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Perry Rhodan - 2504 - Die Hypersenke

Titel: Perry Rhodan - 2504 - Die Hypersenke
Autoren: Leo Lukas
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Dabei wurden von meinem SERUN wohl auch einige literarische Metaphern-Module übermittelt ...«
    »Ein hübsches Bild, eure von Dornenranken überwucherte Prinzessin«, sagte die Bassstimme MIKRU-JONS. »Im doppelten Sinne bestechend. Ich fühle mich ihr verwandt. Seit die Changeure der konventionellen Raumfahrt vollständig abschworen und mich in dieses Museum sperrten, war ich nur mehr ein unnützes, quasi komatöses Relikt. – Möchtest du dich nicht setzen?«
    Aus dem Boden stülpte sich ein orangefarbener Sessel, Perrys Bedürfnissen erstaunlich brauchbar angemessen, ebenso wie die entsprechend unterschiedlich dimensionierten Sitzgelegenheiten, die das Schiff für Icho und Mondra errichtet hatte. »Danke, sehr nett. Aber einstweilen stehe ich lieber.«
    *
    In seinen Adern kreiste das Adrenalin, das während des wenige Minuten zurückliegenden Kampfes gegen die Zuchtsoldaten der Frequenz-Monarchie ausgeschüttet worden war. Außerdem war ihm das Gehabe der Bordintelligenz nicht geheuer.
    Er hielt sich zum ersten Mal in der Zentrale auf. Die Räumlichkeit durchmaß geschätzte zehn Meter, war etwa halb so hoch, befand sich im oberen Drittel des obeliskenartigen Schiffs und wurde durch einen mittig gelegenen Antigravschacht betreten, der gerade breit genug war, auch Tolot passieren zu lassen.
    Zufall? Kaum.
    Das mysteriöse Vehikel hatte schon vorhin die lichte Weite der Korridore so adaptiert, dass der Haluter sie aufrecht begehen konnte. Bei genauem Hinsehen veränderte sich auch das bronzefarbene Material, das die Wände der Zentrale bekleidete.
    Es streckte sich und kontrahierte in unaufhörlicher, langsamer, organisch erscheinender Bewegung. Zwischenzeitlich entstanden matte Reliefs, die mal an Narben erinnerten, mal an Keilschrift, welche von dünnen Würmern gebildet wurde.
    Ariel Motrifis hatte von MIKRU-JON wie von einem Lebewesen gesprochen. Und tatsächlich war, sobald der Halbspur-Changeur die Bodenschleuse durchschritten hatte, ein deutliches Gefühl von Unwohlsein zu verspüren gewesen.
    Das Schiff hatte den kleinwüchsigen Humanoiden in seinem Inneren verabscheut . Tolot, Diamond und Rhodan hingegen warf es sich geradezu an den Hals.
    Warum? Welcher Agenda, welcher Programmierung folgte die Künstliche Intelligenz des über Jahrtausende eingemotteten, äußerlich eher dekorativ denn schlagkräftig wirkenden, säulenförmigen Raumers?
    »Ihr habt mich befreit«, rief ihm die tiefe, weich artikulierende Stimme ins Gedächtnis: »Nachdem sämtliche überlebenden Changeure in die Andury-Halbwelt eingegangen sind, kann ich mich ungehindert und mit allen Konsequenzen meinen und euren gemeinsamen Zielen widmen.«
    Ob im von Mondra überspielten Vokabular auch der Ausdruck »Danaer-Geschenk« vorgekommen ist? , dachte Perry Rhodan. Sein Argwohn gegenüber MIKRU-JON würde noch länger bestehen bleiben.
    »Unser Primärziel ist klar: der Polyport-Hof PERISTERA«, sagte er. »Den die Truppen der Frequenz-Monarchie hoffentlich noch nicht gefunden und okkupiert haben. Kennen wir seine Position?«
    »In früheren Jahrtausenden, als die Halbspur-Changeure wenigstens gelegentlich Raumfahrt betrieben, habe ich hin und wieder die Distanz zwischen Markanu und Peristera zurückgelegt«, antwortete die Schiffsstimme. »Daher liegen mir die Koordinaten vor.«
    »Sind sie für uns auch unter den seit deinem letzten Flug einschneidend veränderten hyperphysikalischen Bedingungen ohne gröbere Probleme erreichbar?«
    »Selbstverständlich. Wofür hältst du mich?«
    Gute Frage.
    *
    MIKRU-JON war schwer einzuschätzen.
    Ihre Außenmaße muteten nicht sonderlich imposant an. Die Gesamthöhe lag bei 73 Meter. Die Seitenlänge der quadratischen Grundfläche betrug an der Basis des Antriebsblocks 31 Meter und reduzierte sich im obersten Segment, das die Unterkunfts- und Kommandosektion beinhaltete, auf wenig mehr als zwanzig Meter.
    Verglichen mit zeitgenössischen terranischen Fernraumschiffen, würde man sie maximal wie ein besseres Beiboot einstufen. Andererseits kam in MIKRU-JON avancierte Technologie zur Anwendung, deren Funktionsweise sich nicht nur Perry und Mondra, sondern auch Icho Tolot weitgehend entzog.
    Der Haluter hatte schon vor dem Notstart intensiv mit der Künstlichen Intelligenz des Schiffes kommuniziert und war zum Entschluss gelangt, dass sie die Chance ergreifen sollten, die ihnen das geheimnisvolle Schiff bot. Allerdings unter Vorbehalt und ausdrücklicher Erwähnung der gegebenen Parameter:
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