meine Nervenbahnen ...?«
    »So könnte man es ausdrücken. Du wirst in den kommenden Tagen ein paar merkwürdige Erlebnisse mit dir selbst haben. Wenn es dir zu viel wird, versetze ich dich in Wachschlaf. Du bekommst es dann mit, aber es stört dich nicht.«
    »Selbstverständlich möchte ich alles bei vollem Bewusstsein erleben!« Jetzt verstand sie, was er mit drei Tagen gemeint hatte. Das Kind kam früher als erwartet.
    »Wir passen auf, damit nichts Schlimmes geschieht. Im Notfall müssen wir gegen deinen Willen entscheiden.«
    Eigentlich wollte Eloa anfangen zu schimpfen, aber sie verlor mit einem Mal das Interesse daran. Entspannt legte sie sich zurück, während der Tonnenroboter zur Tür hinausschwebte. Nur die beiden Teller blieben da, stumme und zugleich aufmerksame Betreuer.
    An der Sagh-Quote lag es also, einer minimalen hyperenergetischen Strahlung, erzeugt von dieser Drüse im Kleinhirn. Die Sagh-Quote drückte jedem Tefroder einen ganz individuellen, unsichtbaren Stempel auf.
    Eloas Gedanken verengten sich auf diesen einen Aspekt, der aus ihrer Tochter etwas noch Einmaligeres machte, als sie es so schon war. Eine Hochbegabte, eine mit geistigen und emotionalen Fähigkeiten, wie es sie auf einer Tefroderwelt höchstens alle hundert Jahre einmal gab.
    In ihren Gedanken begann Eloa Pläne für die Zukunft zu schmieden, Pläne für ihr jüngstes Kind. Die beste Schulbildung wartete auf ihre Tochter, der Staat förderte Hochbegabte. Eine Karriere in Verwaltung oder Raumfahrt zählte zum Begehrtesten, was sich eine Familie für ihren Nachwuchs vorstellte.
    Ein schmerzhaftes Treten in ihren Bauch stoppte ihre Euphorie. In ihren Gedanken ging sie viel zu weit, baute Luftschlösser viel zu hoch, als dass sie nicht abgestürzt wären. Eine hohe Sagh-Quote sagte noch längst nichts über die Intelligenz des Kindes aus, sie war lediglich einer von mehreren Indikatoren.
    Wieder verpasste der Winzling ihr einen heftigen Tritt. Um ihn zu beruhigen, massierte sie erneut ihren Bauch. Ein leichtes Ziehen im Rücken deutete an, dass sich Nervenzentren am Rücken aktivierten, die gewöhnlich nicht in dieser Intensität arbeiteten. Sie stimulierten die Muskulatur, und gleichzeitig deutete sich eine letzte Veränderung im Bereich der unteren Wirbelsäule und des Beckens an. Ihr Körper bereitete sich auf die Geburt vor.
    Eine halbe Stunde später löste die Hebamme den Mediko ab; das vorbereitende Gespräch stand an. Frantul verabreichte ihr die Injektion. Eloa spürte keinen Unterschied zu vorher.
    Von wegen drei Tage. Die ersten Wehen setzten ein.
    Wieder fragte Eloa nach Satol. Die Positronik der Zentralklinik versuchte eine Hyperfunkverbindung herzustellen, aber es klappte nicht. Satol Nobili flog irgend-wo zwischen dem Asteroidenfeld und dem dritten Planeten. Er würde einen oder mehrere Umwege in Kauf nehmen müssen, denn der exakte Standort des SAMMLERS fiel derzeit unter das Staatsgeheimnis.
    Vier Stunden später setzten die Presswehen ein. Es war so weit. Während Hebamme Frantul ihren Rücken massierte, versuchte Eloas erneut, Kontakt mit Satol aufzunehmen. Auch dieses Mal klappte es nicht. Satol Nobili würde sich melden, sobald er Chatria erreichte.
    »Massiere stärker!«, sagte Eloa zu Frantul.
    Die Hebamme übertrug die Aufgabe einem Roboter und bereitete alles für die Geburt vor. Eloa freute sich auf den entscheidenden Augenblick, aber tief in ihrem Innern blieb ein kleines bisschen Zweifel. Welche Überraschungen hielt der Winzling noch für sie bereit?
    Dann war es so weit, und Eloas Tochter erblickte das Licht der Welt. Die Hebamme hüllte
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