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Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium
Autoren: Alan Dean Foster
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umherwehenden Schnee blinzelnd trotzend begann Flinx, darauf zuzurennen, während er die sich windende Pip so eng an seine Brust drückte, wie er konnte, ohne dabei zu riskieren, ihren angelegten Flügel noch weiter zu beschädigen. Während er sich dem Schiff näherte, führte er automatisch einen oberflächlichen Scan mit seinem Talent im Inneren des Skimmers durch. Doch da befand sich nur ein männlicher Pilot, dessen Emotionen kontrolliert, auf sich konzentriert und nicht feindselig waren.
    Sobald sich das seitliche Portal öffnete, hastete er hinein, da er keine Zeit vergeuden und dem Piloten nicht die Gelegenheit geben wollte, sich nach der Person zu erkundigen, die ihn angeworben hatte. Flinx war sich sicher, dieses Thema in einer späteren Unterhaltung umschiffen zu können. Wie jeder, der im wilden und unzivilisierten Hinterland von Gestalt unterwegs war, interessierte sich der Pilot des Skimmers vermutlich vor allem dafür, ob er die Bezahlung für seine Dienste erhielt. Solange er diese bekäme, würde er keine Fragen bezüglich der Quelle dieser Entlohnung stellen.
    »Setzen Sie sich, Bürger«, rief eine schroffe, leicht verärgerte Stimme aus der Nähe der vorderen Konsole. »Ich bringe Sie so schnell nach Tlossene, wie es das Wetter zulässt.« Wie Flinx gehofft hatte, machte sich der beschäftigte Pilot nicht die Mühe zu fragen, wo Anayabi steckte.
    Als sie über den Baumwipfeln dahinschwebten, beschleunigte der Skimmer, und Flinx konnte durch einen durchsichtigen Teil der Schiffsverkleidung sehen, wie die Behausung des toten Meliorares langsam in der Ferne verschwand. Den Schaden, der durch seine geheimnisvolle und rätselhafte Verteidigungskraft entstanden war, hatte man vom Schiff aus nicht erkennen können.
    »Laufen Sie da hinten nur rum, wenn Sie das unbedingt müssen«, riet ihm der Pilot. »Wir könnten in einige Luftlöcher geraten, und ich will nicht dafür verantwortlich sein, wenn Sie gegen die Wände prallen. Ihr Flug wurde im Voraus bezahlt, aber ich schätze, das wissen Sie bereits.«
    Das wusste Flinx zwar nicht, aber er war dankbar, dass dem so war. So konnte er sich zurücklehnen und die Reise genießen, ohne Verhandlungen über entsprechende Zahlungen führen zu müssen.
    Der Pilot stellte den Skimmer auf Autopilot und schwang sich auf seinem Sitz herum, um seinen einzigen Passagier genauer in Augenschein zu nehmen. »Dann erzählen Sie mal – wie stehen die Dinge in diesem Teil des Nordlands? Es geht das Gerücht, dass sich mehrere NaTl-Sucher-Dörfer zusammenschließen wollen, um gegen …«
    Sein Geplapper endete völlig abrupt. Da er sich um Pip kümmerte, hatte Flinx seinem Gerede nur mit halber Aufmerksamkeit gelauscht. Die andere Hälfte entdeckte nun eine eindeutige, unerwartete Störung im emotionalen Zustand des Piloten. Mit gerunzelter Stirn fokussierte Flinx sein Talent.
    Gleichgültigkeit wurde erst durch Unsicherheit und dann durch Aufregung ersetzt und zu guter Letzt in rasch aufkeimende Feindseligkeit verwandelt. Ohne zu enthüllen, dass er sich jeder dieser emotionalen Entwicklungen bewusst war, legte Flinx Pip und ihre Decke vorsichtig beiseite. Und das war nicht einfach, denn die fliegende Schlange gab ihr Möglichstes, um sich aus der Umklammerung der Decke zu befreien. Aber das gelang ihr trotz ihrer Bemühungen nicht, und selbst dann hätte sie sich mit nur einem gesunden Flügel nicht in die Luft erheben können.
    Bis Flinx Pip endlich abgesetzt hatte, hielt der Pilot bereits seine Handfeuerwaffe in der Hand und zielte auf seinen Passagier. Flinx blickte ihn gleichgültig an.
    »Habe ich irgendwas falsch gemacht?«
    »Hmm.« Der Tonfall des Piloten wurde etwas spöttischer. »Sie hätten fast meinen Skimmer zerstört und haben mich so dazu gezwungen, mir dieses unauffällige und völlig unangemessene Schiff zu mieten, bis die umfangreichen Reparaturen an meinem abgeschlossen sind. Sie haben mir etwas angetan, worauf ich mir noch immer keinen Reim machen konnte. Und wenn ich auch nur den Eindruck habe, dass Sie das noch mal versuchen, werde ich nicht zögern, sondern sofort schießen, bevor das, was immer Sie da tun, wirken kann. Und Sie haben die Unverfrorenheit besessen, nicht sofort zu sterben. Doch dieser kleine Makel lässt sich schneller und preiswerter beseitigen als die Schäden an meinem Skimmer.«
    Die Aufzählung reichte völlig aus, um Flinx deutlich zu machen, mit wem er es hier zu tun hatte. Je genauer er die Gefühle seines Piloten unter die
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