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Perry Rhodan - 2505 - Der Polyport-Markt

Titel: Perry Rhodan - 2505 - Der Polyport-Markt
Autoren: Michael Marcus Thurner
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für die er stets einen Befehlsgeber bei sich trug, würden ihn aus gutem Grund mit ihrem Leben beschützen.
    Aasin, dessen Blendbrüder vor den Toren des Arbeitszimmers warteten, schien dennoch zu überlegen, ob er sich auf ihn stürzen sollte. Er stand auf wackeligen Beinen da und ließ literweise Wasser. Seine Nesselarme peitschten als Zeichen seiner großen Wut durch die Luft.
    »Nun?«, fragte Ulocco. Er spürte Wut und Lust. Schädliche Emotionen drohten die Kontrolle über seinen Körper zu übernehmen. Der Marktleiter wollte diesen Kampf, wollte sich endlich wieder einmal an einem würdigen Gegner reiben ...
    Sein vom Meningeom gesteuerter Verstand griff rechtzeitig ein. Ulocco zog sich einen Schritt zurück. So weit, dass ihn der fix installierte Schutzschirm, der quer durch den Raum ging, vor einer Attacke des Hopken schützen würde. Er war nicht mehr der Jüngste, und die vielen Jahre in diesem Elfenbeinturm hatten seinen Körper weich gemacht.
    Der Augenblick der Spannung verging. Aasin ließ die Nesselarme hängen, und unter leisem, verächtlichem Blubbern trabte er aus Uloccos Arbeitszimmer. Hopken hatten wie Toyken große Schwierigkeiten, ihre Niederlagen zu verarbeiten.
    »Soll ich ihn entsorgen?«, fragte Zavian Ta’gris, die sich unauffällig genähert hatte und ihm über die Schulter blickte.
    »Nein. Lass ihn gehen. Er wird es nicht wagen, sich gegen mich zu stellen, solange seine Futtertröge bis zum Rand gefüllt sind. Wächter wie er sind mitunter recht nützlich. Sie schlagen zu, fragen erst danach ihren Gegner, was er eigentlich von ihnen wollte, und wundern sich, wenn er keine Antwort gibt.
    Und womöglich sehe ich ein wenig von Aasin in mir selbst , dachte Ulocco Lo’tus, bevor ich mir das Meningeom einsetzte.
    »Du solltest ihn und seine Brut vom Markt abziehen«, stichelte Zavian Ta’gris weiter. »Gib ihm eine der Außenplattformen als Spielwiese oder entlasse ihn aus deinen Diensten. Er könnte dir gefährlich werden.«
    Zavian hängte die Rüsselnase in die Luft und sog Luft ein. Sie näherte sich ihrer letzten Brunftperiode, wie Ulocco wusste, und entwickelte im Laufe dieser Entwicklung ein unangenehmes Aggressionspotenzial. Er musste sich vor ihr in Acht nehmen. Sie war eine Frau von Rang, und sie würde es sich trotz seiner ablehnenden Haltung nicht nehmen lassen, sein Schlafgemach aufzusuchen. Sie forderte und erwartete, dass er seinen Pflichten Genüge tat.
    Das Menongeom bewahrte Ulocco vor überstürzten Handlungen. Es dämpfte seinen Sexualtrieb; eine Vereinigung mit Zavian Ta’gris ergab schlichtweg keinen Sinn. Sie wollte sich an seiner Macht berauschen und an ihr teilhaben. Wenn er sich auf dieses flüchtige Abenteuer einließ, handelte er sich mehr Schwierigkeiten ein, als ihm lieb sein konnte.
    Nein! Es durfte nicht so weit kommen ...
    Ulocco sprang auf sie zu, so rasch, dass sie die Bewegung nicht einmal im Ansatz erahnte. Er packte sie am feuchten Rüssel und drückte zu. Sie brach in ein klägliches Quieken aus. Ihr Schweiß roch nun nicht mehr nach Begierde, sondern nach Angst.
    »Hör gut zu, denn ich sage es nur ein einziges Mal: Du hast kein Anrecht auf mich. Egal, was dir dein Körper sagt: Du wirst dich von mir fernhalten. Ich verzichte auf deine Ratschläge und deine Anwesenheit. Solltest du dich nicht im Zaum halten können, werde ich dafür sorgen, dass du den Rest deines kümmerlichen Lebens unten in den Blech-Trakten verbringst. Verstanden?«
    Ulocco Lo’tus lockerte seinen Griff um den Rüssel ein wenig, sodass sie ihre Zustimmung krächzen konnte. Erst dann ließ er sie los und stieß sie von sich. Zavian stolperte gegen eine Wand, fiel zu Boden, erhob sich, ordnete mit fahrigen Bewegungen ihr Borstenhaar und flüchtete aus seinem Arbeitsraum.
    Das Meningeom erlaubte ihm, so etwas wie Vorfreude zu empfinden. Die Triebe Zavian Ta’gris’ würden bald wieder durchschlagen. Die Drohung, sie zu töten, würde die Frau nicht davon abhalten, ihm weiterhin nachzustellen, selbst auf die Gefahr hin, in die Gefängnisebenen transportiert zu werden.
    Ulocco würde sie in die Blech-Trakte begleiten und zusehen, wie sie verendete.
    *
    Endlich tat sich eine neue Spur auf! Seine Archivar-Roboter waren Querverweisen gefolgt, die sich wiederum auf uralte Quellen beriefen, deren Abschriften in längst in Vergessenheit geratenen Lagerstätten wiedergefunden wurden. Die Folienstöße hatten zumeist – beschönigte – Abrechnungen und Kostenaufstellungen seiner
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