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Perry Rhodan - 2512 - Die Traitor-Marodeure

Titel: Perry Rhodan - 2512 - Die Traitor-Marodeure
Autoren: Christian Montillon
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auch ohne dich.«
    Der Ganschkare kam einen Schritt näher.
    Gut so , dachte Tek.
    »Vielleicht hast du uns die Position längst verraten, während der Paralyse, als ich dich weckte und ein Telepath in deine matte und halb unbewusste Gedankenwelt eindrang.«
    »Ich bin mentalstabilisiert«, erwiderte Tek gelassen.
    »Auch während des kleinen chirurgischen Eingriffs, der das entsprechende Zentrum in deinem Gehirn lahmgelegt hat?«
    Entsetzen durchfuhr Tek.
    Er lügt! Wenn die Biologen und Mediziner der Kolonne dazu in der Lage wären, hätten sie die Methode schon längst angewandt! Er lügt, genauso wie ich ...
    Der andere wollte also spielen? Das konnte er haben. Um passende Lügen war Tek nicht verlegen.
    »Hättest du die Stabilisierung tatsächlich durchbrochen, wäre ein Todesimpuls ausgelöst worden.«
    Ein weiterer Schritt. Der Vogelartige war nur noch zwei Meter entfernt. Nahe genug, um bald einen Blitzangriff zu starten.
    »Wo sind die Mor’Daer und der Ganschkare, den du auf Zorbar II entführt hast?«
    »Entführt? Lächerlich. Sie wurden deportiert. Oder getötet. Ich habe nicht den Überblick über all die Strafgefangenen. Meine Männer erledigen das. Dir dürfte die Grausamkeit und Entschlossenheit der Mikro-Bestien bekannt sein. Haben sie nicht einst auch zur Terminalen Kolonne gehört?«
    »Wo sind sie?«
    »Verscharrt. Sie schuften in Minen.« Tek ging auf die Knie, drückte sich in die Höhe und stand auf. »Such dir etwas aus.«
    Er spuckte auf den Boden. Und blieb trotz des Schauspiels innerlich eiskalt. Bald würde der richtige Moment kommen. Sollte er dem Gegner die Waffe entwinden oder versuchen, ihm das Genick zu brechen? Der Ganschkare verhielt sich sträflich leichtsinnig. Ein Narr, der seinen Gefangenen offenbar gründlich unterschätzte.
    »Ihr tötet eure Gefangenen nicht«, gab sich der Ganschkare überzeugt und bewies damit, dass er die Mentalität seiner Feinde kannte. »Eine eurer größten Schwächen. Euer so genanntes Mitgefühl und eure ... Menschlichkeit« – er spuckte das Wort aus wie eine faule Frucht – »machen euch schwach. Lass dir versichert sein, dass wir derlei Skrupel nicht kennen. Wie hieß dein Kollege? Noah Kelch? Er war wertlos, nachdem wir dich in unsere Gewalt gebracht hatten. Ein nutzloses Stück Fleisch, nur noch interessant für biologische Experimente.«
    Er will mich genauso wütend machen wie ich ihn , erkannte Tek.
    Doch das passte nicht mit dem großen Leichtsinn zusammen, den der Ganschkare an den Tag legte. Dieses Rätsel würde der Smiler später lösen – momentan spielte es keine Rolle, ob sein Gegner logisch handelte oder nicht. Er spannte sämtliche Muskeln an.
    »Schwach? Du irrst dich. Unsere Menschlichkeit ist unsere größte Stärke.«
    »Sie macht euch berechenbar.«
    Ganz bestimmt nicht. Aus dem Stand sprang Tek los, den Fuß zum Tritt erhoben, die Arme ausgestreckt, um den Schädel des Ganschkaren zu packen und zur Seite zu reißen.
    Er prallte gegen eine unsichtbare Mauer. Zuerst mit den Händen, dann mit dem Fuß. Zuckende, gleißend helle Entladungen irrlichterten, energetische Stöße jagten durch seinen ohnehin gebeutelten Körper. Dann stieß er mit dem Gesicht gegen den energetischen Vorhang, der sich zwischen ihm und dem Ganschkaren erstreckte. Es zischte, gleichzeitig mit dem Schmerz roch er den widerwärtigen Gestank von verschmortem Fleisch.
    Die Entladung schleuderte ihn zurück. Mit dem Rücken schlug er gegen die Wand und sackte daran hinab.
    »Berechenbar«, wiederholte der Ganschkare. »Ich wusste genau, dass du diesen törichten Ausbruchsversuch starten würdest.«
    Vor allem im Gesicht wollte der Schmerz nicht nachlassen. An der rechten Wange ertastete Tek eine großflächige Brandwunde.
    Der Ganschkare zog aus einer Tasche seines Gürtels einen kleinen stabförmigen Behälter. »Darin findest du etwas, mit dem du die Verbrennung behandeln kannst. Der Vorhang wird desaktiviert, sobald ich den Raum verlasse. Also hör mir gut zu und halte mich nicht lange auf, Terraner.«
    Klimpernd fiel der Behälter auf den Boden und rollte zur Seite. Tek konnte den Blick nicht abwenden, während sein Gesicht noch immer in Flammen zu stehen schien. Aus den Augen rannen Tränen und brannten salzig in den Wunden.
    »Die USO oder das Galaktikum werden ein beträchtliches Lösegeld für dich bezahlen müssen, Tekener. Uns schweben Warenlieferungen vor, die unsere Versorgung mit allem, was wir zum Leben benötigen, über Jahre hinweg
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