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Per Saldo Mord

Per Saldo Mord

Titel: Per Saldo Mord
Autoren: A. A. Fair
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her.«
    »Ich hab’ nicht die Absicht, ihm in die Quere zu kommen.«
    »Ach, wirklich? Und was hast du eigentlich vor? Vermutlich darf ich später deine glorreichen Ideen wieder ausbaden. Nimm dich bloß in acht, Donald!«
    »Genau das hab’ ich vor: mich in acht zu nehmen und nur um meine eigenen Angelegenheiten zu kümmern. Ich wollte, andere Leute täten das gleiche.«
    Bertha schnaubte entrüstet, sah mich wütend an, sauste hinaus und knallte die Tür hinter sich zu.
    Ich wartete zwei Minuten und schlenderte hinter ihr her. Im Korridor lief ich Sergeant Sellers in die Arme. Er lungerte vor den Fahrstühlen herum.
    »Was ist los, Sergeant?« erkundigte ich mich höflich. »Streikt der Lift?«
    »Nein, Sie Schlaumeier. Ich behalte Sie nur im Auge. Ihre Miene gefällt mir nicht. Wohin gehen Sie?«
    »Aufs Örtchen«, erwiderte ich und klimperte mit dem Schlüsselbund in meiner Tasche. »Kommen Sie mit?«
    »Rutschen Sie mir den Buckel runter!«
    Ich schlenderte weiter. Sergeant Sellers folgte mir mit den Augen. Als ich vor der bewußten Tür anlangte, fummelte ich mit einem x- beliebigen Schlüssel am Schloß herum und gab gleichzeitig mein Klopfzeichen. Elsie öffnete die Tür einen Spalt breit und fragte erschrocken: »Donald?«
    »In Ordnung, Elsie. Lassen Sie mich rein.« Ich zwängte mich an ihr vorbei, machte die Tür zu und verriegelte sie geräuschvoll.
    »Also, das ist wirklich die Höhe!« erklärte Hazel Downer entrüstet.
    »Wieso? Was stimmt hier denn nicht?«
    »Alles!«
    »Die Zeit reichte leider nicht dazu, um die sanitären Einrichtungen auszuwechseln«, entgegnete ich. »Aber Spaß beiseite, Hazel. Die Polente ist Ihnen auf den Fersen. Sergeant Sellers schnüffelt draußen im Korridor herum.«
    »Hol ihn der Teufel! Mit welchem Recht knufft der mich eigentlich andauernd herum? Ich hab’ nichts verbrochen.«
    Elsie starrte mich aus weit aufgerissenen Augen an. Ich nickte ihr beruhigend zu. »Na. schön, Hazel, und was wollen Sie von uns?«
    Sie musterte mich forschend. »An sich wollte ich Ihnen einen Auftrag geben; aber ich weiß nicht, ob Sie der richtige Mann dafür sind. Ich hatte mir einen Privatdetektiv anders vorgestellt.«
    »Wie denn?«
    »Na, wie so eine Art Kraftprotz mit Riesenfäusten und ordentlichen Muskelpaketen.«
    »Mr. Lam benutzt seinen Grips, und das kann nicht jeder von sich behaupten«, bemerkte Elsie spitz.
    Hazel Downer warf einen Blick auf ihre Umgebung und murmelte: »Mir scheint, Sie haben recht!«
    Ich sagte ungeduldig: » Was soll das Geschwätz! Sie haben’s sich offenbar anders überlegt, Hazel. Schön, dann mach’ ich mich jetzt auf die Socken und lotse Sergeant Sellers auf die Straße runter. Sie gehen zurück ins Büro, Elsie. Hazel muß für sich selbst sorgen. Höchstwahrscheinlich werden Sie unten Frank Sellers in die Arme laufen Hazel. Sie werden ihm in der nächsten Zeit wohl ziemlich oft begegnen. Er ist ganz wild auf Sie.«
    Hazel Downer sah erschrocken aus. »Herrje, ich hab’ keine Ahnung, wo seine verdammten fünfzig Tausender hingekommen sind. Herb Baxley war ein Schürzenjäger und eine wahre Pest. Ich weiß nicht mal, woher der Kerl meine Telefonnummer hatte.«
    Ich streckte mich und gähnte. »Wozu erzählen Sie mir das? Ihrer Meinung nach bin ich ja doch nicht der richtige Mann für den Job.«
    Ihre Augen schätzten mich ab. »Vielleicht sind Sie doch der richtige — unter anderen Umständen und in einer anderen Umgebung.«
    »Für den Moment müssen Sie schon mit dieser Umgebung vorliebnehmen. Also, worum handelt es sich?«
    »Sie sollen einen Mann für mich ausfindig machen. Er heißt Standley Downer. «
    »Und wer oder was ist Standley Downer? Ein Verwandter?«
    »Der verdammte Hundesohn hat sich aus dem Staub gemacht und meine ganzen Moneten mitgenommen. Außerdem bin ich mit ihm verheiratet; aber darauf pfeife ich. Ich möchte mein Geld wiederhaben.«
    »Wo hatten Sie das Geld her, und wieviel war es denn?« fragte ich.
    »Ein Onkel hat es mir vermacht. Es waren 60 000 Dollar.«
    »Netto?«
    »Ja. Erbschaftssteuern und alles andere bereits abgezogen.«
    »Können Sie das beweisen?«
    »Natürlich. Sie brauchen nur die Akten einzusehen.«
    »Genau das hab’ ich auch vor«, erklärte ich warnend.
    Sie biß sich auf die Lippen und überlegte. »Also, es existieren keine Unterlagen über die Erbschaft. Mein Onkel war ein ausgesprodiener Individualist. Für Banken hatte er nichts übrig und für das Finanzamt auch nicht. Er wollte immer sein
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