Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pern 05 - Drachentrommeln

Pern 05 - Drachentrommeln

Titel: Pern 05 - Drachentrommeln
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
daß Piemur endlich seine eigene Echse besitzt!« rief Menolly und drückte begeistert Sebells Arm.
    »Piemur? Ist das der Vermißte? He, Mädchen, beruhigen Sie sich, sonst scheuchen Sie noch sämtliche Echsen der Burg auf!«
    Kimi und Taucher waren nämlich in die Höhle geschwirrt, und als Prinzeßchen und Rocky sie mit aufgeregtem Gezeter begrüßten, schossen auch einige der heimischen Echsen herbei und nahmen an dem Freudentanz teil. Sebell und Menolly beruhigten ihre Freunde, und Toric verbannte die seinen.
    »Ja – es handelt sich um Piemur, den Harfnerlehrling«, erklärte Menolly voller Eifer.
    »Ich besuchte mit ihm Merons Fest«, sagte Sebell. »Irgendwie stahl er sich in die Burg und nahm das Königinnen-Ei an sich. Meron erlitt einen Tobsuchtsanfall…«
    »Kann ich mir vorstellen.« Toric schnaubte verächtlich.
    »Und obwohl die Burg gründlich durchsucht wurde, konnten seine Leute weder Piemur noch das Ei aufstöbern«, fuhr Sebell fort. »Kimi übermittelte mir, daß sie ihn nicht erreichen könne.«
    »Zu diesem Zeitpunkt hatte er sich also schon in dem Sack versteckt«, warf Menolly ein. »Dieses Schlitzohr!«
     
    250
    In knappen Worten schilderte Sebell den weiteren Verlauf der Ereignisse: Die Bewerber um den Erbbaron-Titel hatten Angst bekommen, daß Benden von Merons Geschäften mit dem SüdWeyr erfahren würde, und wollten mit einemmal nichts mehr mit der Burg zu tun haben. Sie drängten Meron, einen Nachfolger zu benennen, der dann versuchen sollte, die Versöhnung mit Benden herbeizuführen. Aber Meron hatte einen Kollaps erlitten, und man schickte nach dem Heiler sowie dem Meisterharfner. Robinton, der als Vermittler dienen sollte, brachte weitere Barone und den Weyrführer vom Hochland mit.
    Gemeinsam zwangen sie Meron schließlich, seinen Erben zu bestimmen. Über die Methode, die man dabei angewandt hatte, schwieg sich Sebell aus. Für Toric waren nur die Fakten wichtig.
    »Da Kimi ausdrücklich feststellte, daß der Ort, an dem sich Piemur befand, dunkel sei und sie nicht zu ihm gelangen könnte«, schloß Sebell seinen Bericht, »nehmen wir an, daß Piemur sich in einem Sack verkroch, der zusammen mit anderen Gütern in der gleichen Nacht von Boten der Alten abgeholt und in den Süden gebracht wurde. Das würde auch erklären, weshalb ihn keine unserer Echsen auf Nabol finden konnte.«
    Toric hatte sich Sebells Schilderung aufmerksam angehört.
    Nun hielt er den Kopf schräg und seufzte schwer.
    »Alles schön und gut«, meinte er. »Nur – an jenem Tag, da die Schalen entdeckt wurden, ging ein Sporenregen nieder …«
    »Piemur wußte, daß man einen Fädeneinfall auch im Freien überleben konnte«, sagte Menolly so entschieden, als müßte sie sich selbst Mut zusprechen.
    »Und Where umkreisten den Fundort. Vielleicht haben sie die kleine Königin erbeutet…«
    »Bestimmt nicht, wenn Piemur noch am Leben war! Und ich weiß, daß er es geschafft hat.« Menolly ließ sich nicht beirren.
    »Ist dieser Ort weit von hier entfernt? Könnte Ihre Königin 251
    unsere Echsen hinbringen? Wenn sich Piemur irgendwo in der Gegend aufhält, finden sie ihn ganz sicher.«
    Toric war skeptisch, aber er rief seine Königin. Zum Erstau-nen der beiden Harfner landete die Kleine nicht, wie etwa Kimi oder Prinzeßchen, auf Torics Schulter, sondern schwebte vor ihm und erwartete seine Befehle. Dann beriet sie sich kurz mit Kimi und Prinzeßchen, ohne die beiden Bronze-Echsen auch nur zu beachten, und schwirrte aus der Höhle. Die vier Echsen aus dem Norden folgten ihr.
    Toric deutete mit dem Daumen in Richtung des Südweyrs.
    »Im Moment wird ihnen Merons Tod nichts ausmachen. Sie haben die Schätze aus dem Norden geradezu gehortet. Und mir wäre es, offen gestanden, fast lieber, wenn man ihnen auch in Zukunft das Zeug zukommen ließe, das sie sich wünschen. Ich
    … ich möchte meine Abmachungen mit Lessa und F’lar nicht brechen. Aber die Alten nehmen sich, was sie haben wollen –
    egal, woher. Meron war da nur ein Mittel zum Zweck.«
    Sebell versprach dem Burgherrn feierlich, daß man ihn beim Kampf um seine Rechte unterstützen werde, und Toric nickte kurz. Dann grinste er: »Haben Merons Untertanen eigentlich gemerkt, daß man ihnen eine Menge Eier von grünen Weibchen angedreht hat?« Toric schien nicht viel von Menschen zu halten, die sich auf diese Weise beschwindeln ließen.
    »Sie vergessen, daß die kleinen Bauern und Pächter im Norden wenig über Feuer-Echsen wissen«, entgegnete
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher