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Perry Rhodan - 2504 - Die Hypersenke

Titel: Perry Rhodan - 2504 - Die Hypersenke
Autoren: Leo Lukas
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durch zahlreiche, immer neu aufflammende Kriege um regionale Vorherrschaft.
    Insbesondere der schon Dezennien andauernde, weite Teile der Sterneninsel umspannende Konflikt zwischen den Svirenern und dem Aldeband-Bund verhinderte bislang, dass sich eine hegemoniale Autorität durchgesetzt hatte.
    Nun aber schlug die Stunde der Bokazuu. Erstmals sahen sie reelle Chancen, als lachende Dritte aus den Wirren hervorzugehen.
    Die ANIAZUU konnte, sollte, musste den Umschwung bringen. Transportkapazität und vor allem Geschwindigkeit bedeuteten wesentlich mehr Machtpotenzial als Kanonen und Raumtorpedos.
    Mochten sich andere gegenseitig abschießen und dabei ihre Flotten dezimieren! Die Bokazuu gierten nicht nach militärischen Eroberungen.
    Sie waren Händler, Reeder, Spediteure. Stets pochten sie darauf, keine eigenen galaktostrategischen Interessen zu verfolgen. Stattdessen boten sie sich sämtlichen Parteien als neutrale, rein kommerzielle Instanz an, als ehrlicher Makler zwischen den Fronten.
    Nachfrage bestand zuhauf. Kein Volk, kein Planetenbund von Kyon Megas konnte sich allein weiterentwickeln; alle waren auf Warenaustausch und Technologietransfer angewiesen. Entweder Autarkie oder Expansion – das eine widersprach dem anderen diametral.
    Selbstverständlich strebten die Bokazuu ihrerseits ebenfalls nach Dominanz; jedoch auf der wirtschaftlichen Ebene. Betrieben sie erst einmal eine ganze Flotte von Linearraumern, war der Schritt zum Handelsmonopol nicht mehr weit ...
    Dass ihre diversen Geschäftspartner diesen Langzeitplan durchschauten, lag auf der Pranke. Das waren schließlich keine kompletten Tölpel. Ihnen musste deshalb klargemacht werden, dass kurz- und mittelfristig alle Beteiligten davon profitierten, wenn der Güterverkehr schneller und effektiver vonstatten ging.
    Und hier kam, leider, Sonarte Horiuu ins Spiel.
    *
    »Auf ein Wort, Kommandant!«
    Leyharte unterdrückte den Impuls, ostentativ durch die junge Frau hindurchzuschauen, als bestünde sie für ihn aus Luft. Zweimal innerhalb weniger Minuten zog derselbe Psychotrick nicht.
    »Was gibt’s? – Fasse dich kurz, die Schiffsführung erfordert meine volle Aufmerksamkeit.«
    Sie kniff ein Auge leicht zusammen und hob zugleich die Braue des anderen. »Ich verfüge zwar bei Weitem nicht über so viel Praxis wie du«, sagte sie leise. »Aber ich habe Kosmonautik studiert und kann daher beurteilen, dass unser Flug derzeit völlig plangemäß und unproblematisch verläuft.«
    Insgeheim musste er anerkennen, dass sie ihre Instrumente richtig ablas. Sie machten gute Fahrt, waren exakt auf Kurs. Steuerung und Triebwerke funktionierten klaglos, und momentan drohten nirgendwo Hyperstürme.
    Die Medien verkauften diesen Jung-Fernflug als waghalsigstes Abenteuer der bekannten Bokazischen Geschichte. In Wahrheit durften sich die fünfhundert Besatzungsmitglieder so sicher fühlen wie in keinem anderen Kahn der Flotte.
    Jedes einzelne Aggregat war dutzendfach getestet worden. An Serienreife und Einsatztauglichkeit der Linearkonverter bestand nicht der geringste Zweifel.
    Die ANIAZUU verließ auch beileibe nicht zum ersten Mal das heimische Sonnensystem. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit hatte sie bereits zahlreiche Probeflüge absolviert, deren Ergebnisse samt und sonders zur vollsten Zufriedenheit Leyhartes und seiner Auftraggeber ausgefallen waren. Ein derart wichtiges Schiff schickte man nicht auf die Reise, ehe man alle erdenklichen Vorkehrungen getroffen hatte.
    Es blieb ihm also nichts anderes übrig, als Horiuus Wunsch nach einem Gespräch Folge zu leisten. Allerdings wollte er unbedingt den Eindruck vermeiden, er gäbe klein bei.
    Darum schnauzte er sie an: »Wir müssen uns unterhalten, Offizierin.« Das Erste brachte er nur äußerst schwer über die Lippen. »Eine Belehrung ist vonnöten. Ich merke, du gehörst so schnell wie möglich in die Feinheiten der astronavigatorischen Abläufe eingewiesen. Zu mir, Raummatrosin!«
    Er sah ihr an, dass sie aufbegehren wollte. Aber was immer ihr auf der Zunge lag, sie schluckte es hinunter und kam wortlos seiner Aufforderung nach.
    Sobald sie das Podest erklommen hatte, betätigte Leyharte einen Schalthebel. Ein kreisförmiger Ausschnitt der Plattform senkte sich ab, zusammen mit dem Kommandosessel und der danebenstehenden Horiuu. Diese Vorrichtung und das darunter liegende Konferenzzimmer waren installiert worden, damit der Kapitän diskrete Besprechungen abhalten, notfalls aber binnen Sekunden in den
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