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Perry Rhodan - 2506 - Solo für Mondra Diamond

Titel: Perry Rhodan - 2506 - Solo für Mondra Diamond
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Kriegsgebiet versetzt. Der Gegner spielte mit ihr. Aasin und seine Blendbrüder hatten alle Trümpfe in der Hand. Die Hopken hockten in sicherer Deckung und schickten Roboter um Roboter gegen sie und die noch lebenden Wagokos vor.
    Mondra setzte einen Treffer, schaltete den eiähnlichen Roboter rechts von ihr aus. Eine Lücke entstand zwischen zwei Rippenbögen des Gleiterwracks, durch die sie mit ein wenig Glück die letzten ihrer Schutzbefohlenen in Sicherheit bringen könnte. Hin zum Specknapf , der lächerlich nahe war.
    Noch bevor sie ihren Plan ausführen konnte, drängten weitere Roboter in die entstandene Lücke. Ihre Impulsstrahlen kreuzten sich, flossen ineinander, erzeugten eine Helligkeit, der selbst die Abblendvisiere ihres SERUN-Helmvisiers nicht mehr beikamen.
    Ja, es gab heller als hell .
    Genauso, wie es schmerzhafter als schmerzhaft gab.
    Mondra hatte einen Auftrag übernommen und sich bestmöglich darauf vorbereitet, die Wagokos zu schützen. Sie hatte sich darauf verlassen, dass auf dem Markt von Toykana, der irgendwann einmal PERISTERA geheißen hatte, jene Regeln eingehalten wurden, die der Marktleiter ausgegeben hatte.
    Sie hatte sich geirrt. Die hopkischen Söldner im Dienst Ulocco Lo’tus’ nahmen das Gesetz in ihre eigenen Hände. Um sich an ihr zu rächen. Um sie zu demütigen. Um ihr Schmerzen zuzufügen.
    Warum kümmerte sich kein Marktbewohner um die Tragödie, die sich im unmittelbaren Umfeld der Stadt abspielte? Seit Minuten rief sie auf den terranischen und den städtischen Funkfrequenzen um Hilfe, ohne Antworten zu erhalten. Aasin hatte einen Schirm um diesen Ort gelegt, der mit ihren Mitteln nicht zu knacken war.
    Mondra schoss, ein weiterer der tumben Roboter fiel ihrem Feuer zum Opfer. Augenblicklich rückten weitere nach. Es war ein Spiel, das sie nicht gewinnen konnte.
    Sie zog sich ein paar Schritte aus ihrer Deckung zurück und robbte durch die Furche, die ein Strahlschuss geschlagen hatte, zum Außengerüst des Gleiters. Dort wusste sie die überlebenden Wagokos.
    Die gegnerischen Roboter setzten das Feuer aus. Ihre silbern glänzenden Körper drehten sich im Kreis, der Kranz der Waffenläufe rotierte in die entgegengesetzte Richtung. Die Maschinenwesen konnten Mondra weder sehen noch anvisieren; die Qualität des Deflektorschirms ihres SERUNS war den Ortungsgeräten der Roboter weit überlegen.
    Aber sie antizipierten. Sie erkannten Mondras Verhaltensmuster und wussten, dass sie sich bewegte, wenn die Intensität ihres Verteidigungsfeuers nachließ.
    Mondra erreichte ein Kreuz aus zwei umgestürzten Metallträgern. Der SERUN lokalisierte drei Vitalimpulse, die sich in unmittelbarer Umgebung befanden.
    Sie wagte nicht zu rufen. Das geringste Geräusch mochte sie verraten.
    Unter einem Haufen Müll gloste Feuer. Eines der Lebenszeichen stammte von dort, ein Arm ragte zwischen miteinander verschmolzenen Brocken des Unrats hervor. Die Hand zitterte. Blut rann die zierlichen Finger entlang und verdampfte, bevor es zu Boden tropfen konnte. Der Wagoko, eingeklemmt unter den Trümmern, starb einen schrecklichen Tod. Erdrückt, aufgespießt, verbrannt, unfähig zu schreien, da ihm Hitze oder Säure die Stimmbänder genommen hatten. Er drückte den schrecklich verunstalteten Kopf näher zu Mondra, achtete nicht mehr auf Splitter und Metallspitzen, die sein Gesicht in eine unförmige Masse verwandelten. Die spitzen Zähnchen fielen aus dem allmählich sichtbar werdenden Kieferknochen.
    Der Wagoko sagte etwas, und es war ein schreckliches Wort, vor dem sie sich so sehr fürchtete, denn sie wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. Die beiden lidlosen Augen verschmorten, die verschrumpelten Reste fielen aus den Höhlen. Dann packten Flammen den Wagoko ein, und die Hand hörte endlich auf zu zittern.
    Das Wörtchen Warum? war sein letztes gewesen.
    *
    Nicht daran denken! , sagte sich Mondra. Wegschieben, irgendwohin, in das dunkelste Kämmerlein deiner Erinnerungen, wo du niemals mehr nachsehen wirst. Du musst handeln. Du trägst die Verantwortung für die beiden letzten Wagokos. Du wirst den Schutzschirm aufblähen und sie darin einpacken. Irgendwie, irgendwo muss es einen Weg in Sicherheit geben. Es gibt immer einen.
    So? , fragte die Stimme einer anderen, entsetzten und geschockten Mondra Diamond. Und was ist mit jenen deiner Schutzbefohlenen, die bereits gestorben sind?
    Sie griff auf die Dagor-Philosophie zurück. Ein paar elementare Gedankenübungen halfen ihr, ins Hier und
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