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Perry Rhodan - 2506 - Solo für Mondra Diamond

Titel: Perry Rhodan - 2506 - Solo für Mondra Diamond
Autoren: Michael Marcus Thurner
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er einem gewieften Betrüger gegenüberstand oder jemandem, der die Wahrheit sagte.
    »Wir haben das Schiff der Halbspur-Changeure nicht gestohlen«, sagte Perry Rhodan ruhig. »Wir sind in deren Auftrag unterwegs. Wir erstatten ihnen laufend Bericht über die Vorgänge auf dem Markt von Toykana – oder PERISTERA, wie die Station eigentlich heißt.«
    »Das können wir dir glauben oder auch nicht.«
    »Ist es dir nicht Beweis genug, dass wir MIKRU-JON benutzen?«
    Es hieß, vorsichtig zu sein. Ulocco durfte die Möglichkeit nicht ausschließen, dass das rüssel- und haarlose Wesen die Wahrheit sagte. Er musste sich eine oder mehrere Hintertürchen offen lassen.
    Er bedeutete den beiden Kanonieren, die Finger von den Feuerknöpfen ihrer Geschütze zu nehmen. Er mochte sich die Konsequenzen einer einzigen Feuergarbe der Impulswaffen gar nicht vorstellen. Die Schutzschirme, die sie alle trugen, waren wohl nur schwer in der Lage, dem Hitzestau in der Enge des Ganges etwas entgegenzusetzen. Es bedurfte zusätzlicher Schirme, wollten sie nicht gemeinsam mit den beiden so unterschiedlichen Wesen sterben.
    »Wenn ihr im Auftrag der Halbspur-Changeure auf dem Markt von Toykana gelandet seid – warum habt ihr euch nicht an mich gewandt? Stattdessen versteckt ihr euch seit mehreren Tag-Nacht-Einheiten in eurem Schiff ...«
    »Es ist nicht leicht, an den Marktleiter heranzukommen. Er lebt zurückgezogen in seinem Verwaltungsturm, kaum jemand hält Kontakt mit ihm. Nicht wahr, Ulocco Lo’tus?«
    Er vermied ein lautes Schnaufen der Nervosität. Das Meningeom, sein künstlich gezeugter Tumor, der die Emotionszentren seines Gehirns kontrollierte, hatte Schwerarbeit zu verrichten. Perry Rhodan zog die richtigen Schlüsse. Er wusste, dass er dem Marktleiter gegenüberstand, auch wenn noch keine Namen gefallen waren.
    Selbstverständlich! , sagte sich Ulocco, bevor sich die Nervosität zu Unruhe und die Unruhe zu Angst ausweiten konnte. Wir befinden uns im unmittelbaren Zentrum der Stadtverwaltung. Er zählt lediglich zwei und drei zusammen.
    »Hättest du einem meiner Untergebenen gesagt, dass du im Auftrag der Halbspur-Changeure gelandet seist, hätte ich augenblicklich davon erfahren.«
    »Willst du mir vorschreiben, wie ich meine Arbeit zu erledigen habe?« Rhodan sagte es voll Überheblichkeit. Wie jemand, der es gewohnt war, Anweisungen zu geben.
    »Immerhin hätten wir uns eine Eskalation der Situation ersparen können. Wenn ihr im Dienst der Halbspur-Changeure steht – warum verdingt sich dann eure Begleiterin im Dienste der Wagokos und schreckt dabei auch nicht vor Mord zurück?«
    »Mord?« Perry Rhodans ohnehin schmale Augenschlitze verengten sich weiter, eine abscheulich verzerrte Mimik wurde unter den nur wenig behaarten Wangenteilen erkennbar. »Mondra Diamond würde niemals jemanden willentlich töten.«
    »Es gibt Zeugen, die anderes behaupten.«
    »Ich möchte mit diesen Zeugen sprechen; nachdem du mir gesagt hast, wo sich meine Begleiterin befindet.«
    Ulocco Lo’tus gelang es nicht, seine Verblüffung vollends zu verbergen. Er schnaufte laut durch und schnaufte Nasenbeiz aus. Die Frau war weg?
    Er gab einem der Mitglieder seiner Leibwache Zeichen, sich in der Zelle umzusehen, in der Mondra Diamond festgesetzt worden war. Der Mann zögerte, doch er gehorchte. Lebo Sa’xanz hatte vor nichts Angst. Ulocco hatte ihn genau aus diesem Grund nicht sonderlich gern an seiner Seite, denn nur wer die Angst kannte, ließ auch die notwendige Vorsicht im Falle einer Auseinandersetzung walten. Doch für einen Auftrag wie diesen gab es keinen Besseren als ihn.
    Vorsichtig quetschte sich Lebo an Perry Rhodan und dem riesenhaften Icho Tolot vorbei, der beinahe die gesamte Breite des Ganges ausfüllte. Er schlüpfte in den Verwahrungsraum.
    Stille.
    Die Tür war aus den Angeln gerissen worden, sie lag einige Meter entfernt. Der Riese, wohl der Leibwächter Perry Rhodans, besaß ungeheuerliche Körperkräfte, doch die tiefrot leuchtenden Augen verrieten Dummheit. Das kleinere der beiden Wesen war der Kopf dieses seltsamen Paars, keine Frage.
    Lebo Sa’xanz kehrte zurück, rückwärtsgehend, die Waffe im Anschlag.
    »Die Frau ist weg«, sagte er leise. »Ein Wächter liegt auf dem Boden. Bewusstlos. Hat eine Platzwunde am Kopf.«
    Ulocco musste Zeit gewinnen, musste nachdenken. Die Vorstellung, dass noch jemand außer diesen beiden hier in die Blech-Trakte vorgedrungen war, um Mondra Diamond zu befreien, behagte ihm ganz und gar
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