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Perry Rhodan - 2525 - Mit den Augen der Gaids

Titel: Perry Rhodan - 2525 - Mit den Augen der Gaids
Autoren: Wim Vandemaan
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euch? Üble Träume?«
    »Wenn es Träume wären«, sagte Cerdo Perisa, »hielte sich unsere Unruhe in Grenzen. Leider haben wir Grund zur Annahme, dass es sich um Realität handelt.« Er griff unter seinen Poncho und legte einen kleinen Glassitzylinder auf den Tisch, in den der Finger des toten Kapitäns eingeschmolzen war. Sein Finger.
    Der Vatrox nahm den Zylinder in die Hand und betrachtete ihn. »Ihr habt einen amputierten Finger gefunden? Nun. Behaltet ihn. Die Frequenz-Monarchie erhebt keinen Anspruch darauf.« Er legte den Zylinder zurück auf den Tisch und schob ihn Perisa zu. »Gibt es darüber hinaus noch etwas, das euch beunruhigt?«
    Kanzler Appdapar gab dem Oberkommandierenden ein Zeichen. Perisa schilderte die Umstände, unter denen er in den Besitz dieses Fingers gekommen war. »Unsere Analytiker wollen sich nicht darauf festlegen, ob ihr mich auf Hibernation-3 geklont habt oder mit einem Multiduplikator vervielfältigt. Wie auch immer: Es ist gegen meinen Willen geschehen. Es war ein Akt der Gewalt.«
    »Sicher? An welchen Akt der Gewalt erinnerst du dich?«
    »An keinen«, gab Perisa zu. »Ich erinnere mich an gar nichts.«
    »Aber du behauptest, wir hätten etwas gegen deinen Willen getan.« Er sprach mit einer geradezu aufreizenden Gelassenheit. »Ja, wir haben dich geklont. Wir haben, wie wir meinen, damit eine gute genetische Auswahl getroffen. Du bist ein außerordentlich hochbegabter Gaid. Du erkennst Strukturen; siehst Verbindungen, wo andere nur ungegliedertes Durcheinander sehen; du bist kreativ. Du bist ein Glücksfall für dein Volk. Und da sich dein Volk mit uns verbündet hat, bist du ein Glücksfall für uns. Warum sollten wir diesen Glücksfall nicht nutzen? Und: Zu wessen Schaden benutzen wir ihn denn?«
    »Willst du sagen: Ihr habt es zu unseren Gunsten getan?«, fragte der Kanzler.
    »Das will er sagen«, sagte Perisa leise.
    »Ist es denn nicht so? Gefechte, in denen die Verbände der Gaids von dir – oder einem deiner Alter Egos – befehligt werden, enden mit einer höheren Wahrscheinlichkeit mit einem Sieg unserer gemeinsamen Seite. Weniger tote Gaids. Weniger Verwundete.
    Dein Verlust wäre – ich sage das nicht, um dir zu schmeicheln, sondern mit tiefem Ernst – eine Katastrophe für die Republik wie für die Monarchie. Unser Verfahren hat dieses Risiko minimiert. Zu wessen Schaden aber als zu dem unserer gemeinsamen Feinde? Falls ihr es noch nicht wisst: Wir haben nicht nur dich vervielfältigt, sondern etliche geeignete Kommandanten und Raumsoldaten, auch viele Wissenschaftler und Ingenieure. Die Verteilung von Intelligenz und Genie mag von Natur aus Zufall sein. Wir geben uns mit dieser zufälligen Distribution nicht zufrieden. Wir vervielfältigen euren Einfallsreichtum, euren Mut, euer Genie, indem wir die Einfallsreichsten, die Mutigsten von euch, die Genies unter euch gezielt vermehren.
    Zu wessen Schaden denn? Die Vervielfältigten arbeiten nicht nur für uns: Sie arbeiten in den Ingenieurbüros, in den Hochschulen, in den Produktionszentren eurer Welten, sogar auf Gaidor.
    Glaubt ihr, eure Flotte hätte die Kapazität, sich gegen Tefroder und Maahks und ihren Verbund der Wasserstoffatmer zu behaupten, wenn die Sache ernster wird? Eure Werften würden hinreichend Schlachtschiffe der GUOSCHAN-Klasse produzieren können?
    Ein Großteil dieser Schiffe wird längst auf den Hibernationswelten der Frequenz-Monarchie hergestellt, und diese Schiffe werden dort bemannt. Nicht mehr lange, und die Handelssterne werden wieder für den Transport zugänglich sein.
    Ihr habt das Ausmaß unseres Unternehmens noch nicht begriffen. Wir stehen erst am Anfang unserer Operation. Wir haben euch geschont. Ihr leistet gute Dienste, und wir wollen euch nicht in der Flut tefrodischer und maahkscher Flotten untergehen sehen.
    Darum sorgen wir auch dafür, dass ihr nicht untergehen werdet. Wir schicken weniger euch als vielmehr eure Duplikate in den Kampf. Wir haben Mittel und kennen Wege, diese Duplikate für unsere Sache zu begeistern. Ihr verfügt nicht über diese Mittel, und wenn die Zeiten härter werden, werdet ihr nicht mit gleichem Erfolg bei eurem Volk, auf Gaidor und auf den anderen Welten der Republik, für unsere gemeinsame Sache werben können.
    Wir entlasten dich, Kanzler Appdapar, von derartiger Propaganda und den dazu notwendigen politischen Diskussionen. Euer Profit ist hoch, euer Risiko gering. Ist das schlecht? Gefährdet das die Wiederwahl des Kanzlers? Würdest du lieber
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