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Party Prinzessin

Titel: Party Prinzessin
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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der Schweinebucht haben wir in Geschichte durchgenommen: In den Sechzigerjahren kam eine Gruppe von Militärstrategen auf die Idee, dass eine Gruppe von Exilkubanern unter amerikanischer Führung in Kuba einmarschieren und Fidel Castro stürzen könnte. Sie haben John F. Kennedy, der damals Präsident war, dazu überredet, sein Okay zu geben, aber als die Leute in der Schweinebucht landeten, mussten sie leider feststellen, dass ihnen die Kubaner weit überlegen waren, und dass sich außerdem niemand die Mühe gemacht hatte, nachzuprüfen, ob sich die Berge, in die sie sich im Notfall hätten flüchten sollen, in diesem Teil der Insel befanden (was nämlich leider nicht der Fall war). Historiker und Soziologen haben den Vorfall in der Schweinebucht auf das Phänomen des so genannten »Gruppendenkens« zurückgeführt, das auftritt, wenn in einer Gruppe jeder seine persönliche Meinung der vermuteten Gruppenmeinung anpasst, wodurch die Gruppe Entscheidungen trifft, die einzelne Mitglieder dieser Gruppe niemals getroffen hätten, weil sie nämlich eindeutig falsch sind. Z.B. damals bei der NASA, als sie so darauf fixiert waren, die Challenger-Raumfähre zu einem bestimmten Termin zu zünden, dass sie nicht auf die Warnungen der Ingenieure gehört haben. Tja, und dann ist die Challenger explodiert. Und GENAU das ist uns jetzt mit den Mülltonnen passiert. Mrs Hill (die man wahrscheinlich mit Fug und Recht als eine Gruppendenken-Ermöglicherin bezeichnen muss – sie hat nämlich nicht gerade viel unternommen, um uns aufzuhalten. Genau genommen sogar GAR NICHTS. Lars genauso wenig. Aber der kriegt sowieso kaum noch irgendwas mit, seit er sein neues Sidekick-Handy hat) hat sich geweigert, uns zu helfen, die Situation irgendwie in den Griff zu bekommen, indem sie uns zum Beispiel die fehlenden fünftausend Dollar leiht. Was ich ehrlich gesagt ziemlich mies von ihr finde, weil Mrs Hill als unsere Beratungslehrerin ja wohl zumindest teilweise für das Debakel mitverantwortlich ist. Klar, ich bin Schulsprecherin und letzten Endes liegt die Verantwortung bei mir, keine Frage. Aber wir haben ja nicht grundlos eine Beratungslehrerin zur Seite gestellt bekommen. Ich bin schließlich erst fünfzehn Jahre und zehn Monate alt. Es kann doch wohl nicht angehen, dass ich die GESAMTE Last auf meinen zarten Schultern tragen muss. Mrs Hill sollte wenigstens einen kleinen Teil der Verantwortung übernehmen, finde ich. Wo war sie denn, als ich unser gesamtes Jahresbudget auf einen Schlag für aberwitzig teure Mülltonnen mit eingebautem Dosenshredder verpulvert habe?
    Tja, ich weiß, wo: Sie hat ihrer Leidenschaft für Pullover mit aufgestickter amerikanischer Flagge gefrönt und im Lehrerzimmer den Home-Shopping-Kanal geschaut, statt uns beratend zur Seite zu stehen!
    Na toll. Und jetzt werde ich auch noch von Grandmère angebrüllt.
    »Du konzentrierst dich nicht auf das, was ich sage, Amelia. Bildest du dir etwas ein, ich führe hier Selbstgespräche?«
    »Natürlich konzentriere ich mich, Grandmère.«
    Dabei müsste ich mich vor allem in einem Fach konzentrieren, nämlich in Wirtschaft. Dann würde ich vielleicht lernen, etwas besser auf mein Geld aufzupassen.
    »Ja, das merke ich«, schnaubte Grandmère. »Was habe ich denn gerade gesagt?«
    »Öh. Hab ich schon wieder vergessen.«
    »John Paul Reynolds-Abernathy der Vierte. Sagt dir der Name etwas?«
    O Gott. Nicht schon wieder. Das ist nämlich Grandmères neueste fixe Idee. Sie will sich ein Grundstück am Meer kaufen.
    Wobei Grandmère sich natürlich nicht mit irgendeinem ordinären Grundstück am Meer zufrieden gibt. Sie will ein Grundstück im Meer. Genauer gesagt: eine Insel.
    Ganz genau. Ihre eigene Insel.
    Und zwar die Insel Genovia.
    Das richtige Fürstentum Genovia ist natürlich keine Insel, aber das Genovia, das Grandmère kaufen will, schon. Die Insel liegt vor der Küste von Dubai, wo zurzeit mehrere künstliche Inseln aufgeschüttet werden, die alle dicht nebeneinander liegen und sogar vom All aus sichtbar sind. Dort gibt es zum Beispiel eine Inselgruppe, die wie eine riesige Palme aussieht und deshalb auch so heißt: »The Palm«.
    Und jetzt wird gerade eine aufgeschüttet, die »The World« heißt. Die Inseln haben die Form von Frankreich und Südafrika und Indien und allen Ländern dieser Welt. Es gibt sogar eine Insel New Jersey. Vom All aus betrachtet, sieht das Ganze dann aus wie eine Weltkarte. Nämlich so:

    Natürlich nicht maßstabsgetreu. Dann hätte die
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