Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Titel: Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten
Autoren: Paul Williams
Vom Netzwerk:
müssen wir noch mehr bauen.«
    »Sie kommen also?«
    »Noch nicht einmal das wissen wir. Aber wir müssen darauf vorbereitet sein und hoffen.«
    »Du wirst wirklich naß, Mutter. Ich hole dir einen Regenumhang.«
    »Garet ...«
    »Was?«
    »Warum bist du so sehr gegen Stel? Ich verstehe nicht ...«
    Garets Kiefer zuckte. »Ich kümmere mich um den Funkspruch.« Ahroe sah ihm nach, als er mit schnellen Schritten die regennasse Straße hinunterging.
    Es regnete überall, und flußaufwärts schlug die Mannschaft des Dampfbootes in Kälte und Nässe Holz.
    »Sie wird arbeiten müssen, Stel. Mitnehmen müssen wir sie vielleicht, aber sie kann nicht einfach ...«
    »Verlangst du, daß sie Holzblöcke schleppt, Gardehauptmann?«
    »Hast du gar keinen Respekt? Hier muß Ordnung herrschen! Ich habe ...«
    »Ich will nicht mit dir streiten, Gardehauptmann.
    Ich möchte mit dir auskommen. Ich habe Raydi nicht zum Mitfahren aufgefordert. Im Augenblick fischt sie. Für uns.«
    »Sie fischt? Im Regen? Was hofft sie denn zu fangen bei einem solchen Wetter ...«
    Vom Fluß her kam ein Schrei. Portain machte ein erschrockenes Gesicht. »Nichts passiert«, sagte Stel.
    Sie drehten sich um, als Raydi grinsend um den gro-
    ßen Motor herumgelaufen kam und einen drei Spannen langen Wels, der gegen das Bootsgeländer schlug, in einem Netz hochhielt.
    »Gute Arbeit, Baby«, rief Stel. »Jetzt mach ihn sauber!«
    »Saubermachen? Pfui!« Ihre Stimme klang schrill.
    »Laß nur! Ich mach es schon. Sobald wir fertig sind.
    Sieh mal nach, ob nicht noch einer im Fluß ist.«
    »Du verwöhnst sie, Stel.«
    »Schon mal einen Wels saubergemacht, Gardehauptmann?«
    »Du, ich lasse mich nicht ...«
    »Komm mit! Ich zeige es euch gleich beiden. Man weiß nie. Vielleicht mußt du es einmal tun. Gute Übung für Schwertkämpfer. Jetzt schieb diesen Block bitte noch ein Stück weiter.« Er grinste sie an. Sie schob den Block, Stel duckte sich darunter, hob ihn hoch und ging damit auf das Boot zu.
    »Portain«, sagte Aintre. »Laß ihn doch in Ruhe! Er tut, was er kann. Er könnte dein Vater sein. Und er war nie in der Garde.«
    »Nicht ganz mein Vater. Er hat ein zu loses Maul für einen Mann.«
    »Ich glaube, eigentlich magst du ihn. Du bist nur nicht an soviel Temperament gewöhnt.«
    Portain seufzte. »Wir haben noch eine Menge Holz zu schlagen. Ich bin schon ganz verschrumpelt vor Nässe. Wo ist Dailith?«
    »Er zerhackt die Blöcke auf dem Boot. Wirklich, Gardehauptmann, wenn du nicht ruhiger wirst, wird das eine fürchterliche Reise. Das Wetter ist schon schlimm genug. Schließlich habe ich gesehen, wie er dich auf den Knöchel geküßt hat. Wieviel Pelbar-Unterwerfung verlangst du denn?«
    »Das hast du also gesehen. Aber er hat es so getan, als wolle er mich anspucken. Ihm liegt nichts an Schicklichkeit. Ich bin jünger und habe die Leitung.
    Irgendwie muß ich doch für Ordnung sorgen.«
    »Er war verstört wegen seiner Tochter. Das hast du doch gesehen. Zu diesem Zeitpunkt hast du nur ge-stört.«
    »Ich habe das Gefühl, als löste sich diese ganze Expedition auf und gleitet mir aus den Händen. Stel mußte mitkommen, wegen des Motors. Aber sonst interessiert ihn nichts.«
    »Er ist gar nicht so übel. Irgendwie hat es Ahroe, die Leiterin der Garde, mit ihm ausgehalten, und die Protektorin auch. Sieh doch, was er alles geleistet hat.«
    »Aber du kennst ihre Geschichte. Die ganze Zeit nichts als rücksichtsloser Liberalismus. Unordnung.
    Beinahe Chaos. Und wieviel Beachtung schenkt er denn Ahroe und all ihrer Arbeit? Sogar Garet verab-scheut ihn. Ahroe hat ihn immer wieder herausgeholt, wenn er in ein Schlamassel geraten war. Und was ist jetzt mit dem anderen, diesem Desdaan?«
    »Davon weiß ich nichts. Ich bin immer noch erstaunt, daß du das so sehen kannst. – Seht! Er kommt zurück.«
    »Keine Blöcke mehr?« fragte Stel. »Hier, Gardehauptmann. Hau diese beiden Äste ab, dann werde ich mit dem da schon fertig. Nur noch ein paar. Ich wünschte, wir hätten mehr Eiche. Das Tieflandszeug hier verbrennt zu schnell.« Er blieb stehen und schaute die beiden an. »Was ist los?«
    »Nichts. Wir sind naß, das ist alles.«
    »Kälte und Nässe haun uns noch in die Fresse.
    Vom Winter ein Teil schlägt zu wie ein Beil. Wir haben kein Glück, doch wir gehn nicht zurück.« Er grinste die beiden an. Dann hievte er den Block hoch und sagte: »Ich bin bloß froh, daß die alte ›Pusterich‹ noch funktioniert.«
    »Kannst du eigentlich nie etwas
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher