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Pern 02 - Die Suche der Drachen

Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Pern 02 - Die Suche der Drachen
Autoren: Anne McCaffrey
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beobachtete.
    N’tons Bericht über das Verhalten der Feuerechse beruhigte ihn ein wenig. Die kleinen Geschöpfe schienen keinen so engen Kontakt zu den Menschen zu besitzen wie die Drachen.
    Wenn sie sich langweilten oder einen Befehl erhielten, der ihnen mißfiel, verschwanden sie im Dazwischen, um erst wieder aufzutauchen, wenn sie hungrig waren. Dennoch, F’nor hielt es für besser, Meron weiterhin genau zu beobachten. Der Baron war, wie Brekke sagte, krankhaft veranlagt, und vielleicht brachte er es irgendwie fertig, sich die Echse gefügig zu machen.
     
    Als F’nor an diesem Abend den Korridor zu seinen Räumen betrat, hörte er erregte Stimmen.
    Lessa macht sich Sorgen, berichtete Canth seinem Reiter.
    »Wenn man sieben Planetendrehungen mit einem Menschen zusammenlebt, weiß man, was in seinem Kopf vorgeht«, sagte Lessa eben, als F’nor den Vorhang zurückschob. Sie drehte sich mit schuldbewußter Miene um. Auch Brekke wirkte irgendwie verlegen.
    »Was geht in wessen Kopf vor, Lessa?« fragte er, während er seinen Wherlederumhang abstreifte. Er warf seine Reithandschuhe auf den Tisch und nahm den Becher Wein, den Brekke ihm reichte.
    Lessa sah ihn nicht an.

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    »Sie befürchtet, daß F’lar zum Roten Stern aufbrechen wird«, erklärte Brekke. Sie ließ kein Auge von ihm.
    F’nor nahm langsam einen Schluck Wein.
    »F’lar ist kein Schwachkopf, meine Lieben. Ein Drache muß das Ziel kennen, das er ansteuert. Und noch können wir unseren Tieren keine genaue Auskunft geben. Mnementh ist auch kein Schwachkopf.«
    Aber als F’nor Brekke den leeren Becher reichte, sah er plötzlich die Wolkenformen vor sich, von denen N’ton gesprochen hatte.
    »Er darf nicht gehen«, sagte Lessa hart.
    »Er allein hält Pern zusammen. Er ist der einzige, der das Vertrauen von Baronen, Gildemeistern und Drachenreitern besitzt. Selbst die Alten achten ihn. Ihn und keinen anderen!«
    Sie legte F’nor erregt die Hand auf den Arm.
    »Ich hörte, was der Harfner sagte! Daß Pern ein Wunder von F’lar erwartet!«
    Ihre Stimme klang bitter.
    »Der Sprung zum Roten Stern bringt uns nicht die Rettung, Lessa!«
    »Das nehmen wir an, weil unsere Vorfahren das Unterne hmen nicht wagten. Aber wir wissen es nicht hundertprozentig.
    Und solange wir den Baronen keinen Beweis dafür erbringen, werden sie andere Lösungen nicht akzeptieren.«
    »Larad?« fragte F’nor vorsichtig.
    »Larad ist schlimm genug«, entgegnete sie. »Aber ich ziehe ihn Raid und Sifer noch lange vor. Die beiden haben irgendwelche Gerüchte aufgeschnappt und verlangen jetzt, daß F’lar handelt. Auf der Stelle!«
    »Führt ihnen die Würmer vor!«
    Lessa schüttelte verzweifelt den Kopf. »Wenn wir damit nicht einmal Larad von Telgar überzeugen konnten …«
    Sie sprach den Satz nicht zu Ende.
    »Es muß etwas geschehen, F’nor. Ich weiß genau, was F’lar 265
    vorhat. Er wird versuchen, irgendwie zum Roten Stern zu gelangen, und sei es nur, um den Baronen zu beweisen, daß sie im Unrecht sind. Oh, ich könnte Robinton erwürgen. F’lar denkt immer wieder über seine Bemerkung nach. Aber diesmal geht nicht er – nicht er…«
    Sie schien über ihre eigenen Worte erschrocken und warf Brekke einen ängstlichen Blick zu.
    Brekke sah ihr ruhig in die Augen.
    »Ich verstehe Sie, Lessa«, sagte sie langsam. »Ja, ich verstehe Sie gut.«
    F’nor spürte mit einemmal ein Prickeln im Nacken.
    »Ach was«, wehrte Lessa ab, »ich glaube, ich bin überreizt.
    Ich sehe Gespenster. Diese Unsicherheit macht mich nervös.
    Vergeßt, was ich gesagt habe!« Sie erhob sich und verließ fluchtartig den Raum.
    F’nor starrte ihr kopfschüttelnd nach. Als er sich endlich Brekke zuwandte, sah er, daß sie Tränen in den Augen hatte. Er zog sie an sich.
    »Paß auf, ich ruhe mich jetzt eine Weile aus, und dann sehe ich auf dem Fort-Weyr selbst nach dem Rechten. Wenn es dich nicht stört, nehme ich Grall mit. Sie ist die älteste Feuerechse, die wir besitzen, und ich habe sie gut abgerichtet. Wenn jemand den Sprung schafft, dann sie. Nun, was hältst du davon?«
    Sie klammerte sich an ihn und küßte ihn so leidenschaftlich, daß er für kurze Zeit alle Probleme vergaß.
     
    Der Felsenpfad zu den Sternsteinen des Fort-Weyrs wurde von Fackeln erhellt, und F’nor erkannte die Silhouetten der Wachreiter.
    Lioth ist hier und der Grüne, der Nabol zugeteilt wurde, berichtete Canth, als er zur Landung ansetzte.
    N’ton trat aus dem Schatten und begrüßte den braunen Re iter
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