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Parrish Plessis 01 - Nylon Angel

Parrish Plessis 01 - Nylon Angel

Titel: Parrish Plessis 01 - Nylon Angel
Autoren: Marianne de Pierres
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toben konnte. Ein kalter Schauder lief mir über den Rücken. Aufregung. Adrenalin. Dem Parasiten gefiel, was ich gerade tat.
    Ich machte meinen letzen Anruf.
    »Parrish?« Loyl sah mich an. »Wo zum Teufel steckst du? Ich werde jemanden schicken…«
    »Ich brauche deinen Schutz nicht, Loyl. Ich beanspruche Torley, Shadouville und alles andere, was zu Jamon Mondos Besitz gehört hat. Wenn du mit mir Geschäfte machen willst, findest du mich dort, wo wir uns zum ersten Mal getroffen haben.«
    Ich beendete das Gespräch und bewaffnete mich.
    Von meinem Waffenarsenal war kaum etwas übrig geblieben. Ein Paar Wurfmesser, ein Würgedraht und eine ziemlich alte Luger mit zwei Magazinen. Ich schob sie ins Holster an meiner Hüfte. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt für falsche Eitelkeit.
     
    Heins Bar hatte den Krieg unversehrt überstanden.
    Larry Hein erkannte mich im selben Augenblick, da ich seine Bar betrat. Er nickte mir nervös zu, und ich ging zu ihm hinüber.
    »Larry.«
    »Parrish.«
    Seine Begrüßung war kurz und ängstlich. Ich fragte mich, wo sein ganzer Mut geblieben war.
    »Bist du auf der Durchreise?«
    »Nein, Larry. Ich beanspruche Jamons Gebiet.«
    Er schluckte laut. »Die Dingomutanten schleichen hier überall herum. Riko sagt, ihm gehöre jetzt alles hier. Er ist ein Problem. Er benutzt meine Bar als sein Büro – und Mondos Leiche ist noch nicht einmal kalt.«
    Ich kannte Riko nicht näher, aber Larrys Missfallen strahlte wie ein Leuchtfeuer in seinen Augen. »Gib mir einen Tequila! Und sorg dafür, dass Riko hierher kommt.«
    Ich setzte mich, den Rücken gen Süden gekehrt – wie üblich.
    Ich nippte an meinem Tequila und versuchte, nicht nervös zu werden. Ich hatte mein Netz sehr weit ausgeworfen, und ich betete, dass ich die Kraft besaß, den Fang an Bord zu ziehen, wenn die Zeit reif war.
    Es dauerte weniger als eine Stunde, bis mich der Gestank der Dingomutanten aus meinen Träumen riss. Ein Wink von Larry reichte aus, damit seine Bediensteten aufsprangen, um alle Tische und Stühle in Sicherheit zu bringen und die Fensterluken zu schließen.
    Nervös verfolgten die Gäste das Geschehen und umklammerten ihre Gläser. Es wurde still in Heins Bar.
    Mit einem lauten Heulen kam eine Horde Dingos durch die Tür. Die Stammgäste an der Bar standen auf, und zwischen den Mutanten und mir bildete sich eine freie Gasse.
    Das war das Gute am Tert. Die Leute hier kannten die Regeln.
    Riko war leicht auszumachen. Er war in einen roten Synthetikanzug gekleidet und roch wie ein verdorbenes Stück Fleisch. Die anderen trugen blaue und graue Synthetikkleidung und gingen ein wenig gebückt, damit Riko wie der Größte von ihnen erschien, auch wenn er es nicht war. Das Verhalten von Hunden eben.
    Geifer hing von ihren Mäulern wie ein Bart herunter.
    Larry lehnte sich über die Bar, um mit Riko zu sprechen. Binnen weniger Sekunden drehten sich die Köpfe der Dingomutanten gemeinschaftlich in meine Richtung.
    Ich schluckte ein kleines Lachen herunter und stand auf.
    Nicht geschult in der hohen Kunst der Konversation fielen sie in einer Masse aus stinkendem Fell über mich her. Es waren zunächst fünf von ihnen; Riko lehnte sich gegen die Bar, um dem Schauspiel genüsslich zuzusehen.
    Ich hatte in beiden Händen ein Messer, als der erste von ihnen mich attackierte. Ich wich seinen giftigen Finger- und Zehennägeln aus und schlitzte ihm den Bauch auf.
    Der zweite Dingomutant stürzte sich auf mich, aber ich duckte mich zur Seite weg, und er kollidierte mit dem dritten Angreifer. Als sie am Boden lagen, schnitt ich ihnen die Kehlen durch. Die verbliebenen zwei Dingos näherten sich mir aus verschiedenen Richtungen. Ich rannte zwischen ihnen hindurch, als wären sie Luft, und stürzte mich auf Riko. Ich war mit guten Reflexen geboren worden, und der Parasit schien sie nur noch schneller zu machen.
    Plötzlich war eine Vision im Begriff, mein Bewusstsein zu vernebeln.
    Mit einem Mal begriff ich, dass der Geruch von ihrem Blut ein ernstes Problem für mich darstellte. Ich hielt den Atem an, während ich quer durch den Raum hechtete. Als ich nur noch eine Armeslänge von Riko entfernt war, holte ich kurz Luft, um einen klaren Kopf zu bekommen.
    Doch Riko wich mir aus, bevor ich ihn erwischen konnte. Er war schneller, als ich dachte. Seine Faust erwischte mich am Unterkiefer.
    Ich stolperte und torkelte unbeholfen umher. Er fletschte die Zähne, zufrieden mit sich selbst. Zwei seiner Männer rahmten ihn nun
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