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Perry Rhodan - 2512 - Die Traitor-Marodeure

Titel: Perry Rhodan - 2512 - Die Traitor-Marodeure
Autoren: Christian Montillon
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den Nacken.
    »Ein unrühmliches Ende für einen Verräter. Er hat tatsächlich geglaubt, wir hätten ihn nicht enttarnt. Dieser Narr!«
    Er trat auf die Leiche; der Fuß sank mit einem widerlich schmatzenden Geräusch ein. Sichtlich angeekelt zog der Soldat ihn wieder zurück.
    Der Leib eines Koda Aratier verflüssigte sich nach Eintritt des Todes, als wäre eine starke Säure über ihm ausgeschüttet worden. Die terranische Wissenschaft hatte dieses Volk nie näher untersuchen können, doch man vermutete, dass dieses Phänomen mit der starken Wandelbarkeit der Körperzellen zusammenhing, die nach dem Tod ihre Kohärenz verloren, sodass sich Zellwände und Membranen auflösten.
    Es war ein makabrer Anblick, wie die Leiche in sich zusammenfiel und das Gesicht, das bis zuletzt terranisch-weibliche Züge zeigte, wie Wachs unter der Einwirkung von Flammen zerfloss.
    »Weißt du, was ich bedauere?«, fragte der Mor’Daer.
    Tek schwieg, zog vorsichtig die Hände an den Oberkörper und aktivierte mit leichtem Druck die kaum zu ortenden Mikro-Geräte, die sich in seiner Achselhöhle befanden, unter die Haut implantiert. Eine Schaltung für den äußersten Notfall wurde ausgelöst; doch wenn dies kein Notfall war, was dann?
    Der Soldat, dessen grob humanoider Körper durch einen Schlangenkopf gekrönt wurde, steckte seine Waffe weg, packte mit einer fließenden Bewegung Teks Kinn und stieß den Kopf seines Gefangenen brutal in den Nacken.
    Tek hörte etwas knacken, und ein Adrenalinstoß durchfuhr ihn. Doch bis auf rasende Schmerzen schien er keinen ernsthaften Schaden davongetragen zu haben. Erleichtert bemerkte er, dass er den Kopf bewegen und seinen Körper spüren konnte. Die Wirbelsäule war also noch intakt.
    »Ich habe dich etwas gefragt, Terraner! Weißt du, was ich bedauere?«
    Tek sah keinen Sinn darin, weiterhin zu schweigen. »Nein.«
    Der Mor’Daer deutete auf die Überreste des Verräters, die sich in der Sitzfläche auf dem Zuschauerrang verteilten und langsam die Konsistenz und Farbe alten Teers annahmen. »Dass ich nun wohl nie erfahren werde, wie die wirkliche Gestalt eines Koda Aratiers aussieht. Er war nach seinen eigenen Worten der Letzte in der Milchstraße.«
    Der Smiler lächelte kalt – jener Ausdruck, der ihm seinen Spitznamen eingebracht hatte. Einen Augenblick lang dachte er darüber nach, ob er alles auf eine Karte setzen und versuchen sollte zu fliehen, doch das wäre von vorneherein zum Scheitern verurteilt gewesen. Außer seinem direkten Gegenüber befanden sich weitere acht Soldaten im Stadion, die ihre Waffen auf ihn gerichtet hatten.
    »Das ist sehr bedauerlich«, sagte er süffisant, ohne auch nur die Spur von Angst zu zeigen. Er würde seinen Feinden zeigen, dass sie es nicht mit einem gewöhnlichen Gegner zu tun hatten. »Manche Rätsel werden sich wohl nie lösen. Andere hoffentlich schon. Warum jetzt? Warum habt ihr den Koda Aratier gerade jetzt getötet?«
    »Wir haben den Verräter schon lange beobachtet und gehofft, dass er uns eine dicke Beute einbringen wird.« Die Faust des Mor’Daer raste heran und schmetterte gegen Teks Schläfe. »Unsere Hoffnungen wurden sogar übertroffen. Er hat uns Ronald Tekener persönlich ausgeliefert.«
    Tek war nahe daran, die Besinnung zu verlieren. Nur mit eisernem Willen blieb er bei Bewusstsein. Die Haut an der Schläfe war aufgeplatzt, Blut rann ihm ins Auge und über die Lippen. »Ich bin wertlos für euch.«
    »Ganz im Gegenteil.«
    Das war das Letzte, was er hörte.
    Etwas raste auf ihn zu, dann durchzuckte ihn ein Energiestoß, der jeden Muskel erstarren ließ.
    Betäubu... , dachte er noch.
    Es wurde dunkel.

8.
    Adeksion:
    Ablenkung

    Etwas sirrte durch die Luft. Es drang in seinen Kopf, setzte sich in seinem Gehirn fest und verflüssigte es, kroch weiter durch den Sehnerv und sprengte die Augen aus den Höhlen.
    Tek hustete, spuckte, schnappte nach Luft. Licht explodierte in seinem Schädel und riss ihn brutal in die Realität zurück.
    Das Sirren verstummte, das Gefühl, sein ganzer Körper müsse sich auflösen, verschwand. Der Schocker hatte ihn härter getroffen als erwartet. Übelkeit überwältigte ihn. Sein Mund füllte sich mit Erbrochenem, er spuckte aus.
    Erst als die Kühle des Bodens und der Wand durch seine Haut drang, bemerkte er, dass er völlig nackt auf dem Metall saß. Seine Gegner hatten offenbar die einfachste Methode gewählt, um sicherzugehen, dass er keine wie auch immer gearteten Hilfsmittel bei sich trug.
    Nur
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