Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan - 2525 - Mit den Augen der Gaids

Titel: Perry Rhodan - 2525 - Mit den Augen der Gaids
Autoren: Wim Vandemaan
Vom Netzwerk:
Zusatzsignal ist an die Bordpositronik gesendet worden.«
    Das hieß: Ihr Schiff würde seine Parkposition im Orbit von Gaidor verlassen und mit Höchstwerten beschleunigen. Binnen einer Minute würde es außerhalb der Reichweite des altertümlichen Transmitters sein.
    Keine Zeit für Abschiedszeremonien.
    »Danke!«, sagte er in Richtung Khoulma. »Du bist sicher, dass du nicht mitkommen willst?«
    »In den Weltraum?«, fragte sie mit übertriebenem Entsetzen. »Nein. Der Weltraum hasst uns. Er hat uns immer gehasst. Geht schon. Mir wird nichts geschehen.«
    Hapho stand bereits im Erfassungsbereich des Transmitters. »Beeil dich!«
    Aber Perisa kehrte noch einmal um. Er ächzte, als das Exoskelett seine Schritte beschleunigte und ihn zu einer niedrigen Vitrine führte. Perisa hob den Deckel von der Vitrine und entnahm ihr drei Gegenstände: einen Holowürfel mit einem Bild Anyt Guoschans, einen Würfel mit einigen Bildern von Dargu: Dargu als Säugling, als Kleinkind, als Kind, als Erwachsener. Und schließlich den leeren, ausgebrannten Klangspiegel.
    »Ich nehme nur mein Leben mit.«
    »Du sentimentaler Narr«, sagt Khoulma und lachte leise.
    Dann war er bei Hapho und ging zusammen mit ihm durch den Transmitter.
    *
    Der Funkspruch war ein harscher Befehl, die ZHANVOU unverzüglich zu stoppen und ein Enterkommando an Bord zu nehmen.
    Sie reagierten nicht.
    Kurz darauf erschien Passalo Outaph im Holo; er sprach Perisa direkt an: »Cerdo, sei kein Fex. Stürz doch die jungen Leute nicht ins Verderben. Ich weiß, dass sie deinem Befehl gehorchen, und ich weiß, dass du glaubst, das Richtige zu tun. Aber zieh bitte in Betracht, dass du dich irren könntest. Du bist – nun ja, alt geworden, siehst die Dinge mit einem Auge aus der Vergangenheit.«
    Was erwartete der neue Oberkommandierende? Eine nette, spontane Meuterei, da der Mannschaft ja signalisiert war, dass alle Schuld beim Exoberkommandierenden läge?
    Oder wurde die ganze Show nur den Medien und der Opposition vorgespielt: Wie man gesehen hat, haben wir alles in unserer Macht Stehende versucht ...
    Dann noch ein halbherziger Schuss in die Schirmfelder der ZHANVOU und vorbei. Das Schiff war in den Linearraum eingetaucht und hatte sich seinen Verfolgern entzogen.
    Cerdo Perisa und Daore Hapho blickten einander ins Auge.
    »Gut«, befand Hapho. »In zwei Tagen erreichen wir den Treffpunkt. Dort werden wir uns einem kleinen Verband anschließen.«
    »Anschließen? Tatsächlich?«, fragte Perisa amüsiert.
    »Genauer gesagt: Wir werden das Kommando über einen kleinen, aber schlagkräftigen Verband übernehmen. Und dann schauen wir, was wir gegen die Frequenz-Monarchie ausrichten können.«
    Perisa lachte müde. »Schließlich verfügen wir über die beste Technologie Hathorjans.«

Abschied, aber nicht für immer

    Der alte Gaid hatte seine Geschichte beendet. Er hatte sie auf Tefroda erzählt, der Sprache seines Feindes. Atlan hörte in ihnen eine Sprachmelodie, die ihm nur ein einziges Mal untergekommen war, und er erinnerte sich des bestimmten Timbres ...
    Der geliebte Klang jener Stimme, die ihm einst mit leuchtendem Erstaunen und mildem Spott gesagt hatte: Du musst mich wirklich lieben, dass du noch immer nicht verstehst. Ich bin Faktor Eins. Der Chef der Meister der Insel.
    Mirona. Deren Leiche, nur mit einem Tuch bedeckt ...
    Manchmal sagen Stimmen die Wahrheit, und wir beginnen zu hassen, was wir lieben.
    Manchmal sagen Stimmen die Wahrheit, und wir beginnen zu lieben, was wir hassen sollten.
    Atlan schüttelte die Gedanken an die Vergangenheit ab, die leisen Gespenster, die in seiner Seele daheim waren wie er selbst, mit denen er sein Leben teilte seit Ewigkeiten.
    Die drei Gaids, die an der rückwärtigen Wand platziert standen, hatten sich den gesamten Vortrag über kaum bewegt.
    Atlan fragte den Alten von Gaidor: »Dürfen wir dir noch ein Glas frisches Wasser anbieten, Cerdo Perisa?«
    Der greise Gaid seufzte. Er dachte lange nach, wie über ein tiefes Rätsel. Dann sagte er: »Bitte ja.«
    Der Servorobot entsorgte das gebrauchte Glas, entfaltete ein neues, und Hapho schüttete aus einer neuen Folie kristallines Pulver dazu, das leicht nach Zitronat roch.
    Cerdo Perisa trank; es sah aus, als versenke er den Becher in seine Brust.
    Atlan sagte: »Die Frequenz-Monarchie hat also einige eurer Planeten okkupiert. Sie hat den Raumschiffsbau beschleunigt, ein ganzes Flottenbauprogramm realisiert. Die neuen Schiffe sind mit Klonen bemannt. Es sind diese
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher