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Party Prinzessin

Titel: Party Prinzessin
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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Leute ran!«
    Aber weil ich wusste, dass sie sich bestimmt mies fühlt – es war offensichtlich, dass sie inzwischen die Wahrheit erfahren hatte –, sagte ich bloß: »Hey.«
    »Hey.« Lilly sah zu Boris rüber, der Joshua Bell so heftig die Hand schüttelte, dass man Angst haben musste, er würde sie ihm brechen. Hinter ihm stand ein älteres Paar, bei dem es sich nur um Mr und Mrs Pelkowski handeln konnte, die das Idol ihres Sohnes schüchtern anstrahlten, und hinter den Pelkowskis standen meine Mutter, Mr Gianini und Lillys Eltern und hörten interessiert zu, was Leonard Nimoy – Mr Spock von der Enterprise! – ihnen zu erzählen hatte. »Wie geht’s?«
    »Okay«, sagte ich. »Hast du mit Benazir gesprochen?«
    »Die ist gar nicht gekommen«, sagte Lilly. »Dafür hab ich mich ganz nett mit Colin Farrell unterhalten.«
    Ich zog die Augenbrauen hoch. »Im Ernst?«
    »Klar«, sagte Lilly. »Er ist wie ich der Meinung, dass die IRA endlich endgültig entwaffnet werden muss, aber seine Vorstellungen, wie man sie dazu bringen könnte, sind ziemlich radikal. Ach so, und dann hab ich mich noch mit Paris Hilton unterhalten.«
    »Worüber hast du dich denn mit Paris Hilton unterhalten?«
    »Vor allem über den Friedensprozess im Nahen Osten. Aber sie hat mir auch gesagt, dass sie meine Schuhe total geil findet.«
    Wir betrachteten beide Lillys schwarze Converse-Turnschuhe, die sie als Tribut an ihr jüdisches Erbe mit silbern glitzernden Davidsternen bemalt und extra zur Feier des Tages angezogen hatte.
    »Die sind ja auch cool«, sagte ich. »Du, Lilly. Danke. Dass du mitgeholfen hast, die Sache zwischen mir und Michael in Ordnung zu bringen, meine ich.«
    »Wozu hat man Freunde?«, sagte Lilly achselzuckend. »Und keine Angst, ich hab Michael nichts von dem Kuss erzählt, den du JP gegeben hast.«
    »Der hatte ja auch gar nichts zu bedeuten!«, sagte ich.
    »Ja, klar«, schnaubte Lilly.
    »Wirklich nicht«, beharrte ich. Und weil ich plötzlich das Gefühl hatte, dass es das Richtige war, sagte ich: »Lilly, das mit deinen Eltern tut mir echt Leid.«
    »Ja«, sagte Lilly. »Ich hätte… ich meine, ich weiß schon seit einiger Zeit, dass es zwischen den beiden nicht so gut läuft. Morty hat sich seit seinem Studium immer mehr von der neopsychoanalytischen Schule der Psychiatrie entfernt. Er und Ruth liegen sich deswegen seit Jahren in den Haaren, aber als er in Psychoanalyse Heute vor kurzem einen Artikel veröffentlicht hat, in dem er den Jungianern eine essentialistische Grundhaltung vorwirft, kam es zum Eklat. Ruth glaubt, dass Mortys kritische Einstellung gegenüber der neopsychoanalytischen Bewegung bloß ein Anzeichen für eine beginnende Midlife-Krise ist und dass er sich als Nächstes einen Ferrari zulegt und in den Hamptons Urlaub macht. Aber Morty beharrt darauf, dass er kurz vor einem wichtigen Durchbruch in der psychoanalytischen Forschung steht. Keiner der beiden gibt nach. Deswegen hat Ruth Morty gebeten, auszuziehen, bis er sich über seine Prioritäten im Klaren ist. Oder ein Buch geschrieben hat. Je nachdem, was zuerst kommt.«
    »Oh«, sagte ich. Weil ich nicht wusste, was ich sonst dazu sagen sollte. Trennen sich Paare echt wegen SO WAS? Ich hab gehört, dass Leute sich scheiden lassen, weil einer immer vergisst, die Zahnpastatube zuzuschrauben, aber dass sich Leute wegen methodologischer Meinungsverschiedenheiten trennen?
    Na ja. Wenigstens muss ich mir keine Sorgen machen, dass so etwas je zwischen mir und Michael passieren könnte!
    »Trotzdem hätte ich es nicht für mich behalten sollen«, sagte Lilly. »Ich hätte es dir erzählen sollen. Dann hättest du vielleicht verstanden – du weißt schon… warum ich in letzter Zeit so komisch drauf war.«
    »Na ja«, sagte ich ernst. »Du hast wenigstens eine Entschuldigung für dein komisches Verhalten. Was soll ich denn sagen?«
    Lilly lachte, genau wie ich gehofft hatte.
    »Tut mir Leid, dass ich deine Geschichte nicht aus dem Heft genommen hab«, sagte sie. »Du hattest natürlich total Recht. Es wäre JP gegenüber fies gewesen. Und natürlich war der Name die totale Beleidigung für deinen Kater.«
    »Stimmt«, sagte ich und sah zu JP rüber, der in der Nähe von Doo Pak stand, der eindringlich auf Elton John einredete. »JP ist echt nett. Und weißt du…« Na ja, warum eigentlich nicht? Bis jetzt hatte das mit der Nettigkeit hervorragend geklappt. »Ich glaub wirklich, dass er auf dich steht…«
    »Hör bloß auf!«, sagte Lilly. Aber ihre
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