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Perry Rhodan - 2504 - Die Hypersenke

Titel: Perry Rhodan - 2504 - Die Hypersenke
Autoren: Leo Lukas
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Seite gewichen war.
    Einer durchaus merkwürdigen Eingebung folgend, hatte Mondra es auf den Namen Ramoz getauft. Sie konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dabei in irgendeiner Weise manipuliert worden zu sein.
    Seit dem Start hatte sich Ramoz vollkommen still verhalten. So unauffällig, dass sie ihn total vergessen hatte.
    Ihn. – Woher wusste sie, dass er männlichen Geschlechts war?
    Vergessen? – Sie, die zwanghaft aufmerksame, geschulte Ex-Agentin, der keine Motte im äußersten Winkel ihres Sichtfelds entging?
    Na warte! Ich komme dir schon noch auf die Schliche , dachte Mondra, während sie den treuherzigen Augenaufschlag des schwarzsilbern gestreiften, etwa sechzig Zentimeter langen Tieres erwiderte.
    Seine rechte Pupille war von einem dünnen graugrünen Schleier überzogen, was die Sehfähigkeit jedoch nicht zu beeinträchtigen schien. Und zwar bald.
    »Gemach, gemach«, sagte Perry Rhodan, an den Schiffsrechner gerichtet. »Zunächst wollen wir uns orientieren. Und spare nicht mit Informationen aus deinen Speichern!«
    »Wer bin ich, euch wertvolle Daten vorzuenthalten?«
    *
    Nach wenigen Minuten Überlichtflug fiel MIKRU-JON ins Standarduniversum zurück.
    Sie gebärdete sich keineswegs widerspenstig, eher zuvorkommend bis unterwürfig. Als Perry eine Fernortung der Umgebung verlangte sowie die Interpretation der aufgefangenen Impulse mittels des vorliegenden Kartenarchivs, lieferte die Holo-Galerie eine Fülle von Grafiken. Die Darstellungen ließen sich leicht und präzise an terranische Sehgewohnheiten anpassen.
    Das Wichtigste zuerst: Niemand hatte sie verfolgt. Was auch nicht zu befürchten gewesen war, da die Frequenz-Monarchie auf Markanu nicht über Raumfahrzeuge gebot.
    Die Orter von MIKRU-JON erfassten Schiffsverkehr in einem Radius von bis zu tausend Lichtjahren. Freilich tobten in manchen Richtungen Hyperorkane, die eine Tiefenanalyse unmöglich machten, und der eine oder andere in Entstehung begriffene Tryortan-Schlund verwässerte die Aussagekraft der Ergebnisse zusätzlich.
    »Ganz schön was los«, sagte Mondra. »Ich meine, für eine derart mickrige Sterneninsel.«
    Sie musterte die in der Schrift der Mächtigen eingeblendeten Daten. Diesen zufolge erstreckte sich Kyon Megas in irregulärer Form über ein Raumgebiet von zirka 15.000 mal 8000 mal 3500 Lichtjahren. Sie war einer bedeutend größeren Galaxis vorgelagert, deren Name als Diktyon angegeben wurde.
    Aus dem Augenwinkel sah Mondra, dass Icho Tolots tonnenschwerer Oberkörper sich abrupt in seiner Sitzschale aufrichtete. Dennoch spürte sie nicht die geringste Erschütterung. Die Gravo-Absorber hatten für ein so kleines Schiff bewundernswert flink reagiert.
    »Was ist dir aufgefallen, Tolotos?«, fragte sie.
    »Gib mir ein paar Minuten mehr. Ich vermeine, Anhaltspunkte dafür entdeckt zu haben, wo wir uns befinden. Mein Planhirn benötigt jedoch noch ein wenig Rechenzeit.«
    »Ein Flickenteppich«, murmelte Rhodan, der sich unbeirrt den diversen Illustrationen und Auflistungen gewidmet hatte, »aus Scharmützeln. Geballert wird viel, wenngleich auf niedrigem Level. Gefechte mit Impulskanonen oder unterlichtschnellen Marschflugkörpern und dergleichen, abgeschossen aus Transitionsraumern. Strukturdämpfer scheinen nicht verwendet zu werden.«
    »Demnach ist der Stand der Technik eher dürftig?«, fragte Mondra.
    »Obacht«, gab Perry zurück. »Wir überblicken bloß einen Ausschnitt. Die übrigen Daten wurden seit einer halben Ewigkeit nicht mehr aktualisiert.«
    »Ich erhebe Einspruch«, meldete sich MIKRU-JON. »Zwar leite ich euch nicht jede Einzelheit unmittelbar weiter, jedoch gleiche ich ständig die eingehenden Informationen mit den gespeicherten ab.«
    »Und wie stellt sich dir die Situation dar?«
    »Im Wesentlichen unverändert. Die zahlreichen Völkerschaften oder sonstigen Gruppierungen, die sich aus der Großgalaxis hierher zurückgezogen haben, ringen untereinander sowie mit den Einheimischen um die Vormachtstellung. – Gerade wurde übrigens wieder ein hoffnungsvoller Planet verwüstet. Aber wen kümmert’s?«
    »Uns«, sagte Mondra, die Sarkasmus dieser Sorte nicht goutierte, »interessiert vor allem, wo sich jener Polyport-Hof namens PERISTERA befindet.«
    Das war im Grunde die Nagelprobe: Konnte ihnen MIKRU-JON tatsächlich weiterhelfen, wollte sie auch – oder bluffte sie?
    »Bitte sehr.«
    In der holografischen Sternkarte wurde eine Position farblich hervorgehoben. Die Koordinaten lagen ziemlich genau
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