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People Always Leave

People Always Leave

Titel: People Always Leave
Autoren: Alec Cedric Xander
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zum Telefon.
     
    Wo bin ich nur?, fragte sich Nathan, als er sich am Rande einer Brücke, umgeben von dichtem Nebel, wiederfand. Seinen Körper schmückte nichts – außer ein schmales, weißes Tuch, das um seine Hüfte gewickelt war. Verdutzt sah er hinunter und versuchte das Wasser in der Tiefe zu erkennen. Sein Blick schweifte in die Ferne – hinaus über das endlose Meer.
    „Nathan!“, hörte er plötzlich seinen Namen rufen. Fragend drehte er sich um. Doch durch die dichten Schwaden konnte er nur eine schattenhafte Gestalt erkennen. „Es ist zu früh“, sagte diese bekannte männliche Stimme.
    „Nein“, flüsterte Nathan angsterfüllt und ließ sich, ohne darüber nachzudenken, in die Tiefe fallen.
    „Blutdruck weiter fallend!“, hörte er jemanden sprechen, als seine Füße den Grund des Meeres berührten. Kurz darauf registrierte er einen Stich im linken Arm.
    Die geheimnisvolle Finsternis, die ihn umgab, war alles andere als angenehm.
    Ich will das nicht. Ich will hier weg.
    Er blickte über sich. Mit all seiner Kraft schwamm er hinauf und lächelte erleichtert, als er frische Luft in seine Lunge atmen konnte.
    Doch wo war die Brücke? Verwirrt sah er um sich. Überall nur Wasser. Auf einmal wurde alles um ihn herum immer heller – bis ihn das grelle Licht erfasste. Für einen kurzen Augenblick fühlte er sich wie weggetreten.
    Gestrandet auf einer kleinen Insel, kam Nathan wieder zu sich. Zerstreut stand er auf und musterte die Umgebung. Die Sonne schien angenehm herab und ließ das Grün der vielen Palmen und Blumen idyllisch funkeln und glitzern. Vögel zwitscherten, Papageien flogen umher.
    In unmittelbarer Nähe lachten mehrere Personen. Leicht verwirrt blickte er nach links zu zwei Männern, die in einem Hauch von Nichts herumalberten und sichtlich glücklich waren.
    Ist dies etwa das Paradies? Er machte ein paar Schritte nach vorn und sah den beiden Verliebten eine Weile zu. Sie schienen so zufrieden zu sein, dass er sich automatisch mit ihnen freuen musste. Nathan lächelte, doch dann hörte er ein seltsames Geräusch hinter sich. Es klang nach einem Summen – einem Schwarm wütender Wespen, der sich ihm näherte. Das Brummen wurde lauter und lauter. Stockend drehte er sich um. Erneut traf ein viel zu blendendes Licht auf ihn. Sekunden später erfasste es ihn. Da war er wieder – Schmerz. Laut schrie er auf.
    Löse ich mich jetzt etwa in Luft auf?
     

1. KAPITEL
     
    W irklich alles um Nathan herum war schwarz. Nichts konnte er erkennen. Doch war da dieses seltsame Geräusch. Es kam ihm bekannt vor – was war es? Er spürte, wie seine Stirn sich zu runzeln begann. Langsam öffnete er die Augen und beugte sich ein Stückchen hoch.
    Wo bin ich nur? Ein flüchtiger Blick in ein leicht verschwommenes, schattenhaftes Gesicht folgte, bis ihn Schwindel überrollte und er die Augen gezwungenermaßen wieder schließen musste. Nathan versuchte zu verstehen. Abermals öffnete er vorsichtig die Lider und schaute nach rechts auf ein großes Fenster, das gekippt war. Fahles Licht schien durch die Scheibe, das trotzdem viel zu grell war. Er blinzelte. Dieses seltsame Geräusch, welches er zu kennen meinte, kam von Vögeln, die draußen umherflogen und zwitscherten.
    Plötzlich sagte jemand seinen Namen: „Nathan?“ Bis er realisierte, was um ihn herum geschah, dauerte es einige Sekunden.
    Stutzend sah er an sich hinab. Erst jetzt erkannte er, dass er auf einem Bett lag. Angespannt blickte er auf den Schlauch vom Tropf, der an seinem Arm befestigt war.
    Tot bin ich anscheinend nicht – und wenn doch, dann ist es die Hölle.
    „Nathan?“, erklang die tiefe Stimme erneut. Unruhig blickte Nathan zu dem Fremden, der sich langsam von einem Stuhl erhob, der vor dem Bett stand.
    „Willkommen zurück“, lächelte er.
    „Hä, was?“, murmelte Nathan.
    „Sie haben es geschafft“, erklärte der Mann.
    Voller Hoffnung gingen Nathans Mundwinkel nach oben. „Echt?“
    „Ja.“
    „Bin ich tot?“, freute er sich schon.
    „Nein, wir konnten sie zurückholen.“
    Jeder normal denkende Mensch wäre wohl über diese Worte glücklich gewesen – Nathan aber nicht. Beleidigt wie ein Kleinkind verschränkte er die Arme.
    „Wo bin ich?“, wollte er wissen. Doch der Fremde zögerte und blickte stattdessen nach rechts. Nathan folgte der Gestik. Eine weitere Person stand dicht neben ihm.
    Wow, dachte Nathan für einen Augenblick, als er den Jüngeren kurz musterte. Ein markantes Gesicht, kurzes Haar und grüne
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