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Perry Rhodan - 2525 - Mit den Augen der Gaids

Titel: Perry Rhodan - 2525 - Mit den Augen der Gaids
Autoren: Wim Vandemaan
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bedeutendsten Völker vielleicht nicht unbedingt zerstritten waren, aber auch keinen engen Kontakt mehr zueinander hatten. Das zeigt wieder einmal, wie unverzichtbar ein funktionierendes Galaktikum ist.«
    Selbst wenn es ein Bostich präsidiert? , lästerte der Extrasinn.
    Werden klug die Dümmsten, geschult von Zeit und Leid ... , dachte er zurück.
    Aye. Ist notiert.
    »Ein funktionierendes Galaktikum. Gründen wir also ein andromedanisches Gegenstück«, sagte Kasom.
    »Mit den Tefrodern haben wir Verbindung aufgenommen. Nun mit den Gaids. Bleiben die Maahks.«
    »Wenn wir nur wüssten, warum sie sich so weit zurückgezogen und ganze Stützpunktwelten aufgegeben haben!«
    »Wir werden es herausfinden. Morgen.« Der Arkonide unterdrückte ein Gähnen.
    Kasom grinste. »Nanu? Müde? Alles intakt mit dem Zellaktivator?«
    »Alles bestens. Und wenn nicht – die Garantiezeit wäre eh abgelaufen.«
    Sie lachten leise.
    Atlan winkte und verließ die Zentrale.
    Er war müde.
    Aber er würde nicht schlafen können.

11. März 1463 NGZ. Nacht.

    Cerdo Perisa.
    Es sollte ihm beistehen, doch es gab Tage, da war sein Exoskelett eine einzige Qual. Quälte ihn ins Leben zurück, führte ihn wie eine Marionette durch die engen Stunden, rieb ihn wund, träufelte Balsame ins wunde Fleisch, doch das Fleisch mochte die Balsame nicht mehr, hatte sie satt, so satt.
    Da stand er also vor dem Spiegel, nackt bis auf das Exoskelett, das ihn trug.
    Dachte: Wenn es leer wäre, das Exoskelett, wenn es mich abwerfen würde wie einen Ballast.
    Wie große Schritte es machen könnte ohne mich. Leer von mir. Wie leicht das Skelett es hätte ohne mich.
    Bat er das Exoskelett: Hab Geduld. Bald bist du mich los. Ich werde weniger und weniger. Ich schwinde.
    Was habe ich hier verloren, in den Finsternissen?
    Der Weltraum hasst uns. Er hat uns immer gehasst. Wenn wir unsere Schiffe in die Große Finsternis starten, stoßen wir vor in Feindesland.
    Die Sonne füllt unser Auge mit Licht. Unser Auge, das das außerordentlichste des Universums ist. Unser Auge, süchtig nach Licht.
    Mein Auge dagegen? Mein Auge ist trüb, der Finsternis schon ähnlich.
    Kommt der Tag, da ich sagen werde: Ich bin nichts mehr.
    Anyt.
    Dargu.
    Mein Pakt mit den dunklen Herren der Rubinschiffe.
    Ich möchte es sagen, lieber heute als morgen: Ich bin nichts mehr.
    *
    Atlan.
    Die Hände im Rücken verschränkt, stand er vor dem kleinformatigen Holoschirm seiner Kabine. Sah in den Schirm, als sähe er hinaus.
    Andromeda. Das Licht der Milliarden Sonnen. Lichter über Lichter.
    Doch er ließ sich nicht täuschen. Nur schmale Streifen Leben in der großen Öde.
    Kam ihm ein Lied in den Sinn: Bin und weiß nicht, wer. Komm, weiß nicht, woher. Geh, weiß nicht, wohin ...
    Hätte er Zeit ... Wie viel Zeit? Sagen wir: alle Zeit der Welt. Ja, so viel Zeit müsste schon sein.
    Hätte er also diese Zeit, alle Zeit der Welt: Würde er es tun? Würde er auf die Suche gehen nach ihrer Leiche, die, nur mit einem Tuch bedeckt, unterwegs war, eine Tote, leicht, so leicht bekleidet auf Reisen durch das Totenreich?
    Dunkelheit, zu tief, als dass das Licht ihr auf den Grund gehen könnte. Nicht einmal die Sturzflut Licht aus vierhundert Milliarden Sonnen.
    Mirona.
    Meine Mirona. Dass wir einander angehören.
    Würde er sie suchen? Wie lange?
    Sagen wir: Lange. Sagen wir: Bis er sie gefunden hätte.
    Endlich.
    Bis er endlich, endlich das Tuch heben könnte von ihrem Gesicht.
    Von ihrem endlos, ihrem über alles geliebten Gesicht, das – seines Geliebtseins uneingedenk – keinen Frieden gefunden hatte im Tod.
    Als wäre der Tod je ein Land gewesen, darin Frieden zu finden.
    Sagen wir also: Bis er endlich das Tuch heben würde von ihrem Gesicht, bis er sie würde sagen hören mit ihrer über alles geliebten Stimme: Du musst mich wirklich lieben, dass du noch immer nicht verstehst.
    Und er würde sagen: Ja. Das muss ich wohl.
    Klang ein Geräusch, und es war Kasom. Sagte irgendetwas, und darin kam ein Wort vor: Frequenz-Monarchie.
    »Ich komme gleich«, sagte er.
    Blieb aber noch eine Weile stehen. Da, vor dem kleinformatigen Holoschirm, und sah in die Sternenwüstenei von Andromeda. Stand da und meinte zu spüren, wie die Jahrzehntausende vergingen.
    Jede Sekunde ein Tropfen Blei.
    *
    Brünettes Haar auf dem weißen Kissen; schmale Hände; schmales, blasses Gesicht; apfelgrüne Augen. Sári Várady.
    Er ordnete ihr Haar, verwirrte es erneut zu einer schwarzen Landschaft, strich mit den Kuppen
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