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Perry Rhodan - 2506 - Solo für Mondra Diamond

Titel: Perry Rhodan - 2506 - Solo für Mondra Diamond
Autoren: Michael Marcus Thurner
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ausgeschöpft?
    Ja. Es gab nur noch zwei Alternativen. Den raschen, selbstbestimmten Tod für die Wagokos und sie – oder Gefangenschaft, verbunden mit der vagen Möglichkeit, dass man ihre beiden Schutzbefohlenen in Ruhe lassen würde.
    »Wenn du mich anlügst ...« Mondra Diamond ließ den Satz unvollendet und drosselte den Schutzschirm langsam ab; die sie umgebenden Roboter reagierten augenblicklich und stellten das Feuer ein.
    Das Dröhnen und Lärmen verschwand, das Virtualbild, das der Warrior III auf das Visier projiziert hatte, wurde durch freie Sicht ersetzt. Sie schwebte in einer Höhe von 20 Metern. Die Grenzen des Schirms, in dessen Innerem sie und die Wagokos sich bewegten, wurden deutlich sichtbar. Unter ihr erloschen soeben die letzten Großbrände, die Sauerstoffreste in diesem eng begrenzten Gebiet verbrannten endgültig.
    »Ich wusste, dass wir handelseinig werden.« Aasin schwebte näher, hin zum Energiekäfig, der Mondra weiterhin einfasste. Er kam ihr bis auf eine Körperlänge nahe. Die Flüssigkeit, die seinen Kopf beständig umspülte, wirkte ölig und war von winzigen Pünktchen durchzogen. »Wenn du mir nun bitte die Wagokos übergibst?«
    »Ich habe dein Ehrenwort. Denk dran.«
    »Selbstverständlich.«
    Ein Türchen öffnete sich in ihrem energetischen Gefängnis, ein Blendbruder Aasins griff durch die »Klappe«.
    Mondra zog die beiden Wagokos hoch und blickte ihnen in die weit aufgerissenen Augen.
    »Es ist vorbei«, sagte sie leise. »Man wird euch zu eurem Schiff zurückbringen. Ihr verlasst den Markt von Toykana, so rasch ihr könnt, und kehrt niemals wieder zurück. Verstanden?«
    Lanzenkaur und sein Begleiter sagten nichts. Sie starrten sie an, im Schock gefangen. Das dichte Fell war zerzaust, durchgeschwitzt und von Blut durchtränkt. Die Geschehnisse der letzten 15 Minuten hatten sie völlig überfordert.
    Für einen Moment spielte Mondra mit dem Gedanken, einem der Wagokos einen kleinen Datenträger mit einer Botschaft an Perry Rhodan unterzujubeln. Der SERUN besaß Möglichkeiten, mit denen die Hopken sicherlich nicht rechneten ...
    »Mach bloß keinen Fehler«, unterbrach Aasin ihren Gedankengang. »Meine Roboter beobachten dich. Jedes Wort, jeder Atemzug wird aufgezeichnet und analysiert. Gib die Wagokos frei. Jetzt!« Die Nesselarme peitschten nervös durch die Luft.
    Mondra schob zuerst Lanzenkaur und dann seinen Freund durch die Lücke im Energiekäfig. Aasins Blendbruder nahm sie in Empfang. In seinen schleimigen Armen wirkten sie wie strubbelige Teddybären.
    »Gut gemacht, Mondra Diamond«, sagte Aasin.
    Er gab einen Wink, sein Begleiter beugte ehrerbietig den Kopf und flog davon. Er zog eine weite Kurve über dem Gleiterwrack, als müsse er sich orientieren. Dann noch eine.
    Der Energiekäfig schloss sich, rückte wieder enger an sie heran. Er umfasste ihren Körper. Jede Bewegung wurde ihr unmöglich gemacht. Der SERUN kämpfte um ein wenig Bewegungsfreiheit, doch gegen das von mehr als 20 Robotern erzeugte energetische Kraftfeld hatte auch er keine Chance.
    Der Blendbruder hatte sich entfernt, war lediglich ein kleiner Punkt auf halbem Weg zwischen ihrem Standort und dem Raumhafen.
    »Ich bewundere dich für dein ehrenvolles Verhalten«, sagte Aasin, der nun dicht neben ihr schwebte.
    Mondra schwieg still. Sie hatte mit dem Hopken nichts mehr zu besprechen. Ihre Konzentration musste ab nun Ulocco Lo’tus gelten.
    Es war zum Haareraufen. Eigentlich spielte ihr Aasin in die Hände. Seitdem sie den Boden PERISTERAS betreten hatte, war es ihr Ziel gewesen, mit dem Marktleiter in Kontakt zu treten. Diese Katastrophe hätte sich verhindern lassen können, wenn ...
    Der Hopken unterbrach ihren Gedankengang.
    »Ich muss dir leider mitteilen, dass ich nicht ganz so ehrenhaft bin, wie du vielleicht glauben magst.« Er gab ein Geräusch von sich, das der Translator mit einem Seufzer übersetzte. »Ich und meine Verwandten hatten eine böse, eine traurige Kindheit ...«
    Der Blendbruder zog eine weite Kurve und kehrte zurück.
    »Nein!«, flüsterte Mondra.
    Einer der Wagokos kreischte wie am Spieß. Der Hopken hielt ihn an einem Bein fest und ließ ihn kopfunter baumeln.
    »Du hast es versprochen«, sagte Mondra. Sie wollte die Augen schließen und konnte es nicht.
    »Ich bedaure. Ich bin ein notorischer Lügner. Was hat mein Elternverbund bloß aus mir gemacht ...«
    Der Blendbruder ließ den Wagokos aus gut hundert Metern Höhe fallen. Der Kleine stürzte in die Tiefe, sich
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