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Perry Rhodan - 2505 - Der Polyport-Markt

Titel: Perry Rhodan - 2505 - Der Polyport-Markt
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Vorgänger zum Thema; doch völlig unerwartet fanden sich in unscheinbaren Vakuum-Mappen Schriftstücke, die ein wenig Licht auf die Rätsel um die Halbraum-Changeure warfen.
    »Das Schiff dürfte echt sein, die Besatzung nicht«, sinnierte Ulocco Lo’tus. Die ursprünglichen Besatzungsmitglieder ähnelten Mondra Diamond und Perry Rhodan zwar, aber sie waren deutlich kleiner.
    Für einen Moment wünschte er sich Zavian Ta’gris als Gesprächspartnerin herbei; das Meningeom unterdrückte augenblicklich diesen Wunsch. Er brauchte niemanden. Er war sich selbst genug, und er war dank seines klaren, unbeeinflussten Intellekts jederzeit in der Lage, die logischen und einzig richtigen Schlüsse zu ziehen.
    »Sie sind Beutewesen. Sie haben MIKRU-JON gestohlen und bedienen sich der Technik.«
    Er warf die Folien achtlos beiseite, überkreuzte die Beine auf seinem Schreibtisch und überlegte. Was bedeutete das für ihn und seine Pläne?
    Er war Herr über den Markt, so wie früher die Halbraum-Changeure. In gewisser Weise war er deren legitimer Nachfolger. Hatte er damit nicht Anspruch auf jeden weiteren Besitz, wie zum Beispiel auf dieses Schiff namens MIKRU-JON?
    Nun – das war eine schwache Ableitung, die vor keinem Gericht Kyon Megas standhalten würde; doch sie genügte, um sich selbst Absolution zu erteilen. Niemand würde ihm das Nutzungsrecht für das Schiff streitig machen. Niemand – außer den jetzigen Eigentümern, deren Anspruch ebenso zweifelhaft war wie der seine.
    Erstmals seit Langem war Ulocco Lo’tus mit den Gedankengängen des Meningeoms nicht zufrieden. Es dachte sehr nüchtern und zwang ihn, nach rechtlichen Schlupfwinkeln und Winkelzügen zu suchen, die er gar nicht benötigte. Auf dem Markt von Toykana war er Herr über Leben und Tod. Er benötigte einen Anlassfall, um Mondra Diamond und ihre Begleiter zu verhaften und verschwinden zu lassen. Das war alles.
    Ulocco Lo’tus aktivierte eine Gallfliege. »Ruf mir Aasin, den Hopken, herbei!«, befahl er. »Sag ihm, dass ich meine Meinung geändert habe. Er hat meine volle Unterstützung, sollte er die Beschützerin der Wagokos jagen wollen.«

10.
    Mondra Diamond

    Nachdem sie einen kurzen Bericht an Perry übermittelt hatte, gesellte sie sich zu den Wagokos. Die Waschbärigen feierten, kaum mit vollen Kontochips auf ihr Schiff zurückgekehrt, den Triumph über Aasins Bande, als gäbe es kein Morgen.
    Kein mahnendes Wort Mondras nützte, und auch keine Drohung. Lanzenkaur und die Seinen tanzten und tranken, sie gaben schmutzige Zoten zum Besten und erklärten Mondra in einem völlig abstrusen Ritual zur Ehren-Wagokos. Sie boten ihr an, »diese grauenhaft nackte Haut« mit einem ganz besonderen Wachstumsmittel zu behandeln, das ihren Körper mit »einem wuschelig weichen Flaum« überziehen würde.
    »Ich denke nicht, dass mein Partner damit einverstanden wäre«, lehnte Mondra ab. »Er liebt mich unbehaart, wie ich bin.«
    Was musste sie sich nicht alles anhören! Von einer gestörten Verhaltensweise war die Rede und davon, dass sie endlich den Mut finden sollte, zu sich selbst zu stehen. Und dann das ständige Trinken – »nur noch einen Becher, nur diesen einen« ....
    Als Mondra erwachte, lag sie in einer der Gemeinschafts-Hängematten, eingekeilt zwischen zwei unbekleideten Wagokos, die laut vor sich hin schnarchten und entsetzlich stanken.
    Sie verdrängte jede Erinnerung an das Geschehene, soweit noch vorhanden, und quälte sich aus ihrer Liegestätte. Durch ihren Kopf marschierten ganze Regimenter winziger Wagokos mit der ihnen eigenen Vorstellung von Disziplin. Sie sangen schrecklich laut und schrecklich falsch. So laut und so falsch, dass ihr Kopf abzufallen drohte.
    »Auf, ihr Schlafmützen!«, flüsterte sie und rüttelte an jeder einzelnen Hängematte. »Wir haben einen weiteren schweren Gang vor uns! Denkt an die letzte Trimian-Lieferung!« Mondra verfluchte sich selbst und die so liebenswürdig wirkenden Wagokos, die sie mit Engelszungen zur Teilnahme an diesem Gelage überredet hatten.
    Es dauerte eine Weile, bis Schwung in den Laden kam. Verkaterte Wagokos ähnelten in ihrem Verhalten frappant verkaterten Menschen. Sie jammerten und sie reagierten empfindlich auf zu laute Geräusche. Dazu kamen blutunterlaufene Augen und die ohnedies zerknautscht wirkenden Gesichter.
    Ein grässlich gelbes Gebräu wurde reihum gereicht, gefolgt von fettiger Suppe und den bereits säuerlich schmeckenden Resten aus dem Schlagsahne-Topf. Wundersamerweise
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