Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pern 05 - Drachentrommeln

Pern 05 - Drachentrommeln

Titel: Pern 05 - Drachentrommeln
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Hafens. An einem Felsvorsprung auf halber Höhe entdeckten sie die hochgewachsene Gestalt des Burgherrn Toric; der Mann winkte ihnen gebieterisch. »Nun kommt endlich in den Schatten, sonst 247
    zerfließt ihr noch!«
    Begleitet von Prinzeßchen und Rocky wateten sie an Land, während Kimi und Taucher immer noch an Deck schliefen.
    Sebell ließ Menollys Hand nicht los, als sie über den heißen Sand zu den Stufen der Klippe liefen.
    Toric war von seinem Platz verschwunden, als sie ankamen, aber die beiden waren mit den Gepflogenheiten des Südens vertraut, und sie fanden es nur vernünftig, daß die Burgbewo hner der brütenden Hitze entflohen, wann immer sie konnten.
    Toric hatte den Platz rund um den Eingang dick mit Mu-scheln aufgestreut und hielt so die üppige Dschungel-Vegetation von der Felsenburg fern. Außerdem warnte ihn das Knirschen und Splittern der Muschelschalen, wenn Besucher im Anmarsch waren. Der Burgherr erwartete sie im Torbogen des Hauptportals und begrüßte sie mit einem so kraftvollen Händedruck, daß ihnen die Finger schmerzten.
    »Die Botschaft, die Prinzeßchen übermittelte, war ja reichlich knapp gehalten«, meinte er, während er sie zu seinen Privaträumen geleitete.
    Die Burg des Südens unterschied sich in vielen Dingen von den Anlagen des Nordkontinents. So war sie zu dieser Tageszeit völlig unbewohnt. Die geräumige untere Höhle wurde als Speisesaal genutzt; bei schlimmen Stürmen oder Sporenregen bot sie allen Bewohnern Schutz, die sich in der Umgebung angesiedelt hatten. Die Südländer zogen es vor, in leichten Hütten zu leben, die sie im Schatten des dichten Waldes oberhalb der Klippe errichtet hatten. Wehte der Wind nämlich aus der falschen Richtung, so konnte es in der Höhle unerträglich heiß werden. An diesem Tag jedoch war die Temperatur im Vergleich zur Hitze draußen angenehm. Toric ließ ihnen gekühlten Fruchtsaft reichen.
    Der Burgherr war ein Mann der knappen Worte, und so begann Sebell ohne lange Einleitung:
    »Um Prinzeßchens Botschaft zu vervollständigen – Meron ist 248
    tot, und sein Nachfolger, Baron Deckter, möchte von Anfang an klarstellen, daß er sich an die Verträge seines Vorgängers nicht gebunden fühlt.«
    »Das erleichtert mich. Ich hatte insgeheim darauf gehofft.
    Mardra und T’kul werden allerdings weniger begeistert sein.
    Vielleicht versuchen sie Baron Deckter zu bestechen …«
    »Der Mann bleibt fest.«
    »Gut für ihn.« Toric lachte vor sich hin und schüttelte den Kopf. »Mardra hatte ohnehin die Absicht, Meron jedes taube Echsen-Ei unterzujubeln, das sie nur finden konnte. Sie war wütend, weil einer der großen Säcke halbleer ankam.«
    »Halbleer?«
    Sebell warf Menolly einen Blick zu.
    »Ja, die Schlinge und eine Seitennaht hatten sich gelöst, und Mardra glaubt fest, daß ein Teil der kostbaren Fracht, die sie beim Meisterweber bestellt hatte, im Dazwischen verlorenging.
    Warum?«
    Toric fing die Blicke auf, welche die beiden Harfner tauschten. »Ach so – der vermißte Junge, nach dem ihr euch vor einigen Siebenspannen erkundigt hattet! Ihr glaubt, daß er in diesem Sack nach Süden gelangt ist?«
    »Es wäre immerhin eine Möglichkeit.«
    »Diese beiden Ereignisse hatte ich bisher nicht in Verbindung gebracht.«
    Toric fuhr sich nachdenklich über die Wange. »Ein Halbwüchsiger? Ja, der hätte wohl Platz in diesem Sack gefunden.
    Gibt es sonst noch etwas, das ich über ihn wis sen sollte?«
    Sebell fand es typisch für Toric, daß der Mann Antworten von ihnen forderte, ehe er seine eigenen Gedanken preisgab.
    »Ein Königinnen-Ei war mit im Spiel…«
    »Oho.« Torics Augen blitzten. »Damit wird die Möglichkeit zur Wahrscheinlichkeit.«
    Er machte eine Pause, aber ehe Sebell eine Frage stellen konnte, fuhr er fort: »Es ist vier – nein, drei – Fädeneinfälle 249
    her, da setzten sich die Weyrleute auf die Spur eines Wher-Rudels. Where tauchen nämlich mit Vorliebe da auf, wo junge Echsen schlüpfen, und das veranlaßt sogar die phlegmatischen Drachenreiter gelegentlich zu einem Ausflug.«
    Toric lachte spöttisch.
    »Aber wenn dieser Deckter Marons Handelschaften nicht fortsetzen will, werden sie in Zukunft selbst diese Energie sparen können. Sie erreichten also die besagte Stelle – die Where ergriffen die Flucht, aber auf dem Strand lagen nur die leeren Schalen eines Königinnen-Eies. Und obwohl die Drachenreiter den Strand gründlich absuchten, entdeckten sie nirgends die Spur eines Geleges.«
    »Das bedeutet,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher