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Perry Rhodan - 2527 - Kleiner Stern von Chatria

Titel: Perry Rhodan - 2527 - Kleiner Stern von Chatria
Autoren: Arndt Ellmer
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das Neugeborene in ein weiches Tuch und reichte es ihr. Fast zaghaft nahm Eloa es entgegen und legte es sich auf den Bauch. Mit den Fingerspitzen streichelte sie über seinen Kopf und den Rücken.
    »Mein kleiner Stern!«, flüsterte sie und weinte vor Freude. »Du bist viel früher aufgegangen, als ich es erwartet hatte.«
    *
    Satol kam. Sie erkannte ihn an seinen Schritten – fest, gleichmäßig und dennoch irgendwie verspielt, mal nach links, mal nach rechts ausscherend. In solchen Dingen merkte man ihm die beiden Jungs an, mit denen er einen Großteil seiner Freizeit verbrachte. Und es zeigte die Freude, mit der er der Geburt seiner Tochter entgegensah.
    Unter der Tür blieb er einen Augenblick stehen, größer und schlanker als Bolufer – eindrucksvoller eben. Er trug eine einfache Kombination mit geschlossenem Kragen. Nichts deutete auf seine Tätigkeit im Asteroidenfeld hin. Mit einem einzigen Blick erfasste er die Lage.
    »Es ist schon da!« Er trat zu ihr und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange.
    Die Hebamme reichte ihm das Desinfektionsmittel für Hände und Arme. Dann legte er dem Säugling die Fingerkuppen des rechten Zeige- und Mittelfingers auf die Stirn zum Zeichen seiner Zuneigung. Frantul half ihm anschließend, das Badewasser in der Schüssel zu richten.
    Satol nahm Eloa den Winzling aus den Armen und barg ihn vor der Brust. Erst hielt er ihm die Füßchen in das körperwarme Wasser, dann die Beinchen und schließlich den Körper. Seine tiefe Stimme wirkte beruhigend. Das Mädchen hielt still, während Satol ihm mit bloßen Händen die »Käseschmiere« abwusch, diesen weißlich gelben Schutzbelag auf der Haut. Wenig später lag die Kleine wieder bei Eloa unter der warmen Decke.
    »Es ist Zeit, ihr einen Namen zu geben.« Satol schaute verträumt drein, fast wie in höhere Dimensionen entrückt.
    »Sie konnte es kaum erwarten, geboren zu werden. Aber jetzt ist sie sehr geduldig. Sie schreit nicht, sie quängelt nicht. Wir sollten sie Sativa nennen, die Geduldige.«
    »Ja, der Name gefällt mir. Ich werde Tokul und Andrag Bescheid geben, dass sie nach der Schule herüberkommen.«
    »Geschwisterchen besichtigen!« Eloa lachte.
    Die beiden Jungs zeigten bisher nur mäßiges Interesse an dem neuen Nachwuchs. Tokul hatte längst andere Interessen, und Andrag war in dem Alter, in dem man sich keine kleinen Geschwister wünschte. Die schrien nur und stanken.
    »Ich denke, ich kann euch jetzt allein lassen«, sagte die Hebamme mit einem bezeichnenden Blick auf ihre Brusttasche, in der sie lautstark der Piepser meldete.
    Eloa streichelte den Kopf ihres kleinen Sterns. Sativa kümmerte der Lärm des Signalgebers nicht. Nach den anstrengenden Erlebnissen, der Geburt und dem ersten Bad, war sie an Eloas Brust eingeschlafen.
    Satol folgte der Hebamme bis zur Tür. Er blickte hinaus in den Korridor. Als er sich umwandte, wirkte sein Gesicht seltsam angespannt.
    »Was hast du?« Eloa gähnte. Auch sie war müde, ihr fielen die Lider zu.
    »Mein Flug zurück nach Chatria hat dreimal länger gedauert, als es selbst unter allerhöchster Geheimhaltung erforderlich gewesen wäre. Die Fähre musste mehrmals ihren Kurs ändern. Als wir die Bahn des vierten Planeten hinter uns ließen, verhängte die Flugkontrolle ein Funkverbot.«
    »Ziemlich ungewöhnlich, ja.« Eloa fielen endgültig die Augen zu. »Wo bleibt die Hebamme?«
    Vier Tellerroboter tauchten auf, drängten Satol zur Seite und verteilten sich im Zimmer. Sie schoben das Bett unters Fenster, die Besuchersessel und den Diwan neben die Tür. Mithilfe von magnetischen Flanschen verankerten sie die Möbel am Boden.
    Augenblicke später kehrte Frantul zurück. Eloa schnupperte. Sie roch sofort, dass etwas nicht in Ordnung war.
    Satol stellte sich schützend vor das Bett.
    Die Hebamme beachtete es nicht. »Wir evakuieren. Bitte haltet euch an die Anweisungen aus den Akustikfeldern.«
    »... evakuie...« Eloa war übergangslos hellwach. Welchen Grund konnte es geben? Die Sagh-Quote des Neugeborenen? Dumpfe Gedanken begannen sie zu quälen, man könnte ihr das Kind wegnehmen oder es anstrengenden Prozeduren unterziehen, angeblich zum Wohl der Allgemeinheit.
    In der Ferne heulten Sirenen. Das an- und abschwellende Jaulen verhieß nichts Gutes.
    »Wir kennen den Grund nicht. Irgendetwas geht vor sich. Nicht auf Chatria, sondern da draußen.« Sie deutete zum Himmel hinauf.
    »Als unser SAMMLER sich noch im Asteroidenfeld aufhielt, fingen wir Bruchstücke eines
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