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Langenscheidt Mann-Deutsch, Deutsch-Mann

Langenscheidt Mann-Deutsch, Deutsch-Mann

Titel: Langenscheidt Mann-Deutsch, Deutsch-Mann
Autoren: Constanze Kleis , Susanne Froehlich
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Vorwort
    »Was will das Weib?«
, soll Freud einmal in typisch männlicher Begriffsstutzigkeit gefragt haben. Als ob das so schwer wäre. Denn bekanntlich wünschen sich Frauen nur eines: Endlich den männlichen Kosmos zu begreifen. Während wir Frauen nämlich klar sagen, was wir wollen –
»Einen Gucci-Mantel!«
oder
»Wenn du noch einmal die nassen Handtücher liegen lässt, bring ich dich um!«
– bleibt uns das, was Männer von sich geben, meist genauso rätselhaft wie der Gesang der Buckelwale.
    Was meinen sie beispielsweise, wenn sie abends nach Hause kommen und sich schnaufend aufs Sofa werfen? Haben sie etwas an der Lunge? Liegt die Nachbarin nackt im Vorgarten? Man weiß es nicht und wird es nie erfahren, weil sie auf die Frage –
»Hast du was?«
– natürlich keine vernünftige Antwort geben (es sei denn, man zählt ein
»Mhhm«
dazu). Kein Wunder, wenn es heißt:
»Ein Mann – (nur) ein Wort«
.
    Dabei spricht ein Mann – laut einer britischen Studie – streng genommen ganze 12.000 Wörter an einem Tag. Das ist ungefähr die Hälfte dessen, was Frauen am Tag über die Lippen bringen (23.000 Wörter)!
    Aber auch damit könnten wir im Prinzip auskommen, würden Männer das bisschen dazu benutzen, uns beispielsweise in aller Ausführlichkeit auseinander zu setzen, was genau sie nun eigentlich an uns lieben. Stattdessen vergeuden sie ihre ohnehin kargen Wort-Vorräte noch am Arbeitsplatz, beim Sport oder wenn sie mit dem Fernseher sprechen (
»Du Vollidiot, das war ABSEITS!«
), und mutieren daheim zu stillen Brütern.
    Der spärliche Tageswortschatzrest lässt natürlich mehr Raum für Interpretationen, als einer harmonischen Beziehung zuträglich sein kann. So bedeutet z. B. ein karges
»Ich ruf dich an!«
nach einer leidenschaftlichen Nacht nur in den seltensten Fällen, was wir darunter verstehen würden: Nämlich dass ein Mann spätestens nach einer halben Stunde zum Hörer greift, um uns nach Kräften zu besäuseln. Und wenn er behauptet, ernsthaft erkrankt zu sein, kann es sich ebenso gut um einen Ebola-Virus wie um einen leichten Schnupfen handeln.
    Ständig darüber nachzugrübeln, was so ein Mann meint, kostet extrem viel Zeit, die wir anderweitig sehr viel besser nutzen könnten. Außerdem ist es kein schöner Zustand, nie genau zu wissen, woran frau eigentlich bei einem Mann ist, weil er sich jeglicher verständlicher Selbstauskunft verweigert. Das hat Folgen. Immerhin steht Sprachlosigkeit noch vor Alkoholismus auf Platz sechs der Scheidungsgründe und trägt nebenbei vermutlich auch einiges bei zu Platz 1 »Die Partner haben sich auseinander gelebt«.
    Höchste Zeit also, endlich mal etwas gegen die Scheidungsquote zu unternehmen und den männlichen Sprach-Code zu entschlüsseln.
    Mit diesem Sprachführer »Mann-Deutsch« wollen wir etwas Licht in das Dunkel bringen, das Männer »Kommunikation« nennen. Dass es dazu gleich zwei Autorinnen braucht, liegt auf der Hand:
    Erstens mussten wir für diesen Männer-Sprachführer gleich zwei große Aufgaben bewältigen: die Fremdsprache »Mann« erforschen UND dabei trotzdem nicht die Nerven verlieren.
    Und zweitens brauchten wir nicht allein den großen Tag zu feiern, an dem wir ein
»Nga!«
erstmals richtig als
»Ich liebe dich wirklich, Schatz – aber ich bin gerade ganz schön gestresst. Können wir nicht später reden? So in vier Wochen?«
übersetzen konnten.
    Dies Erfolgserlebnis wird Ihnen mit diesem Sprachführer bald auch vergönnt sein. Stellen Sie ruhig schon mal den Schampus kalt und laden Sie sich Ihre beste Freundin ein! Auch wenn wir Ihnen nicht garantieren können, dass Ihnen gefällt, was wir Ihnen hier übersetzen - eines wird es ganz sicher: Ihnen die Augen öffnen!

1. Kapitel  
Geräusche und Nonverbales

Laute
    Hat John Wayne etwa große Worte gemacht? Sylvester Stallone vielleicht als begnadeter Redner den Weltfrieden gesichert? Eben! Ein Dialog unter echten Männern geht noch immer so wie einst im Wilden Westen:
    »Wie geht es dir?« (Wyatt Earp zu Doc Holliday)
»Ich sterbe. Und wie geht es dir?« (Holliday zu Earp im Western »Tombstone«.)
    Männer identifizieren sich mit Superhelden, die kaum mehr Text haben als Buster Keaton. Entsprechend ist auch ihr Wortschatz übersichtlich, werden manche Wörter gleich ganz durch Geräusche ersetzt.
    Während unsereins sich mit »Hanni und Nanni«, »Die Kinder von Bullerbü« und »Pippi Langstrumpf« sprachlich in Richtung »Lore-Roman« und »Hera Lind« weiter entwickelt
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