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Perry Rhodan - 2506 - Solo für Mondra Diamond

Titel: Perry Rhodan - 2506 - Solo für Mondra Diamond
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Stimme. Eine heftige Dosis Schmerz traf Mondra, ihr Kopf drohte zu explodieren. Irgendjemand drückte ihre Augen zu. Alles wurde schwarz, sie glitt in eine erlösende Bewusstlosigkeit.
    *
    Das Erwachen war grauenvoll. Sie fühlte Jucken und Brennen, Ziehen und Zwicken. Der Schmerz steckte auch in ihrem Inneren. Ihr Magen revoltierte. Nur allzu gerne hätte sie sich übergeben, aber sie durfte nicht. Nicht jetzt.
    Noch konnte sie ihre Empfindungen nicht richtig ein- und zuordnen. Sie benötigte Zeit.
    Zeit, die sie nicht hatte.
    Mondra wusste nicht, wie lange sie bewusstlos gewesen war. Ulocco Lo’tus mochte in einer Woche nach ihr verlangen, vielleicht aber auch schon während der nächsten Minuten.
    Sie memorierte einfache mathematische Zahlenreihen. Die Übung half ihr, ihr Konzentrationsvermögen wiederzufinden und auf kommende Aufgaben zu fokussieren. Diese zwei Minuten waren eine ausgezeichnete Investition, die sich bald bezahlt machen würde. Dann, wenn es galt, rasch und zielgerichtet zu agieren.
    Die letzten Entspannungsübungen vor dem schmerzhaften Strahlenbeschuss – es musste sich um eine andere Form der Paralyse handeln, dachte sie – waren jener kleine Vorteil, den sie zu nutzen gedachte. Sie hatte nicht wie die meisten Betäubungsopfer durch unkontrollierte Muskelkontraktionen auf sich aufmerksam gemacht; sie war wie aus einem sanften Schlaf aufgewacht, und das Leben kehrte ganz allmählich in sie zurück.
    Ihre Augen waren geschlossen.
    Bloß nicht öffnen! , sagte sich Mondra. Lass sie glauben, dass du nach wie vor bewusstlos bist.
    Wen wollte sie täuschen? Lag sie alleine in einer Zelle, oder gab es einen Wächter? Wo war sie überhaupt?
    Bleib ruhig! , mahnte sich Mondra. Mach einen Schritt nach dem anderen.
    Zuerst galt es, sich ihrer selbst bewusst zu werden, ein Gefühl für den Körper zu entwickeln.
    Ihr war kalt. Ein leichter Luftzug strich über sie hinweg. Immerhin; sie fing an, Sinnesempfindungen richtig zuzuordnen.
    Mondra fühlte, dass sie seitlich lag. Die linke Hand berührte eine Wand. Unendlich langsam bewegte sie den Zeigefinger, streifte über raues Spritzgewebe. Spitze Steinchen ragten mehrere Millimeter daraus hervor.
    Sie beschloss, die Augen zu öffnen. Es erschien ihr gefahrlos. Wiederum nahm sie sich Zeit, widerstand der inneren Unruhe. Zwischen den Wimpernhärchen hindurch erkannte sie das graue Einerlei einer Wand. Ihr Blick war gegen eine schmutzige Decke gerichtet, auf der hässliche, fingerdicke Krabbeltiere umherwuselten. Sie glitten durch das engmaschige Netz eines Entlüftungsgitters. Rein und raus, rein und raus. Bis die Kolonnen stockten, aufgeregt übereinander herfielen, als müssten sie sich besprechen, und schließlich hin zu den Seitenwänden eilten. Sie selbst lag auf einer dünnen, verfilzten Matratze, die von Büscheln von Körperhaaren bedeckt war. Sauberkeit war kein Thema in diesem Raum.
    Immer ruhig weiteratmen, sagte sie sich. Du darfst durch nichts zu erkennen geben, dass du wach bist. Dagor-Techniken halfen ihr einmal mehr, die notwendige innere Ruhe zu finden. Meditative Gedankenbilder beruhigten ihren Puls, die Erinnerungen an schönere Zeiten drängten Zorn und Ungeduld beiseite.
    Da waren Atemzüge, unregelmäßig und rau. Sie stammten von einem Platz rechts hinter ihrer Schulter. Man hatte ihr tatsächlich einen Wächter in die Zelle gesetzt, den Geräuschen nach einen Toyken. Ausgezeichnet. Er würde ihr Schlüssel in die Freiheit sein.
    Mondra fuhr mit der Kontrolle ihres Körpers fort. Sie tat es wie ein SERT-Pilot, der in Gedanken seine Checkliste durchging und die Reaktionen seines Schiffes erfühlte.
    Lateralmuskel Oberschenkel rechts. Gezielte Kontraktion funktioniert, leichte Schmerzen wie bei einem Muskelkater.
    Es waren die durch die Paralyse gelähmten Nervenenden und nicht die Muskeln selbst, die schmerzten. Doch über die Zusammenhänge hatte Mondra ausreichend gelernt. Sie wusste, was zu tun war, um ihren Körper so rasch wie möglich wieder auf Trab zu bringen.
    Nackenmuskulatur. Beweglichkeit nach links und rechts gegeben. Es knackst ein wenig. Die Trapezmuskeln sind verspannt. Sie sehnen sich nach einem Bad und Perrys Händen ...
    Sie war an Hand- und Fußgelenken gefesselt. Drei Zentimeter breite Bänder erlaubten kaum einen Spielraum.
    Wadenmuskel Unterschenkel rechts. Gezielte Kontraktion möglich, Stechen am unteren Ansatz.
    Die unangenehmen Stiche, die sie überall an ihrem Körper verspürte, hatten ihrer Meinung nach
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