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Perry Rhodan - 2506 - Solo für Mondra Diamond

Titel: Perry Rhodan - 2506 - Solo für Mondra Diamond
Autoren: Michael Marcus Thurner
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nichts mit den Nachwirkungen der Paralyse zu tun, sondern vielmehr mit den Krabbeltieren an der Decke ...
    Glutaeusmuskel rechts. Perfekt. Ein Powackeln ist also schon wieder möglich. Damit bin ich doch so gut wie gerettet ...
    Mondra nahm sich endlos lange Zeit für diese Übungen. Sie musste sich ihrer Fähigkeiten vollkommen sicher sein, bevor sie ihren Fluchtplan in die Tat umsetzte. War der rechte Fuß belastbarer als der linke, konnte sie den Schmerz ertragen, wenn sie abrupt aufsprang? Sollte sie weitere Kontraktions- und Relaxationsübungen machen, bevor sie handelte?
    Ihr Wächter räusperte sich leise. Gleich darauf hörte sie, wie er ausspuckte. Nun war sie sicher, dass ihr ein Toyken zugeteilt worden war, umso mehr, als ihr Geruchssinn wieder funktionierte. Es duftete nach Frühlingsbeginn, nach Sandelholz und nach Rindenmulch. Herrlich ...
    Sie verinnerlichte den Gegner. Toyken waren bullig und reichten ihr bestenfalls bis zum Kinn. Sie besaßen eine ausgeprägte Oberkörper- und Armmuskulatur, doch sie wirkten schwerfällig. Noch hatte sie keinen der Wildschweinähnlichen kämpfen sehen und wusste nicht, ob sie mit ihren Einschätzungen richtiglag. Mondra musste sich auf ihr Gefühl verlassen.
    Die Tür – sie befindet sich in meinem Rücken, neben dem Wächter. Ist sie gesichert?
    Selbstverständlich. Die Toyken waren vorsichtig, schlau und berechnend. Sie beherrschten PERISTERA, und jene Strukturen, die sie dem Marktplatz gegeben hatten, funktionierten seit langer Zeit. Mondra durfte nicht den Fehler machen, ihre Gegner deshalb zu unterschätzen, weil das technische Know-how geringer als auf Terra war
    Geschätzte 15 Minuten waren vergangen, seitdem Mondra zu sich gekommen war.
    Zeit zum Handeln.
    Sie blies Luft aus und drückte mit dem Daumen gegen den Bauch. Es schmerzte höllisch. Der Magenbereich war von der Paralysewirkung stärker in Mitleidenschaft gezogen worden als alle anderen Körperpartien. Sie stöhnte laut auf. Der Laut wirkte echt, denn er war echt.
    »Hnach?« Der Toyken räusperte sich und sagte irgendetwas.
    Mondra verstand kaum eine Silbe, der Translator war im SERUN verblieben.
    Neuerlich bohrte Mondra den Daumen in den Magenbereich. Die Übelkeit war entsetzlich, ihre Speiseröhre brannte. Sie krümmte ihren Leib zusammen, drehte sich auf den Rücken, hechelte kurzatmig. Schweiß trat auf ihre Stirn.
    Es muss absolut echt aussehen!
    Erstmals erhaschte sie einen Blick auf den Toyken. Er hielt eine Art Rohrstock in der Hand. Er hatte sich von seinem Stuhl erhoben und stand da, unschlüssig, was er tun sollte. Seine Augen lagen tief in ihren Höhlen, dicke Narben zogen sich über beide Handgelenke. Womöglich waren sie irgendwann abgetrennt und wieder angenäht worden.
    Es war Mondra speiübel.
    Gut so.
    Sie bewegte den Kopf mehrmals hin und her. Sie musste das richtige Maß zwischen echten Schmerzen und vorgegaukelter Schwäche erwischen. Meinte der Toyken, dass sie schwer krank war, würde er Hilfe herbeirufen. Glaubte er, dass sie simulierte, würde er sie für ihr Schauspiel mit seinem Stock bestrafen. Nur wenn Mondra überzeugend auftrat, wenn der Toyken glaubte, dass Mondra keine Gefahr darstellte, bestand Hoffnung, dass er sich ihr näherte.
    »Hnach?« Neuerlich dieses Räuspern, das alles oder nichts bedeuten konnte.
    Mondra drückte ihren Daumen ein drittes Mal in den Magen. Sekundenlang. Versteckt hinter den angewinkelten Beinen. So, dass es der Toyken nicht sehen konnte. Sie biss die Zähne zusammen und hatte alle Mühe, den Schmerzensschrei zu unterdrücken. Sie stieß gurgelnde Geräusche aus und schnappte nach Luft, immer wieder. Ihr Mageninhalt brodelte hoch, ließ sich nicht mehr länger zurückhalten.
    »Hnach?« Der Toyken war aufgestanden. Mit kurzen, vorsichtigen Schritten trat er näher.
    Mondra beugte sich zur Seite, hin zu ihm. Sie konnte es nicht mehr länger zurückhalten. Sie erbrach sich neben die Pritsche, unmittelbar vor die Beine ihres Wächters.
    Er beugte sich herab, »hnachte« mehrmals. Es klang wie Gelächter. Er vermutete wohl, dass sie aufs Grässlichste mit den Nachwirkungen der Paralyse zu kämpfen hatte.
    Jetzt!
    Mondra hielt den Brechreiz hintan, vollzog eine blitzschnelle Drehung, spannte die Beine an, stieß sie mit aller Kraft gegen den Hals des Toyken. Wie eine Spiralfeder, die plötzlich entlastete.
    Sie traf punktgenau. Oberhalb der ledrig wirkenden Uniform, an einer Stelle, die bei Intelligenzwesen vergleichbarer Physis zu
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