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Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Titel: Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten
Autoren: Paul Williams
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ver-dreckt, stank und keuchte vor Verzweiflung. Stel griff hinunter, hob sie herauf, duckte sich auf das Deck hinaus und brachte sie am Steuer vorbei nach hinten, als die anderen sich in einem Halbkreis sammelten, drehte er sich zornig um und sagte: »Habt ihr nichts Besseres zu tun? Fahrt los!«
    »Wenn ich es sage, Stel.«
    »Ja, natürlich, Portain. Inzwischen verschwinde mit deinem Fischbauchgesicht.«
    Die anderen gingen weg, aber Portain blieb stehen, als Stel Raydi auszog, in einem Eimer Flußwasser heraufholte und sie am ganzen Körper wusch. Dailith brachte Seife und Handtücher. Stel rieb sie mit einem Handtuch ab, dann wickelte er sie in das zweite.
    Raydi weinte und zitterte die ganze Zeit. Als Stel sie gesäubert hatte, setzte er sich ins Heck nahe an das sich langsam drehende Schaufelrad und drückte sie an sich. Das Häufchen mit ihren Kleidern daneben stank noch immer. Dailith band die Sachen an ein Tau und hängte sie an einer Stange in den Fluß. Portain blieb weiter mit grimmigem Gesicht stehen, als das Mädchen endlich aufhörte zu schluchzen und wenig von der Suppe trank, die Dailith gebracht hatte. Als der alte Gardist sich hinüberbeugte und sie küßte, lä-
    chelte sie schwach und streckte ihm die Hand entgegen.
    »Dailith, geh!« verlangte Portain. Er schaute sie an und gehorchte unverzüglich.
    »Stel, wenn du meinst, du kannst ...«
    »Warte, Port! Bitte. Es tut mir leid. Ich entschuldige mich. Weißt du, sie ist meine Tochter. Sie war die ganze Zeit da unten. Bitte.«
    Der Gardehauptmann machte immer noch ein zorniges Gesicht. Stel beugte sich vor und küßte sie auf den Knöchel. »So. Ist das genug Pelbar-Unterwürfigkeit?«
    Portain errötete und ging. Stel drückte Raydi fest an sich, schauderte leicht und flüsterte: »Dieser Bastard. Dieser lausige Bastard.«
    »Vater!«
    »Ein gutes Wort. Du mußt es dir merken. Gut, um es vor sich hinzumurmeln. Aber du bist ja eine Frau, da brauchst du das nicht.«
    »Vater. Bist du nicht wütend?«
    »Nein. Ich bin zu sehr vor den Kopf geschlagen.
    Wenn ich mir vorstelle, daß du die ganze Zeit da unten warst. Du hättest sterben können! Später werde ich wütend sein. Ich muß mich erst an den Gedanken gewöhnen, ehe ich wütend werden kann.«
    Raydi kicherte leise. Stel hielt sie an sich gedrückt, und beide lachten wie Verschwörer unter dem Rumpeln und Spritzen des aufrauschenden Heckrades.

FÜNF
    Zwei Tage später stand Ahroe in Threerivers in der Zentralstraßezwischen denUnterkünftenderAbgeord-

    neten und fragte sich, ob die Straße den Baustellenver-kehr aushalten würde, ohne ein Schlammbad z u werden. Hundert Ladungen Flußkies hatten nicht allzuviel genützt. Es blieb nur noch wenig Zeit, um mehr daran zu tun, aber die schweren Bauwagen gruben tiefe Furchen hinein, die sich bald mit Regen füllten.
    Sie beschloß, das für den Augenblick gut sein zu lassen. Als sie sich abwandte, trabte Garet heran. »Ein Funkspruch aus Pelbarigan, Mutter.«
    Sie bemerkte seinen Gesichtsausdruck. »So schlimm, was? Boot zusammengebrochen?«
    Garet reichte ihr das bekritzelte Formular des Fun-kers. Die Nachricht kam von Sagan, der Protektorin: »S.S. ›Tatkraft‹ einen Tag jenseits von Nordwall. Raydi in Bilge versteckt, wurde soeben erst entdeckt. Ist gesund. Portain fragte um Rat, und ich erlaubte ihnen, sie mitzunehmen. Stel einverstanden. Sie hatte mir eine ir-reführende Nachricht hinterlassen. Werde mich damit später befassen. Du kannst Einspruch erheben, wenn du willst. In diesem Fall schicken wir einen Gardisten mit ihr stromabwärts. Entscheide dich bald. Habe das Boot anhalten lassen. Signal in Nordwall nur schwach. Höre, die Unterkünfte machen Fortschritte. Avens Segen. Sagan, Prot.«
    Garet machte ein grimmiges Gesicht. »Das hat er also auch verpfuscht.«
    »Wer? Was?«
    »Vater. Nicht einmal um sie hat er sich gekümmert.«
    »Du darfst ihn jetzt nicht mehr so nennen, Garet. Er hat das Recht, dich zu verleugnen. Ich verstehe allmählich auch, warum er davon Gebrauch gemacht hat.«
    »Du stellst dich also auch auf seine Seite. Möchtest du, daß ich fortgehe?«
    »Ich habe zuviel zu tun, um mich damit zu befassen. Jetzt laß bitte eine Dankesbotschaft an die Protektorin schicken und sag ihr, ich bin einverstanden, daß Raydi mitfährt! Kümmere dich darum! Auf dem Rückweg fragst du Misque, ob sie glaubt, daß die Peshtak einverstanden wären, wenn wir ihre Hilfsar-beiter mit ein paar Sentani zusammen unterbringen.
    Wenn nicht,
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