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Pern 02 - Die Suche der Drachen

Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Pern 02 - Die Suche der Drachen
Autoren: Anne McCaffrey
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kennen.« Der Weyrführer ging nervös auf und ab.
    »Dann brauche ich noch jemanden, der Nabol im Auge behält.«
    »Insekten und Meron von Nabol – eine gute Zusammenstel-lung«, meinte der Harfner spöttisch. Dann zuckte er mit den Schultern. »Wer weiß, vielleicht ist es sogar von Nutzen für uns, wenn er den Roten Stern beobachtet. Solange er damit beschäftigt ist, wissen wir, daß wir noch Zeit haben. Den Augen eines Rachsüchtigen entgeht sicher wenig.«
    »Kein schlechter Gedanke, Robinton.«
    F’lar nickte.

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    »N’ton, Sie nehmen sich den Mann vor! Achten Sie auf jedes Wort und jede Reaktion. Wir dürfen nicht noch einmal den Fehler begehen, Meron zu unterschätzen.«
    Als F’nor Brekke von der Begegnung mit Larad erzählte, war sie sichtlich beunruhigt.
    »Larad täuscht sich«, erklärte sie mit Entschiedenheit.
    »Die Würmer bedeuten die Lösung des Problems – die einzige Lösung. Eine Expedition zum Roten Stern bringt nichts, auch wenn die Bewohner von Pern das nicht einsehen wollen.«
    Sie machte eine kleine Pause.
    »Es erleichtert mich irgendwie, daß F’lar Meron von Nabol überwachen läßt. Der Mann ist krankhaft veranlagt.«
    Plötzlich keuchte sie und krallte ihre Finger um F’nors Handgelenk.
    »Was ist los?« Er legte schützend die Arme um sie.
    Brekke sah ihn mit angsterfüllten Augen an.
    »Daß ich nicht früher daraufgekommen bin! Meron besitzt eine Bronzeechse, etwa so alt wie Grall und Berd. Weiß jemand, ob er sie abgerichtet hat?«
    »Wir haben allen Baronen gezeigt, wie man …«
    F’nor unterbrach sich, als er erkannte, worauf Brekke hin-auswollte.
    »Nein, nein, Brekke. Das schafft er nicht! Es fällt den kleinen Geschöpfen außerordentlich schwer, sich zu orientieren.
    Asgenar erzählte mir, daß sich sein Rial nur zu kurzen Botenflügen innerhalb der Burg gebrauchen ließe.«
    »Aber Meron hat sein Tier schon länger. Es könnte weiter entwickelt sein …«
    F’nor blieb skeptisch.
    »Der Mann wird es nie lernen, richtig mit den Echsen um-zugehen. Er verhält sich ihnen gegenüber viel zu herrisch.«
    »Weshalb zeigt er sich dann so fasziniert vom Roten Stern?
    Was könnte er sonst im Sinn haben, als eine Bronzeechse hinzuschicken?«

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    »Aber er weiß doch, daß die Drachenreiter es nicht wagen, ihren Tieren den Sprung zu befehlen.
    Und eine winzige Echse …«
    »Er traut den Drachenreitern nicht. Weshalb sollte er ihren Erklärungen Glauben schenken? F’nor, du mußt F’lar Bescheid sagen!«
    Der braune Reiter versprach es ihr, schon um sie zu beruhigen. Sie wirkte immer noch zerbrechlich dünn, und er wußte, daß es wichtig war, jede Aufregung von ihr fernzuhalten.
     
    Am nächsten Tag hatte er genug damit zu tun, sein Geschwader unbemerkt in den Südkontinent zu bringen, und so dachte er erst am Abend an sein Versprechen.
    Um seine Vergeßlichkeit wiedergutzumachen, ließ er Canth Brekkes Theorie an Lioth weitergeben. Falls N’ton das Gefühl hatte, daß etwas Wahres an der Sache war, konnten sie F’lar immer noch verständigen.
    Er traf den Bronzereiter von Fort am Tag darauf, als er in einem von Larads Tälern Larven aussetzte. Mit einem Anflug von Neid sah F’no r, daß die gesamte Anbaufläche mit einer neuen Gemüsesorte bepflanzt war, die als Delikatesse galt und nur auf Telgar – und dem Hochland gedieh.
    »Brekke hat vielleicht gar nicht so unrecht«, gab N’ton zu.
    »Die Wachtposten erzählen, daß Meron oft lange Zeit durch das Fernrohr schaut und dann plötzlich seiner Echse in die Augen starrt, bis das Tierchen scheu wird und aufzuflattern versucht. Gestern floh das arme Ding sogar ins Dazwischen.
    Meron hatte eine fürchterliche Laune, als er Fort verließ, und er verfluchte das ganze Drachenvolk.«
    »Konnten Sie erkennen, was er betrachtet?«
    N’ton zuckte mit den Schultern.
    »Schwer zu sagen. Gestern gab es wieder viele Wolken. Für kurze Zeit deutlich sichtbar war nur dieser Ausläufer, der an Nerat erinnert.«

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    F’nor wußte ge nau, was er meinte – eine graue Masse, die sich entgegen der Rotationsrichtung zungenförmig verjüngte.
    »Manchmal«, fuhr der Bronzereiter mit einem leisen Lachen fort, »bilden die Wolken bessere Bezugspunkte als das, was darunter liegt. Vor kurzem entdeckte ich eine, die genau die Umrisse eines Mädchenkopfes mit langem, wallendem Haar hatte. Faszinierend.«
    F’nor nickte. Er hatte sich selbst mehr als einmal vom Spiel der Wolken ablenken lassen, wenn er den Roten Stern
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