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Gefährliches Verlangen (German Edition)

Gefährliches Verlangen (German Edition)

Titel: Gefährliches Verlangen (German Edition)
Autoren: Lolita Somers
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    I ch hatte keine große Lust, den Abend in einer Bar zu verbringen, aber meine Freundin Anne ließ nicht locker. Es war Donnerstag und nach einer anstrengenden Arbeitswoche stand mir der Sinn mehr nach Couch als nach Drinks.
    „Nun komm schon, Tess. Du kannst nicht immer nur arbeiten. Manchmal musst Du Dir auch etwas gönnen.“
    Anne konnte sehr überzeugend sein. Und ich konnte ihr ganz schlecht einen Wunsch abschlagen.
    „Also gut“, erwiderte ich, „wir treffen uns dort. Halb neun und sei pünktlich“, sagte ich mit Nachdruck, wissend, dass die Bitte bei Anne auf taube Ohren treffen würde.
    „Halb neun“, flötete sie, „ wir sehe n uns dort. Ciao ciao!“
    Ich hörte förmlich, mit welchem Elan sie das Gespräch beendete und nun ins Bad entschwand, um sich für den Abend schick zu machen. Das würde mindestens eine Stunde in Anspruch nehmen und ich konnte wetten , dass sie es nie zu der vereinbarten Zeit ins Baxters schaffen würde.
    Mir war Unpünktlichkeit ein Gräuel . Zudem benötigte ich keine fünf Minuten, um mich auf das Treffen vorzubereiten. Ich warf mich in ein paar bequeme Jeans, dazu ein leger e s T-Shirt. Ich kämmte mir das Haar und f rischte Puder und Mascara auf, d ann noch ein wenig Parfum auf die Handgelenke und schon konnte es losgehen.
    Das Baxters war nicht weit von meiner Wohnung entfernt und ich legte die kurze Strecke zu Fuß zurück. Es war zwanzig nach acht und die Bar war bereits gut gefüllt.
    Ich bestellte mir einen Whiskey on the Rocks und postierte mich an der Bar, um die Gäste in Augenschein zu nehmen. Mein Blick wanderte über die Menge. Hier kamen sie alle zusammen: Bürohengste, Studenten, Pärchen, Singles. Kein Klischee, das nicht bedient wurde. Gerade das aber machte das Baxters so interessant. Außerdem sahen alle Barkeeper atemberaubend gut aus und mixten fabelhafte Cocktails.
    Ich nippte gerade an meinem Glenmorangie als mein Blick an einem Typen an der Bar hängen blieb, der versuchte, die Aufmerksamkeit eines Barkeepers zu erregen. Dunkles kurzes Haar, an den Schläfen leicht angegraut, moosgrüne Augen, eine markante Nase, ein eigenwilliger Mund. Obwohl er sich auf den Tresen lehnte, konnte ich erahnen, dass er groß war, sehr groß sogar. Seine Schultern waren breit und offensichtlich von regelmäßigem Training gestählt. Er trug ein blau gestreiftes Hemd, an dem der oberste Knopf offen stand , der dadurch einen Blick auf sein Brusthaar ermöglichte.
    Ich blinzelte, um zu bestätigen, dass es sich um keine Fata Morgana handelte. Nein, er war immer noch dort. Ich löste mich aus meiner Schockstarre und nahm noch einen kräftigen Schluck.
    Er musste gemerkt haben, wie ich ihn anstarrte, denn auf einmal sah er zu mir rüber und lächelte mich an. Dabei entblößte er eine Reihe makelloser Zähne. Gott, war dieser Mann attraktiv. Keine Sekunde ließ er mich aus den Augen bis ich die Lider scheu zu Boden senkte.
    „Tess, da bist Du ja! Ich bin so stolz auf mich, nur zehn Minuten zu spät.“
    Anne umarmte mich und gab mir einen Kuss auf die Wange.
    „Was anderes hatte ich auch nicht erwartet , nachdem Du mich schon bedrängt hast mitzukommen“, erwiderte ich.
    „Ach Blödsinn“, winkte Anne ab, „am Ende bist Du froh, dass Du mitgekommen bist.“
    Da könnte sie sogar Recht haben.
    Ohne unhöflich zu wirken schaute ich noch einmal zu dem Unbekannten herüber, aber der war nicht mehr da. Schade, dachte ich, aber er wird mir schon noch über den Weg laufen. Das Baxters war überschaubar und man sah sich dort jeden Abend mindestens zwei Mal.
     
    Wir hatten einen Stehtisch in einer kuscheligen Ecke in Beschlag genommen, von dem aus wir den Raum gut überblicken konnten. Anne war eindeutig auf Männerfang aus. Sie hatte bereits ein Opfer auserkoren. Ein blonder Jüngling mit unschuldigem Engelsgesicht und augenscheinlich einer dicken Brieftasche. Er kam an unseren Tisch getrottet und schaute Anne wie ein treuer Dackel an. Kokett wickelte Anne ihn um den Finger und ließ sich von ihm einen weiteren Cosmo bringen. Ich beobachtete das Schauspiel amüsiert und fragte mich wie so häufig zuvor, wie durchschaubar und manipulativ die Männer doch waren. Der Dackel war nicht der erste seiner Art und Anne hatte mir ihrer Masche schon unzählige Male Erfolg gehabt und die Männer reihenweise in ihr Bett gelockt. Ihre Spezialität lag darin, den Männern das Gefühl zu geben, sie hätten Anne erobert. Dabei war es genau andersherum.
    Ich rückte ein wenig vom
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