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Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter

Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter

Titel: Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter
Autoren: James Kahn
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D ie tiefsten Tiefen des Weltraums. Da waren Länge und Breite und Höhe, und dann krümmten sich diese Dimensionen hinein in eine verzerrende Dunkelheit, meßbar nur an den glitzernden Sternen, die durch die Leere taumelten, bis in die Unendlichkeit hinein schrumpfend. Bis in die tiefste Tiefe.
    Diese Sterne bezeichneten die Augenblicke des Alls. Es gab alternde Orangeglut, blaue Zwerge, gelbe Doppelriesen. Es gab zusammenstürzende Neutronensterne und zornige Supernovae, die in die eisige Leere hinausfauchten. Es gab kreißende Sterne, atmende Sterne, pulsierende Sterne und sterbende Sterne. Es gab den Todesstern.
    Am nebelgefiederten Rand der Galaxis schwebte der Todesstern in stationärer Umlaufbahn über dem grünen Mond Endor - ein Mond, dessen Mutterplanet vor langer Zeit an einem unbekannten Desaster zugrunde gegangen und in unbekannten Reichen verschwunden war. Der Todesstern war die gepanzerte Kampfstation des Imperiums, beinahe zweimal so groß wie sein Vorgänger, den Rebellenstreitkräfte vor so vielen Jahren vernichtet hatten - beinahe zweimal so groß, aber mehr als doppelt so mächtig. Dabei erst halb fertig.
    Eine halbe stahldunkle Kugel, hing er über der grünen Welt Endor. Tentakel unvollendeter Deckaufbauten krümmten sich dem lebenden Begleiter entgegen wie die tastenden Beine einer tödlichen Spinne.
    Ein Stern-Zerstörer des Imperiums näherte sich mit Reisegeschwindigkeit der riesigen Raumstation. Er war gigantisch -eine Großstadt für sich -, bewegte sich aber mit bedächtiger Anmut wie eine ungeheure Seeschlange. Begleitet war er von Dutzenden Zwillings-Ionenmotor-Jägern - schwarzen, insektengleichen Kampfflugzeugen, die um das Schlachtschiff herum hin- und herfegten, aufklärend, sondierend, andockend, ständig neu sich gruppierend.
    Lautlos öffnete sich die Hauptbucht des Schiffes. Ein kurzer Zündungsblitz, als eine Raumfähre des Imperiums aus der Dunkelheit des Inneren in die Dunkelheit des Weltraums glitt. Sie fegte mit ruhiger Zielbestimmtheit auf den halbfertigen Todesstern zu.
    Der Fährenkapitän und sein Kopilot nahmen im Cockpit letzte Messungen vor und überwachten Sinkflugfunktionen. Eine Folge von Tätigkeiten, die sie schon tausend Mal hinter sich gebracht hatten; trotzdem lag eine gewisse Anspannung in der Luft. Der Kapitän betätigte den Sendeschalter und sprach in sein Minimikrophon.
    »Kommandostation, hier ST 321. Codefreigabe Blau. Wir beginnen mit dem Anflug. Sicherheitsabschirmung abschalten.«
    Aus dem Lautsprecher Rauschen und Knacken, dann die Stimme des Hafenmeisters: »Sicherheits-Ablenkschild wird abgeschaltet, wenn wir Bestätigung für Ihre Codemeldung haben. Bleiben Sie auf Empfang.«
    Wieder herrschte Stille im Cockpit. Der Fährenkapitän biß sich in die Wangenschleimhaut, lächelte seinen Kopiloten nervös an und murmelte: »So schnell es geht, bitte - es darf nicht lange dauern. Er ist nicht in der rechten Stimmung, um zu warten.«
    Die beiden vermieden es, nach hinten ins Passagierabteil der Fähre zu blicken, wo das Licht für das Landemanöver jetzt gelöscht war. Das unverwechselbare Geräusch des mechanischen Atmens aus dem Schatten des Abteils erfüllte die Kabine mit schreckenerregender Spannung.
    Im Kontrollraum des Todessterns unter ihnen bewegten sich Lotsen an den Steuertafeln hin und her, überwachten den gesamten Raumverkehr im Gebiet, genehmigten Flugabläufe, teilten bestimmten Fahrzeugen bestimmte Flugbereiche zu. Der Schildkontrolleur erschrak bei einem Blick auf seinen Monitor; der Sichtschirm zeigte die Kampfstation selbst, den Mond Endor und ein Energiegeflecht - den Ablenkschirm -, das sich vom grünen Mond hinauserstreckte und den Todesstern einhüllte. Aber nun begann das Sicherheitsnetz sich aufzulösen, zurückzuziehen, eine klare Gasse zu bilden, einen Kanal, durch den der Punkt, die Fähre des Imperiums, unbehindert auf die titanenhafte Raumstation zuflog.
    Der Schildkontrolleur rief über den Bildschirm rasch seinen Vorgesetzten, ungewiß, wie er weiter verfahren sollte.
    »Was gibt es?« fragte der Offizier scharf.
    »Die Fähre hat eine Prioritätseinstufung Klasse Eins.« Er versuchte die Furcht in seiner Stimme durch Ungläubigkeit zu ersetzen.
    Der Offizier warf nur einen kurzen Blick auf den Bildschirm, bevor er begriff, wer sich in der Fähre befand, und sagte halblaut zu sich selbst: »Vader!«
    Er eilte am Sichtfenster vorbei, wo die Fähre schon im Anflug zu sehen war, und machte sich auf den Weg zur
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