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Party Prinzessin

Titel: Party Prinzessin
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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hab, ihn dadurch irgendwie zu betrügen, oder?
    Besonders wenn – und das macht mir die größten Sorgen – es mir am Ende womöglich sogar noch SPASS MACHT. JP zu küssen, meine ich.
    O Gott. Ich fasse es nicht, dass ich so was überhaupt hinschreibe.
    Natürlich wird es mir keinen Spaß machen. Ich liebe nur einen und das ist Michael. Selbst wenn er mich zurzeit möglicherweise nicht zurückliebt. Ich könnte niemals Spaß daran haben, einen anderen zu küssen. NIEMALS.
    O Gott. WARUM MELDET ER SICH DENN NICHT?????

Mittwoch, 10. März, der große Auftritt
    Er hat immer noch nicht angerufen.
    Und es sind so viele Leute hier.
    Echt wahr.
    Ich kann sie zwar nicht sehen, weil Grandmère uns verboten hat, durch den Spalt im Vorhang zu schauen. »Wenn ihr das Publikum seht, kann es euch auch sehen.« Sie behauptet, es sei unprofessionell, sich im Kostüm zu zeigen, bevor der Vorhang sich gehoben hat.
    Dafür dass das Ganze eine Laienaufführung ist, redet Grandmère ganz schön oft davon, dass wir uns professionell verhalten sollen.
    Trotzdem hab ich vorhin gesehen, dass sämtliche fünfundzwanzig Stuhlreihen im Saal bis auf den letzten Platz besetzt sind. Das sind so ungefähr… fünftausend Menschen!! Oh, Sekunde. Boris sagt gerade, es wären nur sechshundertfünfundzwanzig.
    Aber das sind immer noch ganz schön VIELE. Die können ja nicht alle mit uns verwandt sein. Da draußen sitzen ganz klar auch massenhaft Promis. Bevor ich ins Plaza gefahren bin, hab ich schnell im Internet nachgeschaut und gelesen, dass Grandmères »Aide de Ferme«-Benefizgala ausverkauft ist – schon die ganze Woche über sind von Berühmtheiten aus der Film- und Musikbranche Spenden für die genovesischen Olivenbauern eingegangen. Anscheinend ist Grandmères Benefizgala mit ihrem musikalischen Tribut an die Geschichte Genovias DAS gesellschaftliche Ereignis des Abends.
    Vielleicht hab ich mich verguckt, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich vorhin Prince gesehen hab (falls er sich jetzt wieder so nennt, eine Zeit lang hatte er ja gar keinen Namen), der sich auf einen Platz am Mittelgang gesetzt hat. Und dann die ganzen Journalisten. Es sind hunderte da, die hinter dem Orchester knien und ihre Kameras gezückt halten, um uns in dem Moment, in dem sich der Vorhang hebt, zu fotografieren. Ich sehe vor meinem geistigen Auge schon die morgige Schlagzeile der Post : PRINZESSIN SPIELT PRINZESSIN . Oder noch schlimmer: EIN KUSS FÜR DIE PRINZESSIN .
    Mir schaudert es bei dem Gedanken.
    Bei dem legendären Pech, das ich immer habe, suchen die bestimmt ein Foto aus, das JP und mich beim Küssen zeigt, und bringen es dann gleich auf der ersten Seite.
    Und Michael sieht es.
    Und dann macht er garantiert Schluss mit mir.
    O Mann. Es ist echt so oberflächlich von mir, dass ich mir Sorgen darüber mache, er könnte mit mir Schluss machen, obwohl er im Moment wahrscheinlich die schlimmste Krise seines Lebens durchmacht und eindeutig andere Probleme hat, als sich Gedanken über seine kindische Freundin zu machen.
    Wieso zerbreche ich mir darüber überhaupt den Kopf, obwohl ich mich eigentlich mental auf meinen Auftritt einstimmen sollte? So will es Grandmère jedenfalls.
    Alle hinter der Bühne sind total nervös. Amber Cheeseman steht in einer Ecke und wärmt sich mit ein paar Hapkido-Schrittfolgen auf. Ling Su macht Atemübungen, die sie in ihrem Yogakurs gelernt hat. Kenny läuft wie ein Tiger auf und ab und murmelt: »Hacke-Spitze-Hacke. Hacke-Spitze-Hacke. Hände schütteln, Hände schütteln, Hände schütteln. Hacke-Spitze-Hacke.« Tina geht mit Boris noch mal seinen Text durch. Lilly sitzt schweigsam und allein da und passt auf, dass sich die lange weiße Schleppe ihres Kleids nicht verheddert.
    Sogar Grandmère hat ihre selbst aufgestellte Regel gebrochen und raucht eine Zigarette, obwohl ihre letzte Mahlzeit schon Stunden her ist.
    Nur Señor Eduardo ist die Ruhe selbst. Was daran liegt, dass er in der ersten Reihe sitzt und friedlich schläft. Seine ebenfalls uralte Gattin neben ihm schläft auch. Die beiden waren die einzigen Menschen, die ich erkannt hab, bevor Grandmère mich vom Vorhang weggezerrt hat.
    Noch zwei Minuten, dann geht er auf.
    Grandmère hat uns gerade zu sich gerufen und ihre Zigarette ausgedrückt. » Alors, mes enfants. Es ist so weit. Die Stunde der Wahrheit hat geschlagen. Der Augenblick, auf den ihr die ganze vergangene Woche so hart hingearbeitet habt, ist gekommen. Wird das Musical ein Erfolg? Oder werdet ihr
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