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Party Prinzessin

Titel: Party Prinzessin
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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verkraftet, dass ich nicht freiwillig zurückgetreten bin und IHR die Schulsprecher-Position überlassen hab. Das ist jetzt doch schon MONATE her, und ich hatte das Gefühl, dass sie es mir verziehen hat, nachdem ich meinen Vater dazu überredet hatte, in ihrer Fernsehsendung ein Interview zur europäischen Einwanderungspolitik zu geben.
    Okay, die Einschaltquoten waren nicht so hoch, wie sie es sich erhofft hatte. Aber »Lilly spricht Klartext« ist trotzdem die beliebteste Sendung im offenen Kanal des New Yorker Kabelfernsehens – jedenfalls kommt sie gleich nach der Kochshow von diesem Hell’s-Angels-Rocker, der auf dem Auspuff seines Motorrads kocht. Das ist doch schon mal was, auch wenn die Produktionsfirma, die sich die Rechte an Lillys Sendung gesichert hat, es immer noch nicht geschafft hat, sie bei einem der großen Fernsehsender unterzubringen.)
    Bericht der stellvertretenden Schulsprecherin:
    »Die Mehrwertstoffkomponenten-Tonnen für den wieder verwertbaren Müll wurden geliefert und in der gesamten Schule neben den normalen Mülltonnen aufgestellt. Es handelt sich um Spezialanfertigungen mit drei Fächern für Papier, Glas und Dosen und einem eingebauten Shredder für Getränkedosen. Die Tonnen wurden von den Schülern und Schülerinnen sehr gut angenommen. Nur mit den Aufklebern gab es ein kleines Problem.«
    Frage der Schulsprecherin:
    »Welche Aufkleber?«
    Antwort der stellvertretenden Schulsprecherin:
    »Na, die Aufkleber auf dem Deckel der Tonne. Die, auf denen Papier, Glas und Hosen steht.«
    Antwort der Schulsprecherin:
    »Du meinst Papier, Glas und Dosen. «
    Stellvertretende Schulsprecherin:
    »Nein, eben nicht. Verstehst du?«
    Schulsprecherin:
    »Okay. Wer hat die Aufkleber zum Druck freigegeben?«
    Stellvertretende Schulsprecherin:
    »Ich nehme an, die Protokollführerin, die heute nicht anwesend ist.«
    Schatzmeisterin:
    »Aber Tina kann nichts dafür. Sie ist zurzeit ein bisschen überfordert wegen der Halbjahresprüfungen.«
    Schulsprecherin:
    »Wir müssen neue Aufkleber bestellen. Papier, Glas und Hosen geht echt nicht.«
    Schatzmeisterin:
    »Wir haben aber kein Geld für neue Aufkleber.«
    Schulsprecherin:
    »Okay, dann rufen wir eben in der Druckerei an, wo die Aufkleber gedruckt wurden, informieren sie über den Fehler und verlangen sofortigen Ersatz, und zwar kostenlos, weil es ja schließlich IHR Fehler gewesen ist.«
    Stellvertretende Schulsprecherin:
    »Sag mal, Mia, schreibst du das Sitzungsprotokoll etwa in dein TAGEBUCH?«
    Schulsprecherin:
    »Ja. Na und?«
    Stellvertretende Schulsprecherin:
    »Das heißt, du hast keinen Extraordner für die SMV-Arbeit oder was?«
    Schulsprecherin:
    »Doch. Aber den hab ich irgendwie verloren. Keine Panik, ich tippe das Protokoll nachher im Computer ab. Morgen kriegt ihr alle einen Ausdruck.«
    Stellvertretende Schulsprecherin:
    »Du hast den Ordner für die SMV-Arbeit verloren?«
    Schulsprecherin:
    »Na ja, nicht direkt verloren. Ich hab eine ziemlich klare Vorstellung davon, wo er sein könnte. Aber ich komme zurzeit schlecht an ihn ran.«
    Stellvertretende Schulsprecherin:
    »Aha. Und darf man erfahren, wieso?«
    Schulsprecherin:
    »Weil ich ihn bei deinem Bruder in seinem Zimmer im Studentenheim liegen lassen hab.«
    Stellvertretende Schulsprecherin:
    »Und was hast du im Zimmer meines Bruders gemacht?«
    Schulsprecherin:
    »Hey, ich hab ihn bloß ganz normal besucht.«
    Stellvertretende Schulsprecherin:
    »MEHR nicht? Du hast ihn bloß BESUCHT?«
    Schulsprecherin:
    » Ja. Schatzmeisterin, könnten wir jetzt bitte deinen Bericht hören?«
    (Ich glaub, ich krieg die Krise. Was sollte denn bitte dieses: MEHR nicht ? Das MEHR war ja wohl ganz klar eine Anspielung auf Sex. Und dann auch noch vor Mrs Hill. Als wüsste Lilly nicht ganz genau, wie Michael und ich zu diesem Thema stehen!
    Hat sie vielleicht Angst, »Nie mehr Mais!« könnte besser sein als ihre fünf Kurzgeschichten? Nein, das glaub ich nicht. Wobei »Nie mehr Mais!« schon sehr gut ist. Die Geschichte handelt von einem jungen, sensiblen Einzelgänger, der darunter leidet, dass seine Eltern ihn auf eine bonzige Privatschule auf der Upper East Side geschickt haben, an der er sich ausgegrenzt fühlt und wo in der Schulcafeteria das Chili immer mit Mais zubereitet wird, obwohl er immer wieder in der Küche anfragt, ob sie den Mais vielleicht weglassen können. Am Schluss ist er dann so verzweifelt, dass er sich vor eine U-Bahn wirft, was wirklich eine ganz schön anrührende
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