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Septimus Heap 05 - Syren

Titel: Septimus Heap 05 - Syren
Autoren: Angie Sage
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Prolog
    Prolog:  Eine unverhoffte Begegnung
     

    E s ist Nickos erste Nacht außerhalb des Foryxhauses, und Jenna hat das Gefühl, dass er langsam den Verstand verliert.
    Einige Stunden zuvor haben Septimus und Feuerspei auf Nickos Drängen hin ihn, Jenna, Snorri, Ullr und Beetle zum Handelsposten geflogen – das ist eine lange Reihe von Häfen an der Küste des Landes –, in dem das Foryxhaus versteckt liegt. Nicko wollte unbedingt wieder einmal das Meer sehen, und keiner, nicht einmal Marcia, mochte es ihm verwehren.
    Septimus protestierte etwas heftiger als alle anderen. Nach dem langen Flug von der Burg zum Foryxhaus war sein Drache müde, und sie hatten noch eine lange Heimreise mit dem schwerkranken Ephaniah Grebe vor sich. Aber Nicko ließ nicht mit sich reden. Er musste einfach hin, und ausgerechnet zu einem baufälligen Fischerschuppen in Hafen Nummer Drei, der zu den kleineren Häfen am Handelsposten gehörte und hauptsächlich von einheimischen Fischern benutzt wurde. Wie Nicko ihnen erzählte, gehörte der Fischerschuppen dem Bootsmann eines Schiffes, mit dem er und Snorri in all den Jahren in der Vergangenheit mehrmals von Port zum Handelsposten gefahren waren. Bei einer dieser Überfahrten hatte Nicko das Schiff vor dem Untergang bewahrt, als er einen gebrochenen Mast reparierte, und aus Dankbarkeit hatte ihm der Bootsmann, ein Mr. Higgins, einen Schlüssel für seinen Fischerschuppen gegeben und darauf bestanden, dass Nicko jedes Mal, wenn er den Handelsposten besuchte, dort übernachtete.
    Als Septimus darauf hinwies, dass inzwischen fünfhundert Jahre vergangen seien und das Angebot möglicherweise nicht mehr stehe – von dem Schuppen ganz zu schweigen –, hatte Nick entgegnet, dass es selbstverständlich noch stehe, ein Angebot sei ein Angebot. Er wolle nur mal wieder Boote um sich haben, das Meeresrauschen hören, salzige Seeluft schnuppern. Septimus ließ es dabei bewenden. Wie konnte er – oder einer der anderen – Nicko einen solchen Wunsch abschlagen?
    Und so kam es, dass er sie allen Bedenken zum Trotz am Ende der schäbigen Gasse absetzte, in der laut Nicko der Fischerschuppen dieses Mr. Higgins lag. Anschließend war er mit Feuerspei zu dem verschneiten Baumhaus in der Nähe des Foryxhauses zurückgeflogen, in dem Ephaniah Grebe, Marcia und Sarah Heap darauf warteten, dass er sie zur Burg zurückbrachte.
    Doch nach seinem Abflug hatten sich die Dinge in dem Fischerschuppen nicht besonders gut angelassen. Zuerst musste Nicko in den Schuppen einbrechen, weil zu seinem Erstaunen der Schlüssel nicht passte, und was sie dann drinnen vorfanden, war nicht dazu angetan, jemanden zu begeistern. Es stank. Außerdem war es dunkel, feucht und kalt, und nach dem Haufen halb verfaulter Fische zu urteilen, der sich unter dem kleinen, unverglasten Fenster türmte, wurde der Schuppen als Müllkippe für Fischabfälle genutzt. Und schließlich gab es, wie Jenna gereizt feststellte, nirgendwo einen Platz zum Schlafen. Ein Großteil der beiden Obergeschosse fehlte, und im Dach klaffte ein großes Loch, das dem hiesigen Möwenvolk offensichtlich als Toilette diente. Doch auch davon ließ sich Nicko nicht beirren. Erst als Beetle durch den morschen Fußboden brach und, am Gürtel hängend, über einem Keller baumelte, in dem eine schleimige, nicht näher zu bestimmende Brühe stand, gab es einen Aufstand.
    Dies ist der Grund, warum wir Jenna, Nicko, Snorri, Ullr und Beetle jetzt vor einer heruntergekommenen Schenke im Hafen Nummer Eins stehen sehen – dem nächsten Gasthaus, in dem es etwas zu essen gibt. Sie lesen gerade das Gekrakel auf einer Schiefertafel, auf der drei Sorten Fisch, ein Gericht namens Überraschungspfanne und Steaks von einem Tier, von dem noch niemand gehört hat, feilgeboten werden.
    Jenna sagt, ihr sei es egal, was das für ein Tier sei, Hauptsache kein Foryx. Und Nicko meint, ihm sei es auch egal – er nehme eine Portion von allem. Zum ersten Mal seit fünfhundert Jahren habe er Hunger. Dagegen kann niemand etwas einwenden.
    Und auch in der Schenke hat niemand etwas einzuwenden, was möglicherweise an dem großen grünäugigen Panther liegt, der dem großen blonden Mädchen wie ein Schatten folgt und ein leises, heiseres Knurren vernehmen lässt, sobald sich jemand nähert. Jenna ist sehr froh über Ullrs Gesellschaft – die Schenke ist eine wenig vertrauenerweckende Spelunke voller Seeleute, Fischer und Händler aller Art, denen nicht entgangen ist, wie die vier Jugendlichen
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